Warum macht uns die Macht so geil? Das Gespräch mit Dominus Nox Part II

Warum macht uns die Macht so geil? Das Gespräch mit Dominus Nox Part II

54 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Dieses Gespräch bringt uns auf die theoretische Ebene, der Frage,
warum Macht für uns so sexualisierend ist. Für Nox hängt es auch
damit zusammen, wer Sex initialisiert. Das Spiel mit der Macht
dient dem Schutz und Befreiung. Es schützt nämlich vor Ablehnung
und es befreit von der Angst, etwas auszuprobieren, was man
selber nicht ganz genau einordnen oder benennen kann. Eine
elegante Lösung in einem sozial-sexuellen Dilemma?
Das Spiel erlaubt einem Menschen etwas innerhalb der Sexualität
vorzuschlagen, ohne das Risiko zu haben, dass es zu einem
eineindeutigen, komischen bzw. unangenehmen Moment kommt. Wer
hätte gedacht, dass Machtspiel soviel zusätzlichen Raum für die
Personen Raum bietet?
Was passiert mit der Verantwortung, wenn macht verteilt wird?
Auch das ist nicht einfach zu beantworten und es hängt stark
davon ab, welche Konstellation sich die Akteure wünschen.
Ausserdem ist es sehr schwierig eine Balance zwischen Aufregung
und Sicherheit zu finden, denn genau dieser Cocktail macht es für
die Personen innerhalb der Sexualität ein ganz neues Licht in die
«Partnerschaft» bringen kann. Das hinge laut Nox mit unseren
inneren «Persönlichkeiten» zusammen, vor allem mit denen, die wir
nicht frei und überall zum Vorschein bringen dürfen. Das Spiel
mit der Macht erlaubt es uns die Verantwortung für die
Eigenkontrolle abzulegen, das rohe und wilde Ich zu
entfesseln.
Es geht aber weiter, das Spiel mit der Macht führt zu der Frage
«Kann mich mein Partner auf die rohe Art und Weise aushalten, und
nicht nur aushalten sondern vielleicht sogar lieben und
feiern?»
Zuletzt wird es dann noch nerobiologisch-psychologisch, denn Nox
spricht über die Rolle des Serotonins innerhalb der sexuellen
Machtspiele. Testosteron dürfen wir natürlich auch nicht
vergessen. Macht als solches ist einfach die Möglichkeit über
Ressourcen zu bestimmen, diese jemanden zur Verfügung zu stellen
oder zu entziehen, aber im sexuellen Rahmen geht es mehr um ein
Verhältnis zwischen Menschen mit verschiedenen sozialen Status.
Einfach zusammengefasst: Wer über Ressourcen bestimmt hat Macht,
das macht diese Person begehrt, denn Ressourcen sind begehrt.
Macht also führt zur erhöhtem Begehren.
Es scheint Nox so zu sein, dass Macht nicht ein Teil vom Haben,
sondern ein Teil vom Sein darstellt. Macht als Teil unserer
Persönlichkeit könnte den Grossteil der Machtfaszination
ausmachen.

Zum wiederholten Mal, schaffte Dominus Nox, ein komplexes und
faszinierendes Thema wunderbar aufzuarbeiten. Findet ihr nicht?


Viel Spass!

Gast: Dominus Nox, auf Fetlife und Dominus_Nox auffindbar
Host: Michal Hulik, Psychologe und medizinischer Podcaster 


Literatur:
Bezreh, T., Weinberg, T. S., & Edgar, T.
(2012). BDSM Disclosure and Stigma Management: Identifying
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Bourdage, J. S., Lee, K., Ashton, M. C., & Perry, A. (2007).
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Gaither, G. A., & Sellbom, M. (2003). The Sexual Sensation
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Malouff, J. M., Thorsteinsson, E. B., & Schutte, N. S.
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Journal of Psychopathology and Behavioral Assessment, 27(2),
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