Gedanken am frühen Morgen - In der Niederung

Gedanken am frühen Morgen - In der Niederung

5 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Ach, fände ich doch einen hohen und einsamen Berg, sagst du. Denn
ich glaube, dass Gott in der Höhe ist, er erhört mich eher von
der Höhe aus. Weil du auf dem Berg bist, glaubst du, du seist
Gott nahe und würdest schnell erhört, weil du geradezu aus
nächster Nähe rufst? Er wohnt in der Höhe, aber er schaut auf das
Niedrige. Nahe ist der Herr! Wem ist er nahe? Vielleicht den
Hohen? „Er ist denen nahe, die ein zerknirschtes Herz haben.“ Das
ist doch merkwürdig! Er wohnt in der Höhe und ist den Niedrigen
nahe. „Er schaut auf das Niedrige, das Hohe kennt er von fern.“
Die Stolzen sieht er von fern, er nähert sich ihnen um so
weniger, je höher sie sich dünken. Du suchst also einen Berg?
Steig herab, um ihn zu erreichen!

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