Serbien: Wo Moskau-Treue und Putin-Gegner zusammentreffen
Serbien und Russland sehen sich als Verbündete. Belgrad trägt die
westlichen Sanktionen nicht mit, rund 80 Prozent der Bevölkerung
sind pro-russisch eingestellt. Gleichzeitig leben aber etwa 200.000
Geflüchtete aus Russland, Belarus und der Ukraine in ...
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vor 1 Jahr
Serbien und Russland sehen sich als Verbündete. Belgrad trägt die
westlichen Sanktionen nicht mit, rund 80 Prozent der Bevölkerung
sind pro-russisch eingestellt. Gleichzeitig leben aber etwa 200.000
Geflüchtete aus Russland, Belarus und der Ukraine in dem Land – in
der Regel Putin-Gegner. Das hat mehrfach dazu geführt, dass
prorussische Serben demonstrierend durch Belgrad zogen, während die
Anti-Putin Proteste von echten Russen und Russinnen, den
Neuankömmlingen nämlich, dominiert werden. Letztere haben sich für
Serbien entschieden, weil Belgrad immer noch von Russland
angeflogen wird und russische Staatsbürger auch kein Visum für die
Einreise benötigen. Sie, die vor der Repression und der
Mobilisierung geflohen sind, wundern sich über die seltsame
Kreml-Sympathien in Serbien. Tatsächlich nehmen viele in Serbien
die russische Propaganda für bare Münze – kein Wunder, berichten
doch die regierungsnahen serbischen Medien über den Ukraine-Krieg
wie ein verlängerter Arm Moskaus. Doch diese Russland-Liebe ist
oberflächlich und hat viel mit der Abneigung gegen die Nato zu tun.
Denn es ist nicht vergessen, dass die Nato im Frühling 1999
zahlreiche Städte im heutigen Serbien bombardiert hat, um den
Kosovo-Krieg zu beenden. Gleichzeitig will das Land in die EU, und
die EU ist auch die Lieblingsdestination aller Serbinnen und
Serben, die auf der Suche nach einem besseren Leben das Land
verlassen.
westlichen Sanktionen nicht mit, rund 80 Prozent der Bevölkerung
sind pro-russisch eingestellt. Gleichzeitig leben aber etwa 200.000
Geflüchtete aus Russland, Belarus und der Ukraine in dem Land – in
der Regel Putin-Gegner. Das hat mehrfach dazu geführt, dass
prorussische Serben demonstrierend durch Belgrad zogen, während die
Anti-Putin Proteste von echten Russen und Russinnen, den
Neuankömmlingen nämlich, dominiert werden. Letztere haben sich für
Serbien entschieden, weil Belgrad immer noch von Russland
angeflogen wird und russische Staatsbürger auch kein Visum für die
Einreise benötigen. Sie, die vor der Repression und der
Mobilisierung geflohen sind, wundern sich über die seltsame
Kreml-Sympathien in Serbien. Tatsächlich nehmen viele in Serbien
die russische Propaganda für bare Münze – kein Wunder, berichten
doch die regierungsnahen serbischen Medien über den Ukraine-Krieg
wie ein verlängerter Arm Moskaus. Doch diese Russland-Liebe ist
oberflächlich und hat viel mit der Abneigung gegen die Nato zu tun.
Denn es ist nicht vergessen, dass die Nato im Frühling 1999
zahlreiche Städte im heutigen Serbien bombardiert hat, um den
Kosovo-Krieg zu beenden. Gleichzeitig will das Land in die EU, und
die EU ist auch die Lieblingsdestination aller Serbinnen und
Serben, die auf der Suche nach einem besseren Leben das Land
verlassen.
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