Gedanken am frühen Morgen - Furchtlos durch Liebe

Gedanken am frühen Morgen - Furchtlos durch Liebe

5 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Furchtlos wanderst du, hochseliger Petrus, nach dieser Stadt. Und
während der Gefährte deines Ruhmes, der Apostel Paulus, noch mit
der Gründung anderer Kirchen beschäftigt ist, betrittst du diese
Brutstätte wütender Bestien und wagst du dich auf dieses tiefe,
stürmische Meer, von größerem Mute beseelt als damals, als du auf
den Wogen des Sees dahingingst Du fürchtest jetzt nicht einmal
Rom, die Gebieterin der Welt, obgleich du im Hause des Kaiphas
vor einer Magd des Hohenpriesters gezittert hattest . Hatte denn
die Macht des Claudius oder die Grausamkeit eines Nero weniger zu
bedeuten als der Urteilsspruch des Pilatus oder die rasende Wut
der Juden? Die Gewalt der Liebe war es, die keine Angst in dir
aufkommen ließ. Du glaubtest, die nicht fürchten zu müssen, die
du lieben wolltest. Dieser furchtlose, opferfreudige Sinn war dir
in Wahrheit schon damals ins Herz gelegt worden, als der Herr
durch sein dreimaliges bedeutungsvolles Fragen das Bekenntnis
deiner Liebe stärkte. Nichts anderes wurde ja von deiner Fürsorge
verlangt, als dass du mit der Speise, die dich gesättigt hatte,
auch die Schäflein dessen nährtest, den du liebtest.

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