Bundesregierung mauert Berlin ein | Von Anselm Lenz

Bundesregierung mauert Berlin ein | Von Anselm Lenz

23 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Den vollständigen Standpunkte-Text (inkl ggf. Quellenhinweisen und
Links) findet ihr hier:
https://kenfm.de/bundesregierung-mauert-berlin-ein-von-anselm-lenz
Angst vor der Verfassungsgebenden Versammlung? Das Merkel-Regime
kann die Demonstrationen der Bevölkerung nur noch mit purer Gewalt
unterdrücken. Die Berliner Polizei agierte am zurückliegenden
Wochenende zu Teilen wie unter Drogen gesetzte Hooligans. Die
Großdemonstrationen „Pfingsten in Berlin“ offenbarten dabei auch,
dass die Bewusstwerdung über die Perfidie der Macht auch in der
Demokratiebewegung selbst noch nicht voll durchgedrungen ist.
Rückblicke und Einschätzungen von Anselm Lenz, mit der Redaktion
der Wochenzeitung Demokratischer Widerstand. So schildern
Redakteure der Wochenzeitung Demokratischer Widerstand ihre
Eindrücke vom „Pfingsten in Berlin“ ihre Eindrücke. Superman im
Cabrio. Der rasende DW-Reporter Clark Kent: Der Autokorso beginnt
am Freitag in Pankow am P+R-Parkplatz. Zufällig treffe ich einen
Freund an, der ein Cabrio fährt. Ich muss mich entscheiden, ob ich
mit einem Wohnmobil oder mit ihm fahre… die Entscheidung war sehr
einfach – ab ins Cabrio, denn so erreiche ich mehr Leute. Als
Superman, mit zwei Megafonen ausgerüstet, beschalle ich die ganze
Stadt mit den drei mächtigsten Worten, die es gibt: »Ich liebe
Dich!« Außerdem fordere ich dazu auf, die Großeltern im
Seniorenheim zu besuchen, die Kinder zu umarmen und die Liebe
sprechen zu lassen. Zu guter Letzt ging es in Berlin-Mitte nicht
mehr weiter – also hieß es aussteigen und bei der Demo mitgehen.
Das war jedenfalls der beste Korso, den ich je mitgemacht habe –
mit rund 500 Autos oder sogar mehr. Vernetzen, diskutieren, planen
Sophia-Maria Antonulas: Gleich gegenüber der Eastside Gallery, dem
Stückchen Mauer, das Künstler aus aller Welt bunt gestaltet haben,
wollen die Freie Linke und die Freedom Parade gemeinsam mit vielen
anderen los zur Siegessäule ziehen. Doch der Sammelpunkt ist streng
bewacht. Die Polizei fordert jede einzelne Person auf, sofort
weiterzugehen, und spricht Platzverweise für ganz Berlin aus. Doch
die Menschen schmunzeln nur und ziehen in kleinen Gruppen Richtung
Brandenburger Tor. Ich schließe mich einer fröhlich-entschlossenen
Runde aus Dresden an, und wir spazieren gemeinsam unserem Ziel
entgegen. Auf dem Weg tauschen wir Beobachtungen, Meinungen und
neue Ideen aus und treffen beim Brandenburger Tor und im Tiergarten
auf viele weitere inspirierende Demokratinnen und Demokraten. Aber
nicht nur der Samstag – das gesamte Pfingstwochenende konnte für
die weitere Vernetzung bestens genutzt werden. Auf der Suche nach
der verlorenen Versammlung Hendrik Sodenkamp: Am Sonntag irre ich
durch die Stadt. Erst Schöneberg, dann Charlottenburg, dann Mitte:
Überall sind die Demonstrationen schon aufgelöst, bevor ich
ankomme. Ich bin enttäuscht, so wie alle, die ich antreffe. Zum
Glück holte die Versammlung am Montag im Berliner Mauerpark wieder
einiges raus. 500 Demokraten trafen sich im Sonnenschein, hielten
Reden und die vielen Parkbesucher konnten sich ein realistisches
Bild von der Demokratiebewegung machen. Nachdem die Versammlung
beendet war, wurde auch noch ausgelassen getanzt, wobei die
Fake-Antifatruppen neidisch aus der Wäsche guckten. Demokratische
Spaziergänge und ein gelungener Drahtseilakt Casey Koneth: Samstag.
Der Platz vor dem Brandenburger Tor ist gesperrt, die Straße des
17. Juni ist abgeriegelt, die geplante Kundgebung an der
Siegessäule entfällt. Doch im angrenzenden Tiergarten wimmelt es
von Menschen, die für die Demokratie spazieren gehen. Der Versuch,
die Demokratiebewegung aufzuhalten, führt nur dazu, dass sie sich
in Bewegung setzt. Montag: Die Rheinland-Pfälzische Polizei sichert
die Veranstaltung »Demokratie im Mauerpark« und vollzieht einen
Drahtseilakt der Deeskalation. Einerseits achtet sie auf die
Einhaltung der Hygieneauflagen. Andererseits geht sie entschieden
gegen Passanten vor, die lautstark versuchen, die Veranstaltung zu
stören. Nach vier Stunden wird die gelungene Kundgebung offiziell
durch die Versammlungsleiterin beendet, die Einsatzkräfte aus
Rheinland-Pfalz machen Feierabend, im Mauerpark wird gesungen und
getanzt: Demokratie alaaf! Katz-und-Maus-Spiel mit Happy End Ronja
Palmer: Das Pfingstwochenende glich einem Spießrutenlauf von einer
Polizeikontrolle zur nächsten. Ob beim Empfang des Autokorsos am
Theodor-Heuss-Platz, beim Spaziergang durch den Tiergarten oder am
Schloss Charlottenburg, ein schwarzer Schatten verfolgte Demokraten
auf Schritt und Tritt und versuchte, sie daran zu hindern, ihr
Versammlungsrecht wahrzunehmen. Doch der Montag mit seinem
strahlend blauen Himmel blies die ganze Ernüchterung weg. Beim Tanz
im Mauerpark konnte die Demokratiebewegung wieder fühlen, dass
geballte Lebensfreude stärker als jede autoritäre Gewalt ist.
Soweit einige Schlaglichter aus dem von der Regierung eingemauerten
Berlin.…weiterlesen hier:
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