Gedanken am frühen Morgen - Feste Wurzeln
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Beschreibung
vor 9 Monaten
Wenn der Weizen in die Furche gefallen ist, so regt er sich und
strebt im Stillen aufwärts, ohne einer Belehrung oder Anleitung
zu bedürfen. Zunächst pflanzt er sich ein im Staube auf der unter
ihm liegenden Scholle, befestigt sich vermittelst seiner
Wurzelfasern, verschafft sich an seinem Fundamente einen sicheren
Halt und baut sich alsdann auf. Er wendet Steine um ohne Hebel,
bewegt sich und wandelt ohne Füße. Seine Säume treibt er gleich
Fingern in die Risse und prägt sein Gefaser gleich Nägeln tief in
den Erdboden ein. Das Haar seines Hauptes befestigt er in die
Erde, um sich daran zu halten. Erst bereitet er sich eine feste
Stütze auf seiner Grundlage, dann erst traut er seinem Wachstum
nach oben Sicherheit zu, damit er nicht etwa, nachdem er gewaltig
in die Höhe aufgeschossen ist, vom Sturme gebrochen werde. In der
Tiefe bindet er seine Wurzeln fest, um oben mit den Winden
kämpfen zu können. Er bereitet sich unten ein Weberschiffchen und
beginnt alsdann, sein Gewebe aufwärts zu führen. Sein unterstes
Gewebe befestigt er am Webstuhle der Erde, damit es nicht
zerstört werde, durchbricht alsdann den Staub und blickt hervor,
um die klare Luft zu erreichen.
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