(58) Johann Wolfgang von Goethe »Gretchens Stube« aus »Faust - Der Tragödie erster Teil«

(58) Johann Wolfgang von Goethe »Gretchens Stube« aus »Faust - Der Tragödie erster Teil«

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Beschreibung

vor 9 Jahren
Gretchen (am Spinnrad, allein) Meine Ruh ist hin, Mein Herz ist
schwer; Ich finde sie nimmer und nimmermehr. Wo ich ihn nicht hab,
Ist mir das Grab, Die ganze Welt Ist mir vergällt. Mein armer Kopf
Ist mir verrückt, Meiner armer Sinn Ist mir zerstückt. Meine Ruh
ist hin, Mein Herz ist schwer, Ich finde sie nimmer und nimmermehr.
Nach ihm nur schau ich Zum Fenster hinaus, Nach ihm nur geh ich Aus
dem Haus. Sein hoher Gang, Sein edle Gestalt, Seines Mundes
Lächeln, Seiner Augen Gewalt, Und seiner Rede Zauberfluß, Sein
Händedruck, Und ach! sein Kuß! Meine Ruh ist hin, Mein Herz ist
schwer, Ich finde sie nimmer und nimmermehr. Mein Busen drängt Sich
nach ihm hin, Ach dürft ich fassen Und halten ihn, Und küssen ihn,
So wie ich wollt, An seinen Küssen Vergehen sollt!

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