Inflation, Lohn-Preis-Spirale und Konzertierte Aktion
55 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Die Zeiten haben sich geändert. Eine lange Phase niedriger
Inflationsraten ist vorbei. Die Inflationsraten entwickeln sich
auch in der EWU sehr dynamisch. Das ist keine ganz neue
Entwicklung. Sie lässt sich schon seit geraumer Zeit beobachten.
Der Ukraine-Krieg war ein Brandbeschleuniger. Die Hoffnung
vieler, dass hohe Inflationsraten allenfalls eine temporäre
Erscheinung seien, hat sich zerschlagen. Die EZB, zuständig für
Preisstabilität in der EWU, ist nur widerwillig bereit, den
dynamischen Prozess der Inflation zu bremsen. Sie geht
geldpolitisch nur wenig vom Gas. Eine länger sehr hohe
Inflationsrate schürt aber die Angst vor einer
Lohn-Preis-Spirale. Die Gefahr ist groß, dass sich die Inflation
verfestigt, auch weil sich die Preiserwartungen entankern. Der
Preis einer anhaltend hohen Inflationsrate wäre erheblich. In der
Not verfällt die Politik auf Instrumente aus einer längst
vergangenen Welt, aus der Zeit der Globalsteuerung. Alte
Glaubenssätze haben wieder Konjunktur. Eine Konzertierte Aktion
soll helfen, inflationäre Tendenzen im Zaum zu halten.
Ein Gespräch zwischen Prof. Volker Wieland,
Ph.D. (IMFS, Goethe Universität Frankfurt am Main) und
Prof. Dr. Norbert Berthold (Universität
Würzburg).
Aus dem Inhalt:
Problemlage: „Konzertierte Aktion“ als Antwort auf die hohe
Inflation? (00:42)
Was sind die Gründe für die Inflation? (02:15)
Sind die Preissteigerungsraten nur temporär? (11:42)
Was sind die Rezepte gegen Inflation? (16:37)
Arbeitsteilung in der Wirtschaftspolitik – wer ist wofür
zuständig? – Fiskalpolitische Dimensionen der Geldpolitik (19:13)
Folgen für die Lohnpolitik (27:52)
„Konzertierte Aktion“: Was ist davon zu halten? (38:54)
Kann eine dezentrale Lohnfindung das Risiko einer
Lohn-Preis-Spirale senken(49:46)
Die Referenten:
Prof. Volker Wieland hat seit März 2012 die
IMFS-Stiftungsprofessor für Monetäre Ökonomie inne. Seit Juni
2012 ist er zudem Geschäftsführender Direktor des IMFS. Zuvor war
er Professor für Geldpolitik und Geldtheorie an der
Goethe-Universität Frankfurt und gehörte zu den
Gründungsprofessoren des IMFS. Von 2003 bis 2009 war er Direktor
des Center for Financial Studies.
Wieland ist Research Fellow am Center for Economic Policy
Research (CEPR) in London, Mitglied im Kronberger Kreis sowie im
Wissenschaftlichen Beirat des Bundesministeriums der Finanzen.
Von 1. März 2013 bis 30. April 2022 war er Mitglied im
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung und von Mai 2021 bis April 2022 Mitglied im Beirat
des Stabilitätsrats.
Er studierte an den Universitäten Würzburg, State University of
New York, Albany, dem Kieler Institut für Weltwirtschaft und der
Stanford University. 1995 verlieh ihm die Stanford University den
Titel Ph.D. in Economics. Bevor er im November 2000 nach
Frankfurt kam, arbeitete Wieland als Senior Economist am Board of
Governors des Federal Reserve Systems in Washington, DC. 2007 und
2008 nahm er zudem eine Gastprofessur am Stanford Center for
International Development (SCID) wahr.
Wieland war und ist als Consultant für eine Reihe von
Institutionen tätig, dazu gehörten unter anderem die Europäische
Zentralbank, die Europäische Kommission, das Federal Reserve
Board und die Reserve Bank of Finland.
Prof. Dr. Norbert Berthold ist Professor (em.)
für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftsordnung und
Sozialpolitik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Er
war an den Universitäten Freiburg, Münster, Hamburg, Düsseldorf
und Würzburg tätig. Norbert Berthold ist Initiator und
Betreiber des Ökonomen-Blogs „Wirtschaftliche Freiheit“ und damit
auch Namensgeber und Initiator dieses Podcasts.
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