Story Points - Einer der größten Fails im agilen Kosmos!

Story Points - Einer der größten Fails im agilen Kosmos!

Wie man schon am Titel dieses Artikels sehen kann, bin ich kein großer Fan von Story Points. Warum das so ist, erkläre ich Dir hier.  Als "Vater der Story Points" gilt Ron Jeffries. In seinem Artikel Story Points Revisited erklärt er, wie es zu diese...
18 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

Wie man schon am Titel dieses Artikels sehen kann, bin ich kein
großer Fan von Story Points. Warum das so ist, erkläre ich Dir
hier. 


Als "Vater der Story Points" gilt Ron Jeffries. In seinem Artikel
Story Points Revisited erklärt er, wie es zu diesem Konzept
gekommen ist. Er ist sich allerdings selbst nicht sicher, ob er
tatsächlich der Erfinder ist. Er erklärt auch wunderbar, welche
alternativen Konzepte er bevorzugt (ja, auch er ist kein Fan von
Story Points).


Aber was sind Story Points eigentlich? Die ursprüngliche Idee von
Story Points ist es, den Schwierigkeitsgrad oder die Komplexität
eines Features zu beschreiben. Je schwieriger eine Aufgabe ist,
desto mehr Story Points bekommt sie. Es ist eine bisschen wie ein
Level in einem Videospiel wie z.B. Tetris. Wenn ich noch nie
Tetris gespielt habe, wird mir Level 10 sehr schwer vorkommen.
Mit zunehmender Erfahrung fällt mir Level 10 immer einfacher, bis
ich am Ende nur noch müde darüber lächeln kann. Das ändert
allerdings nichts an der Sache, das Level 10 trotzdem Level 10
bleibt. Für einen unerfahrenen Spieler ist es immer noch eine
Herausforderung. 


Das gleiche gilt für Features in einem Backlog. Ein erfahrener
Entwickler wird mit einem Feature mit 5 Story Points mit
Leichtigkeit fertig, während ein Junior Entwickler zumindest
anfangs noch seine Schwierigkeiten haben wird. Beide brauchen für
die Implementierung unterschiedlich lang.
Story Points sagen also NICHTS über den Aufwand aus!

Deshalb macht es auch keinen Sinn Story Points z.B. in PTs
(Personen Tage) umzurechnen. Wenn ein Team das Thema Agilität
ernst nimmt, wird es immer besser im Abarbeiten der Backlog
Items. Das bedeutet, dass es ein halbes Jahr später wesentlich
mehr Story Points pro Sprint (auch bekannt als Velocity)
abgearbeitet werden. Das Team wird immer erfahrener. 


Leider fällt es vielen Menschen schwer das Thema "Erfahrung" aus
ihren Story Point Schätzungen raus zu halten. Das führt dazu,
dass die beiden Dinge vermischt werden. Sobald ich das aber
mache, macht es keinen Sinn mehr mit Story Points zu arbeiten.


Ich kennen Unternehmen, die haben einen Umrechnungsfaktor für
Story Points, z.B. ein Story Point sind drei PTs. In diesem Fall
kann man auch gleich in PTs rechnen, da es einfach nur einen
weitere Zeiteinheit ist, die am Ende mehr Verwirrung stiftet, als
das sie hilft. 


Heutzutage gibt es bessere Konzepte, um Projekte zu planen. Eines
davon ist z.B. #NoEstimates. Mehr dazu in meinem Podcast mit
Vasco Duarte. 


R.I.P Story Points...

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