60 Wolfgang Maderthaner im ZEITGESPRÄCH mit Gerhard Schmid
Historiker Wolfgang Mardataner spricht über Geschichte der österr.
Sozialdemokratie, Archivierung digitaler Materialien & Fußball
als gesellschaftliches Phänomen. Interessantes Gespräch!
42 Minuten
Podcast
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Interviews mit INTERESSANTEN PERSÖNLICHKEITEN aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Religion, Sport und Kultur
Beschreibung
vor 1 Jahr
Gespräche auf Augenhöhe, auf Höhe der Zeit: Die
„ZEITGESPRÄCHE“ sind ein eindrückliches Zeugnis von Anstand und
Respekt.
Zeit für Gespräche – Zeit für Antworten. Gerhard Schmid liefert
mit seinen „ZEITGESPRÄCHEN“ beides. Und das zur richtigen Zeit.
Denn mit dieser Reihe gelingt, was in der Eile des Alltags oft
leider zu kurz kommt: Erfahrung und Persönlichkeit
zusammenbringen. Das Gespräch suchen und finden. Zuhören,
Menschen und ihre Geschichten und Erfahrungen wirken
lassen.
In dieser Folge sprechen wir weiter und argumentieren für unsere
Standpunkte, auch wenn wir nicht immer recht haben. Wir haben
Wolfgang Mardataner, einen der bedeutendsten Historiker
Österreichs, zu Gast. Mardataner hat sich intensiv mit der
Geschichte der österreichischen Sozialdemokratie beschäftigt und
stammt selbst aus einem sozialdemokratisch geprägten Umfeld. Er
erinnert sich an die Aufbruchsstimmung an der Universität und die
Kritik am damaligen Bundeskanzler Kreisky. Sein erster Auftrag
als Historiker war bei einer Ausstellung zum Geburtstag von Bruno
Kreisky im Jahr 1980. Mardataner hat auch am Sozialdemokratischen
Parteiarchiv gearbeitet und betont die Bedeutung des Originals
und wertvoller Archive. Wir sprechen über die Herausforderungen
der Archivierung digitaler Materialien und die Notwendigkeit,
historische Überlieferungen zurückzuführen. Mardataners
Schwerpunkt liegt momentan auf der Geschichte der
Sozialdemokratie. Er erzählt auch von den Ausstellungen, an denen
er mitgewirkt hat, darunter "200 Jahre Wiener Kongress" und "100
Jahre Erster Weltkrieg". Zum Schluss spricht Mardataner über die
Veränderungen in der Geschichtsforschung und den Konflikt
zwischen jungen und älteren Historikern. Er betont, dass die
junge Generation bereits mit anderen Maßstäben und einer anderen
Denkweise denkt. Er stellt jedoch auch fest, dass es eine
Identitätspolitik in beiden politischen Lagern gibt, die von
einfachen Slogans und undifferenziertem Denken geprägt ist. Als
Historiker plädiert er dafür, dass wir uns differenziert mit
historischen Themen auseinandersetzen sollten und historische
Akteure von ihrem Gesamtwerk aus beurteilen sollten. Geschichte
kann nicht für politische Zwecke instrumentalisiert werden. Ein
weiteres Thema, das Mardataner anspricht, ist der Fußball als
Bindemittel der Gesellschaft. Obwohl Fußball lange Zeit
männerdominiert war, hat er dennoch eine gesellschaftliche
Verbindung hergestellt. Mardataner hat sich mit den Biografien
einiger herausragender Fußballer beschäftigt, die sowohl Erfolge
als auch Konfrontationen mit dem Faschismus erlebt haben. Fußball
ist ein gesellschaftlich-kulturelles Phänomen, das in ihrem Buch
"Die Eleganz des runden Leders" beschrieben wird. Zum Abschluss
betont Mardataner, dass er als Historiker nicht sagen kann, wann
Rapid wieder Meister wird, aber vielleicht nächstes Jahr. Vielen
Dank für das interessante Gespräch, es zeigt, wie nah wir alle
den historischen Themen stehen.
Die „ZEITGESPRÄCHE“ sind geprägt von Anstand und Respekt.
Vor Menschen, Werten und dem demokratischen Miteinander. Sie
verbinden spannende Einblicke mit klugen Gedanken und
vergnüglichen Momenten im Leben wunderbarer
Persönlichkeiten.
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