Bitcoin: das magische Geld aus dem Internet | Von Milosz Matuschek

Bitcoin: das magische Geld aus dem Internet | Von Milosz Matuschek

14 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Den vollständigen Standpunkte-Text (inkl ggf. Quellenhinweisen und
Links) findet ihr hier:
https://kenfm.de/bitcoin-das-magische-geld-aus-dem-internet-von-milosz-matuschek
Bitcoin hat das Potential, Katalysator eines Systemwechsels zu sein
und steht symbolisch für Freiheit und Selbstbestimmung des
Einzelnen. Teil 1 einer dreiteiligen Serie. Ein Standpunkt von
Milosz Matuschek. Zur Serie: Nicht erst seit Corona ist die Welt im
Umbruch. Die Pandemiethematik überlagert unter anderem die
Schwächen des gegenwärtigen Geldsystems. Mit dieser Serie möchte
ich über Bitcoin aufklären und zeigen, dass der Bürger über
Möglichkeiten verfügt, sein Schicksal in Krisenzeiten zu einem
guten Teil selbst zu bestimmen. In Teil 1 geht es um die
Umgestaltung der Welt durch Technologie und warum man Bitcoin ernst
nehmen sollte. In Teil 2 wird es um den gegenwärtigen Umbau des
Fiat-Geldsystems gehen und wie man sich vor Hyperinflation schützt.
In Teil 3 gebe ich einen Ausblick darüber, wohin sich der Bitcoin
und andere Kryptovermögenswerte in den nächsten Monaten und Jahren
entwickeln könnten. Diese Serie stellt keine Finanzberatung dar.
Mehr zum Thema können Sie u.a. in drei von mir im Schriftartikel
verlinkten Artikeln ( hier, hier und hier ) sowie dem Buch
„Kryptopia“ entnehmen, welches ich zusammen mit dem Journalisten
Philipp Mattheis (hier sein lesenswerter Blog zum Thema)
veröffentlicht habe. Aktion: Wenn Sie sich bis zum Ende dieser
Serie für ein Jahresabo oder Förderabo entscheiden, schenke ich
Ihnen das Buch als elektronische Version! Sie helfen dadurch auch
mit, dass ich diese Informationen frei zur Verfügung stellen kann.
Natürlich können Sie mir auch Bitcoin schicken, was ich bevorzuge.
Napoleon III. hatte im Jahr 1856 ein Problem. In Algerien regten
sich Aufstände, die von lokalen Magiern, den Marabouts angeführt
wurden. Die Menschen waren der Macht dieser Zauberer gläubig
ergeben. Was tun? Gewaltsam eingreifen? Ein Exempel statuieren?
Nichts von alledem. Napoleon III. schickte den französischen
Meister-Magier Jean-Robert Houdin nach Algerien, der die Anführer
der lokalen Stämme durch die Vorführung von Tricks davon
überzeugte, dass die magische Macht Frankreichs letztlich der
Zauberei der Marabouts weit überlegen ist. Der Aufstand war im Keim
erstickt. Es gibt destruktive Revolutionen, die das Bestehende
angreifen. Und es gibt produktive Revolutionen, die den Weg über
das Neue gehen und eben dadurch versuchen, das Alte überflüssig zu
machen. Napoleon III. hatte erkannt, dass er die Köpfe und Herzen
der Menschen erobern musste. Auf die gleiche Weise hat sich im
späten 20. Jahrhundert auch der Neoliberalismus à la Thatcher und
Reagan seinen Weg gebahnt, mit anderen Gedankensystemen war es
nicht anders. Die Rauchschwaden, die immer wieder auf Demos gegen
“das System”, die Banken oder den Kapitalismus aufgehen, sind
jedoch Zeugnisse naiver Ignoranz. Steine auf Bankgebäude zu werfen
ist in etwa so effektiv gegen das Glaubenssystem des Kapitalismus,
wie der Versuch, den Papst zu stürzen, indem man unweit des
Vatikans ein Protestcamp aufschlägt. Der Weg der Überwindung des
Alten durch die Überzeugungskraft des Neuen wurde seit jeher von
technischen Revolutionen beschritten. Henry Ford hat keine Pferde
vergiftet, um für das Automobil zu werben. Die Mobilfunkbranche hat
keine Telefonzellen zertrümmert, um Handys salonfähig zu machen.
Die Hollywood-Studio-Bosse haben keine Theater angezündet, um Kinos
beliebt zu machen. Technologischer Fortschritt zieht dem alten
System schlicht irgendwann den Stecker. Telefonzellen sind heute
verwaiste Hundetoiletten. Kann das, was für die Technologie gilt,
nicht auch für soziale Systeme gelten, für die politische Teilhabe,
das Wirtschafts- und Geldsystem und letztlich die Funktionsweise
von Gesellschaften insgesamt? Eben diese Revolution des Denkens
könnte mit Hilfe der Blockchain-Technologie gerade erst begonnen
haben. Diese bietet eine dezentrale, nahezu fälschungssichere,
transparente und (im Idealfall) autoritätsfreie virtuelle
Infrastruktur mit zahlreichen Anwendungsgebieten, von alternativen
Währungs- und Zahlungssystemen über smarte Verträge, Buchführung,
Dokumentation und Prognostik bis hin zu e-Voting oder Charity.
Übrigens unabhängig davon, zu welchem Preis virtuelle Münzen gerade
gehandelt werden. Eine Revolution auf leisen Sohlen. Der Aufbau
neuer Strukturen erfolgt dabei auf eher leisen Sohlen. Schon der
Urtext der Bitcoinbewegung, das Whitepaper des bisher anonym
gebliebenen Bitcoin-Gründers Satoshi Nakamoto, rief nicht à la Marx
dazu auf, dass sich alle Proletarier dieser Welt vereinigen sollen.
Die Vereinigung der Kräfte ist bereits dezentral als stille
Teilhabe an einer technisch überlegenen Neuerung integriert.
Bitcoin ist eine unblutige Revolution, die sich subversiv ins
gegenwärtige Finanzsystem eingeschleust hat und jedem Menschen auf
der Welt relativ niedrigschwellig die Möglichkeit gibt, daran
teilzunehmen…weiterlesen hier:
https://kenfm.de/bitcoin-das-magische-geld-aus-dem-internet-von-milosz-matuschek
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