24 - Erzbischof von Wien und Kardinal von Österreich Dr. Christoph Schönborn mit Gerhard Schmid im ZEITGESPRÄCH

24 - Erzbischof von Wien und Kardinal von Österreich Dr. Christoph Schönborn mit Gerhard Schmid im ZEITGESPRÄCH

Respekt für gleichgeschlechtliche Partnerschaften, Corona Auswirkungen auf die Kirche, Verbindung von Theologie & Wissenschaft, Ökologische Verantwortung der Kirche, Kirche & Gesellschaft, Politik-Kirche Aussöhnung. Vorsteher Ruhestand & Segen.
44 Minuten
Podcast
Podcaster
Interviews mit INTERESSANTEN PERSÖNLICHKEITEN aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Religion, Sport und Kultur

Beschreibung

vor 3 Jahren

Gespräche auf Augenhöhe, auf Höhe der Zeit: Die
„ZEITGESPRÄCHE“ sind ein eindrückliches Zeugnis von Anstand und
Respekt.

Zeit für Gespräche – Zeit für Antworten. Gerhard Schmid liefert
mit seinen „ZEITGESPRÄCHEN“ beides. Und das zur richtigen Zeit.
Denn mit dieser Reihe gelingt, was in der Eile des Alltags oft
leider zu kurz kommt: Erfahrung und Persönlichkeit
zusammenbringen. Das Gespräch suchen und finden. Zuhören,
Menschen und ihre Geschichten und Erfahrungen wirken
lassen. 


In diesem Gespräch äußere ich meinen Respekt vor
gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und betone, dass die Frage
der Sexualität nicht an erster Stelle stehen sollte. Ich begrüße
meinen Gast, Kardinal Christoph Schönborn, und weise darauf hin,
dass ich seine Biografie kenne. Ich erwähne seinen Lebensweg,
darunter seine Flucht, seinen Weg zur Kirche und seine Karriere.
Wir sprechen über die Corona-Situation und deren Auswirkungen auf
die Kirche. Ich betone, dass meine persönliche Situation während
der Pandemie eher positiv war, da ich mich erholen konnte, aber
ich mache mir auch Sorgen um die Menschen und ihre Situation. Ich
mache mir Gedanken über den Einfluss der Pandemie auf Familien,
Arbeitsplätze und soziales Verhalten. Ich betone die Wichtigkeit
des Dialogs mit den Menschen und vor allem mit jungen Menschen.
Ich erwähne, dass ich normalerweise Schulen besuche und dass dies
seit über einem Jahr nicht möglich ist. Wir haben uns in dieser
Episode mit Gewissensfragen auseinandergesetzt, insbesondere mit
der Frage, ob wir Sterbende alleine lassen sollten aus
gesundheitlichen Gründen. Wir haben festgestellt, dass dies
schwierige Fragen sind, aber mit den Impfungen wird es
hoffentlich besser werden. Es wurde versucht, auf
Ersatzkommunikationswege wie Videokonferenzen auszuweichen, aber
die analoge Begegnung hat eine andere Qualität. Trotzdem haben
sich durch die digitalen Möglichkeiten neue Felder eröffnet, wie
die Übertragung von Messen per Livestream. Es gab eine positive
Resonanz auf diese digitalen Angebote. Es wurde auch darauf
hingewiesen, dass während des Lockdowns die Kirchen offen blieben
und viele Menschen einzeln gekommen sind, um eine Kerze
anzuzünden oder zu beten. Wir haben auch über die Verbindung
zwischen Theologie und Wissenschaft gesprochen. Es wurde betont,
dass es keinen Widerspruch zwischen Glauben und Wissenschaft
gibt, sondern dass beide einander ergänzen können. Die
Erforschung der Natur und die Erkenntnisse der Wissenschaft
lassen den Glauben nicht infrage stellen, sondern führen zu
Staunen und Dankbarkeit. Der Blick auf den Mars hat verdeutlicht,
wie privilegiert wir sind, dass wir auf einem bewohnbaren
Planeten leben. Wir haben über die Verantwortung der Kirche in
ökologischen Fragen gesprochen und betont, dass die Pflege der
Erde zu den Aufgaben der Kirche gehört. Die Caritas spielt eine
wichtige Rolle im Bereich der Sozialarbeit und engagiert sich
auch im Fragenkomplex von Migration und Integration. Es wurde
darauf hingewiesen, dass die Caritas nicht nur politische
Verantwortung hat, sondern vor allem auf die konkreten Menschen
schauen muss. Die Kirche kann einen Beitrag leisten, die
Gegensätze in der Gesellschaft aufzulösen und zum Dialog
anzuregen. Durch Verkündigung, soziale Arbeit und Einsatz für
Gerechtigkeit und Menschlichkeit kann die Kirche Menschen
zusammenbringen und gemeinsame Lösungen finden. Es wurde auch
über den Beitrag des Kardinals König zur Aussöhnung zwischen
Politik und Kirche in Österreich gesprochen. Wir haben großen
Respekt vor gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, betonen
jedoch, dass die sakramentale Ehe nicht mit jeder Form von
Partnerschaft gleichgesetzt werden sollte. Es wurde die Gefahr
des Antisemitismus angesprochen und betont, dass alle
Glaubensgemeinschaften sich für das Gemeinwohl engagieren
sollten, um Spaltungen zu vermeiden. Die Zusammenarbeit der
anerkannten Glaubensgemeinschaften in Österreich wurde als
bemerkenswert bezeichnet. Es wurde über die Reise von Papst
Franziskus in den Irak gesprochen und seine Bemühungen um Frieden
und Versöhnung im Nahen Osten gelobt. Es wurde betont, dass der
Papst sich der Schwierigkeiten und des islamistischen Terrors
bewusst ist, aber den Glauben hat, dass die Mehrheit der Muslime
nach Frieden sehnt. Zum Schluss des Gesprächs wurde mein
bevorstehender Ruhestand erwähnt und der Wunsch geäußert, dass
ein geeigneter Nachfolger gefunden wird. Meinen Gästen
überreichte ich symbolisch Honig, um ihnen ein gesegnetes
Osterfest und viel Kraft zu wünschen.


Die „ZEITGESPRÄCHE“ sind geprägt von Anstand und Respekt.
Vor Menschen, Werten und dem demokratischen Miteinander. Sie
verbinden spannende Einblicke mit klugen Gedanken und
vergnüglichen Momenten im Leben wunderbarer
Persönlichkeiten.

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