Johannes Zechner: Der "deutsche Wald" als Denkmuster und Weltanschauung

Johannes Zechner: Der "deutsche Wald" als Denkmuster und Weltanschauung

Vortrag von Dr. Johannes Zechner im Rahmen der Tagung 'Waldperspektiven' der Katholischen Akademie in Bayern auf Burg Rothenfels, 9.- 11.5.2022
41 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Wälder sind zentrale Säulen globaler und nationaler nachhaltiger
Entwicklung. Sie haben als wesentliche Lebensgrundlage eine
besondere Bedeutung für die Menschen, für biologische Vielfalt,
Klima, Wasser und Böden. Darüber hinaus sind sie ein wichtiger
Wirtschaftsfaktor. In Deutschland hat sich der Wald tief ins
emotionale Bewusstsein eingeprägt; vor allem seit der Romantik
wurde er ein Hauptmotiv der Geistes- und Kunstgeschichte und mit
nationaler Bedeutung aufgeladen. Manchmal trägt Waldverklärung
geradezu religiöse Züge und driftet teils auch ins Esoterische ab.
Gegenwärtig sehen Forstexperten den Wald in akuter Gefahr und
schlagen Alarm. Schädliche Umwelteinflüsse und die Folgen des
Klimawandels bedrohen den Wald; Trockenheit, Stürme, Hagelschäden
und extreme Schneefälle machen ihm schwer zu schaffen. Hinzu kommen
Waldnutzungskonflikte zwischen unterschiedlichen Interessen des
Naturschutzes, der Freizeitgestaltung und der Holzwirtschaft.
Gleichzeitig steigen die Anforderungen an den Wald, die nur schwer
miteinander vereinbar sind: Einerseits wächst der Bedarf an
Holzentnahme, andererseits ist das Totholz von zentraler Bedeutung
für die Kleintiere des Waldes. Bei der Veranstaltung sollen die
vielfältigen Dimensionen und Beziehungen des Lebensraumes Wald
aufgezeigt werden. Darüber hinaus soll gefragt werden, wie die
lebenswichtigen Funktionen des Waldes für Menschen, Tiere und
Pflanzen nachhaltig erhalten werden können. Das ganze veranstalten
wir dort, wo sich das Nachdenken ideal mit direkter Anschauung
verbinden lässt: im „Räuberwald“ Spessart, einem der ältesten und
schönsten Kulturwälder Europas. Dr. Johannes Zechner ist Historiker
und Ausstellungskurator in Hamburg und Berlin. Der Titel seines
Referates, gehalten im Rahmen der Tagung 'Waldperspektiven'
(9.-11.5.2022) der Katholischen Akademie in Bayern auf Burg
Rothenfels, lautet: Von der „Waldeinsamkeit“ bis zum „Waldsterben“
- Der „deutsche Wald“ als Denkmuster und Weltanschauung.

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