Gedanken am frühen Morgen - Der hohe Wert eines Rats

Gedanken am frühen Morgen - Der hohe Wert eines Rats

5 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Freigebigkeit ist wohl nützlich, aber nicht jedermanns
Sache. Denn es gibt gar manche, auch gute Menschen, die nur über
geringes Vermögen verfügen: wohl zufrieden mit dem Wenigen für
den eigenen Bedarf, aber außerstande, Hilfe zu leisten zur
Linderung fremder Not. Doch da gibt es eine weitere Art von
Wohltätigkeit, um einem Geringeren helfen zu können. Es gibt
nämlich eine doppelte Freigebigkeit: eine, welche mit
Sachunterstützung, d. h. mit Geldaufwand hilft; eine andere, oft
viel glänzendere und viel rühmlichere, welche in werktätiger
Hilfeleistung sich ergeht. [...] Geld wird leicht aufgebraucht,
Rat läßt sich nicht erschöpfen. Dieser steigert sich mit der
Ausübung, das Geld verringert sich und geht bald ganz aus und
macht der Mildtätigkeit ein Ende. Je mehr Dürftigen man geben
will, desto wenigeren kann man helfen, und oft ermangelt man
dessen überhaupt, was man anderen spenden zu sollen glaubt. Rat
und Tat aber, die man übt, strömen, auf je mehr sie sich
ergießen, um so voller und münden zu ihrer Quelle zurück. Denn
der reiche Strom der Klugheit fließt in sich zurück, und je mehr
Dürftigen er strömt, um so kräftigere Wogen schlägt der ganze
Strom, der zurückflutet.






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