Hingabe ist die Heilung der Heilung

Hingabe ist die Heilung der Heilung

Heilung geschieht, wenn ich meine Spaltung aufgebe
6 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Ein Beitrag zur Serie "Der Pfad zum Selbst". Texte und
Sprachnotizen, die ich in den Jahren meiner "Suche" spontan
aufgezeichnet habe.


Ich selber muss an mir nichts korrigieren oder verändern oder
irgendwie heilen, transformieren, was auch immer. Das war genau
die Ursache, die zu Beginn meines Lebens dazu geführt hat, dass
ich mich getrennt fühle, dass ich in mir selber zwieträchtig bin,
zweigespalten, zweifelnd, dass ich mich mit mir selbst
unterhalte, dass ich in gewisser Weise schizophren bin in mir
selbst, dass da immer eine Seite mich beobachtet und korrigieren
und kontrollieren möchte.


Natürlich geschieht Veränderung, geschieht Transformation,
geschieht Wachstum, geschieht Heilung. Auch Korrektur in dem
Sinne, dass es etwas, was vielleicht eine Gewohnheit zum Beispiel
war, verändert wird und dann das Verhalten anders ist als früher.
Aber das ist ein natürlicher Prozess, der ganz von selbst
geschieht, ganz von selbst und er geschieht umso effektiver und
heilender, je mehr ich mich diesem Prozess hingebe.


Hingabe ist die einzige wirklich wahre Lebenspraxis, sozusagen,
auf die ich mich immer wieder besinnen kann, die ich praktizieren
kann. Aber nicht in dem Sinne, dass ich da schon wieder hin muss,
um irgendwas richtig zu machen, was jetzt noch falsch wäre,
sondern in dem Sinne, dass ich mich da immer wieder hinein
entspanne, in dem Sinne, dass ich mich immer wieder daran
erinnere, dass diese Führung, diese von selbst stattfindende
Heilung, die Selbstheilung nicht nur in meinem Körper, sondern
natürlich genauso auch in meinem Wesen, in meinem psychischen
Wesen, meinem geistigen Wesen stattfindet.


Und das ist wirklich die Heilung. Diese Kontrolle aufzugeben, in
dem Sinne, dass ich glaube ich, ich als die Idee, die ich mir
vorstelle, also das ist ja schon der von mir abgespaltene Teil,
der dann sagt, du musst jetzt dies und jenes machen, damit wir
wieder zusammenkommen. Und das stimmt eben nicht. Es gibt diesen
abgespaltenen Teil letztendlich nicht wirklich, das ist nur eine
Vorstellung in mir und da die Aufmerksamkeit quasi wegzunehmen
und mich hinein zu entspannen in diesem vollständigen Teil, der
ich schon immer bin und mich dem hinzugeben, was das Leben selbst
ist, mich dem Leben selbst hinzugeben. Dieser nicht erklärbaren
Kraft, die sich immer wieder selber heilt. Also bei meinem Körper
kann ich es ja sogar beobachten, ich kann mir hier mal ein Finger
schneiden und dann schauen, was passiert. Genauso bei allen
Krankheiten hat der Körper grundsätzlich immer die Kapazität,
sich selbst zu heilen. Und das ist die Grundkapazität und
möglicherweise ist alles, was sich nicht mehr selber heilen kann,
auch nur deswegen so, weil ich die ganze Zeit in meiner Zweihheit
versuche, da drin irgendwie was zu reparieren. Anstatt es der
Einheit selbst zu überlassen, sich selbst zu reparieren und sich
selbst zu heilen.


Und das ist für mich die einzige Orientierung, die ich in dieser
Zweihheit, in der ich hier über mich selber nachdenke, noch
wirklich finden kann, in der ich mich immer wieder einfinden kann
eigentlich und wozu ich eigentlich immer wieder hingeführt werde,
irgendwann aufgrund meiner eigenen Erfahrung, dass es genau darum
geht, quasi mich daran zu erinnern, dass ich mich einfach
entspannen kann.


Einfach hingeben dem Leben selber. Dass ich mich von diesen
Gedanken, die mir die ganze Zeit erzählen, was ich zu tun habe
und was an mir noch falsch ist oder was verändert werden muss,
also diese Notwendigkeit, dass ich mich davon abwende, dass ich
diesen Gedanken nicht mehr Glauben schenke, dass ich sie einfach
in Ruhe lasse. Nicht dass ich sie bekämpfe oder irgendwie still
machen will, auch das ist schon wieder der Versuch, irgendwas zu
korrigieren in mir. Sie sind da, das ist ganz normal und
verständlich, sie kommen aus der Vergangenheit. Dort sind sie
entstanden, diese Programme, die damals auch irgendeinen Sinn
hatten und vielleicht auch heute noch einen Sinn haben, aber
nicht in dem Sinne, dass ich die Inhalt verfolge, dass ich ihnen
gehorche diesen Stimmen, sondern dass ich mich selbst immer
wieder vorfinde, während diese Stimmen in mir geschehen und mich
diesen selbst vorfinden hingebe, also diesem in mir sein einfach,
mich dahinein sinken lassen, rein entspanne und dass ich das
einfach so aus dieser inneren, zentralen Perspektive wahrnehme,
wie es alles so geschieht, was in mir so stattfindet.


Und mich hier immer wieder hingebe, dieser unendlich großen
Kraft, die ich sowieso nicht verstehen kann, aber die viel
intelligenter ist, viel mächtiger, viel wundervoller und die mich
in jeder Form immer selbst heilen kann, die sich selbst heilt,
indem sie sich einfach zu sich selbst nimmt, in sich selbst
wieder vereint. Die Zweihheit ist eine Vorstellung, während die
Einheit die Realität ist.


—————
Musik: Epidemic Sound
(https://www.epidemicsound.com/referral/1epgxz/)

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