Beschreibung

vor 1 Jahr

Im Mittelalter reisten Kaufleute von Ort zu Ort, um Waren billig
einzukaufen und teuer zu verkaufen. Die Reisen waren aber sehr
gefährlich, weil es noch keine richtige Polizei gab. Darum
schlossen sich Kaufleute in Vereinen oder Bündnissen zusammen.


Heute weiß man nicht mehr genau, wie die Hanse entstanden ist.
Das Wort bedeutet so viel wie Schar oder Gefolgschaft. Um das
Jahr 1150 kam es wohl zu einer Hanse von Kaufleuten, vor allem im
Norden von Deutschland.


Hundert bis 200 Jahre später aber wurden auch ganze Städte
Mitglied in der Hanse. Sie wollten sich schützen. Außerdem hatten
in vielen Städten sowieso die reichen Kaufleute die Macht. Es gab
auch Hansetage. Das waren große Treffen der Kaufleute und Städte.
Die Hanse war aber kein richtiger Verein oder Staat. Die Städte
blieben frei, das zu tun, was sie wollten.


Kaufleute haben ihre Waren am liebsten gleich dort verkauft, wo
sie gebraucht wurden. Darum gründeten sie sogenannte Kontore. Ein
Kontor ist ein Haus oder Ort, an dem Kaufleute sich aufhalten
konnten und andere Kaufleute kennenlernten.


Das erste Kontor haben Deutsche in Flandern errichtet. Auch in
London, später sogar in Norwegen und Russland gründete man
Kontore. Für die damalige Zeit lagen solche Städte weit entfernt.
Es war sehr hilfreich für einen Kaufmann, wenn er im Kontor
übernachten konnte und dort sicher vor Räubern war.


Außerdem sorgte die Hanse dafür, dass die Wege sicherer wurden.
Wer mit dem Schiff über die Ostsee oder Nordsee reiste, musste
immer Angst vor Piraten haben. Kaufleute und Städte der Hanse
haben Geld gegeben, um Piraten zu bekämpfen. Schiffe von
Hansestädten haben sogar Kriege geführt, zum Beispiel gegen den
König von Dänemark.


Die wichtigsten Städte lagen in Norddeutschland, an der Küste
oder an großen Flüssen. Vor allem denkt man heute an Lübeck an
der Ostsee, aber auch an Hamburg, Bremen, Rostock und Köln.
Einige Städte liegen heute gar nicht mehr in Deutschland, wie
Danzig in Polen oder Kaliningrad in Russland.


Am Ende des Mittelalters wurde die Hanse immer unwichtiger, denn
die Europäer entdeckten Amerika. Der Handel im Norden von
Deutschland, mit der Ostsee, war darum nicht mehr ganz so
bedeutend. Ein Grund war aber auch, dass die Fürsten damals
mächtiger wurden. Ein Herzog oder Bischof konnte nun in einem
Gebiet bestimmen.


Heutzutage nennt eine Stadt sich Hansestadt, weil sie stolz auf
ihre Geschichte ist. Außerdem hört es sich gut an: Man hofft,
dass auf diese Weise mehr Touristen von der Stadt erfahren. Sie
haben nicht mehr Rechte als andere Städte auch.

SCHLÜSSELWÖRTER: Kaufleute (merchants)
das Mittelalter (middle Ages)
Vereine (societies; associations)
Bündnisse (alliances)
die Schar (crowd)
die Gefolgschaft (allegiance)
die Macht (power)
frei (free)
die Ostsee (Baltic Sea)
Fürsten (princes)
der Herzog (duke)
der Bischof (bishop)
bestimmen (decide)
gebraucht wurden (were needed)
Kontor (wholesale organization)
Flandern (Flanders)
Räuber (robber)
Polen (Poland)


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