Folge 15 - Der Tannenbaum

Märchen: Der Tannenbaum (H.C. Andersen)  


Sprecher: Anna Hinrichs, Christopher Flach, Kim Manuel
Reuter 


Musik: Kim Manuel Reuter 


Produktion: Galli Theater Mainz  


Das letzte winterliche Märchen in unserer Adventsreihe ist "Der
Tannenbaum", von H.C. Andersen. Ein Märchen mit einer tiefen
Botschaft, die an Aktualität nichts verloren, sondern eher noch
gewonnen hat:  Sei im Moment und genieße ihn! Hoffe nicht
auf die Zukunft, sondern mach das beste aus dem Hier und Jetzt!
"Hätte ich mich doch gefreut, als ich noch konnte!"


Ein kleiner Tannenbaum im Wald kann sich seines jungen Lebens
nicht recht freuen. Er hat nichts anderes im Sinn, als möglichst
schnell groß und nützlich zu werden. Nach ein paar Jahren wird er
eines Tages unsanft gefällt, in den Saal eines vornehmen Hauses
gebracht und festlich für Weihnachten geschmückt. Auf den
Gedanken, dass er an diesem schönen Abend sein Lebensende schon
fast erreicht hat, kommt er nicht, sondern sehnt sich nach mehr.
 Schon am nächsten Tag wird er jedoch auf den Dachboden
gebracht, in einer dunklen Ecke abgestellt und war vergessen...
Nach kurzweiliger Bekanntschaft mit Mäusen kommt doch noch
jemand, um ihn wieder hervor zu holen. Eine neue Etappe in seinem
Leben, denkt der Tannenbaum noch immer. Tatsächlich liegt er dann
im frühlingserblühenden Hof, doch seine eigenen Nadeln sind
vertrocknet und braun. Er erkennt, wie töricht sein Hoffen auf
die Zukunft war. Im nächsten Moment hört er seine Äste brechen
und dann im Feuer knistern. Im Garten spielen die Kinder mit dem
Goldstern, der sich bis zum Schluss auf seiner Spitze gehalten
hat.