Gedanken am frühen Morgen - Mutterherzen sprechen
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Beschreibung
vor 10 Monaten
Du sahst, o Herr, als ich noch im Knabenalter stand und eines
Tages infolge heftiger Magenschmerzen plötzlich in ein tödliches
Fieber verfiel, du sahst also, mein Gott, der du schon damals
mein Hüter warst, mit welch innerer Erschütterung und mit welchem
Glauben ich von der Frömmigkeit meiner Mutter und unser aller
Mutter, deiner Kirche, die Taufe deines Gesalbten, meines Herrn
und Gottes, verlangte. Wohl hätte meine betrübte leibliche
Mutter, die noch mit viel größerer Liebe mein ewiges Heil
keuschen Herzens in deinem Glauben geboren hätte, eilig dafür
gesorgt, dass ich in die heilbringenden Sakramente eingeweiht und
im Bekenntnisse des Glaubens an dich, Herr Jesus, abgewaschen
würde zur Vergebung der Sünden, wäre ich nicht plötzlich wieder
gesund geworden. Meine Abwaschung wurde daher aufgeschoben; denn
sie meinten, dass ich bei längerem Leben notwendigerweise mit
mehr Sünden befleckt würde und ein sündenbeflecktes Leben nach
dem Empfang jenes Bades (der Wiedergeburt) nur noch größere und
gefahrvollere Verschuldung verursacht hätte. So war ich denn
bereits zum Glauben gelangt, wie meine Mutter und das ganze Haus
mit Ausnahme des Vaters allein; doch ließ dieser sein Interesse
an mir nicht Oberhand gewinnen über die Frömmigkeit der Mutter,
dass er etwa, selbst ungläubig, auch mich nun verhindert hatte,
an Christus zu glauben. Denn das war ihr heißes Bemühen, dass du,
mein Gott, eher mein Vater seiest als er; und du standest ihr
hierin bei, so dass sie über den Gatten den Sieg gewann, dem sie,
obgleich die bessere, dienstbar war, weil sie auch hierin dir
diente, deinem Befehle gemäß.
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