Martina Steber: „Mehr Mut als manche Herren in Männerhosen“ - Ellen Ammann, 1923 und die Weimarer Demokratie
Prof. Dr. Martina Steber referierte am 7.11.2023 in der
Katholischen Akademie in Bayern bei einer Kooperationsveranstaltung
mit dem Institut für Zeitgeschichte und dem Katholischen Deutschen
Frauenbund
57 Minuten
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Beschreibung
vor 11 Monaten
Das Jahr 1923 wird in vielen aktuellen Publikationen als
„Multikrisenjahr“ beschrieben. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
in Deutschland taten sich sehr schwer, die Verwerfungen durch den
Ersten Weltkrieg und die Belastungen durch den Friedensvertrag von
Versailles in den Griff zu bekommen: Hyperinflation, politische
Gewalt, Ruhrbesetzung, Separatismus, monarchistische Nostalgie und
Revanchegelüste sorgten für eine gefährliche Gemengelage. Schon
damals, zehn Jahre vor ihrer Zerstörung durch das NS-Regime, drohte
der noch jungen Weimarer Republik das Ende. Zeitlicher und
örtlicher Aufhänger unserer Kooperationsveranstaltung mit dem
Institut für Zeitgeschichte München−Berlin (IfZ) und dem
Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) ist der Münchner
„Hitler-Ludendorff-Putsch“, der sich im November 2023 zum 100. Mal
jährt. Doch wollen wir in unserem Symposium nicht dieses Ereignis
nacherzählen, sondern die Hintergründe und Ursachen der tiefen und
multiplen Krisen des Jahres 1923 in Bayern analysieren. Dabei
richtet sich der Blick zunächst auf die Frühphase derjenigen
Organisation, die schließlich zur tödlichen Bedrohung der Republik
wurde – der NS-Bewegung, die sich Anfang der 1920er-Jahre gerade in
Bayern recht ungestört entwickeln konnte. Dass Einzelne schon sehr
früh ahnten, wie gefährlich diese Ideologie werden würde, macht
sodann die Beschäftigung mit dem Wirken der konservativen
bayerischen Politikerin Ellen Ammann, Landtagsabgeordnete der
Bayerischen Volkspartei und Gründerin des Katholischen Deutschen
Frauenbundes Landesverband Bayern, deutlich. Nach einem
einordnenden Blick auf die Ereignisse des Jahres 1923 folgt eine
Schlussrunde, in der unter anderem darüber diskutiert werden soll,
inwieweit das Etikett des „Multikrisenjahres“ auch auf 2023
übertragen werden kann. Prof. Dr. Martina Steber ist
stellvertretende Direktorin des Instituts für Zeitgeschichte
München–Berlin und Professorin für Neueste Geschichte an der
Universität Augsburg. Sie referierte am 7.11.2023 in der
Katholischen Akademie in Bayern bei einer Kooperationsveranstaltung
mit dem Institut für Zeitgeschichte und dem Katholischen Deutschen
Frauenbund.
„Multikrisenjahr“ beschrieben. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
in Deutschland taten sich sehr schwer, die Verwerfungen durch den
Ersten Weltkrieg und die Belastungen durch den Friedensvertrag von
Versailles in den Griff zu bekommen: Hyperinflation, politische
Gewalt, Ruhrbesetzung, Separatismus, monarchistische Nostalgie und
Revanchegelüste sorgten für eine gefährliche Gemengelage. Schon
damals, zehn Jahre vor ihrer Zerstörung durch das NS-Regime, drohte
der noch jungen Weimarer Republik das Ende. Zeitlicher und
örtlicher Aufhänger unserer Kooperationsveranstaltung mit dem
Institut für Zeitgeschichte München−Berlin (IfZ) und dem
Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) ist der Münchner
„Hitler-Ludendorff-Putsch“, der sich im November 2023 zum 100. Mal
jährt. Doch wollen wir in unserem Symposium nicht dieses Ereignis
nacherzählen, sondern die Hintergründe und Ursachen der tiefen und
multiplen Krisen des Jahres 1923 in Bayern analysieren. Dabei
richtet sich der Blick zunächst auf die Frühphase derjenigen
Organisation, die schließlich zur tödlichen Bedrohung der Republik
wurde – der NS-Bewegung, die sich Anfang der 1920er-Jahre gerade in
Bayern recht ungestört entwickeln konnte. Dass Einzelne schon sehr
früh ahnten, wie gefährlich diese Ideologie werden würde, macht
sodann die Beschäftigung mit dem Wirken der konservativen
bayerischen Politikerin Ellen Ammann, Landtagsabgeordnete der
Bayerischen Volkspartei und Gründerin des Katholischen Deutschen
Frauenbundes Landesverband Bayern, deutlich. Nach einem
einordnenden Blick auf die Ereignisse des Jahres 1923 folgt eine
Schlussrunde, in der unter anderem darüber diskutiert werden soll,
inwieweit das Etikett des „Multikrisenjahres“ auch auf 2023
übertragen werden kann. Prof. Dr. Martina Steber ist
stellvertretende Direktorin des Instituts für Zeitgeschichte
München–Berlin und Professorin für Neueste Geschichte an der
Universität Augsburg. Sie referierte am 7.11.2023 in der
Katholischen Akademie in Bayern bei einer Kooperationsveranstaltung
mit dem Institut für Zeitgeschichte und dem Katholischen Deutschen
Frauenbund.
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