Otfried Höffe: Verzicht - (k)eine Utopie
Prof. em. Dr. Otfried Höffe am 10.11.2021 in der Katholischen
Akademie in Bayern
38 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 1 Jahr
In der Tradition der philosophischen und theologischen Ethik sowie
der Praxis der Weltreligionen spielen verschiedene Formen des
Verzichts eine erhebliche Rolle. Diesen Befund mag man nun begrüßen
oder nicht - auf unsere Gegenwart lässt er sich jedenfalls nicht
eins zu eins übertragen. Denn obwohl auch säkulare Zeitgenossen
noch vor oder an christlichen oder jüdischen Feiertagen spenden
oder fasten - Muslime tun gar beides im Monat Ramadan -, so ist das
Stichwort des Verzichts (ebenso wie die Umfeldausdrücke der Askese
und des Fastens) aus der öffentlichen Diskussion so gut wie
verschwunden. Zusammen mit dem Philosophen Prof. Dr. Otfried Höffe
aus Tübingen und dem Moraltheologen Dr. Werner Veith aus München
möchten wir dieser Tatsache aktiv entgegenwirken und die Logik des
Verzichts neu ins Bewusstsein heben. Dabei werden wir jedoch keiner
lebensfernen Utopie das Wort reden, sondern die Sachgründe zu
erörtern suchen, die für eine Wiederentdeckung und Wiederbelebung
des Verzichts sowie der ihm zugeordneten Tugend der Besonnenheit
sprechen. Allein die zahlreichen Probleme der Gegenwart - denken
wir beispielsweise an die Impfstoffverteilung zur Bekämpfung der
Corona-Pandemie oder an die Bedrohung der globalen
Ressourcenknappheit - fordern uns auf, den traditionellen
Diskussionsrahmen einer personalen Ethik auf eine soziale und
politische Ethik hin zu erweitern. Denn: „Will die moderne
Zivilisation menschenwürdig überleben, benötigt sie ein erhebliches
Maß sowohl an persönlichen als auch an einer wirtschaftlich- und
gesellschaftspolitischen, nicht zuletzt an einer global wirksamen
Besonnenheit“ (Otfried Höffe). Prof. Dr. Otfried Höffe ist
emeritierter Professor für Ethik, Politische Philosophie und
Philosophie an den Universitäten Fribourg (Schweiz) und Tübingen.
Er sprach am 10.11.2021 in der Katholischen Akademie in Bayern.
der Praxis der Weltreligionen spielen verschiedene Formen des
Verzichts eine erhebliche Rolle. Diesen Befund mag man nun begrüßen
oder nicht - auf unsere Gegenwart lässt er sich jedenfalls nicht
eins zu eins übertragen. Denn obwohl auch säkulare Zeitgenossen
noch vor oder an christlichen oder jüdischen Feiertagen spenden
oder fasten - Muslime tun gar beides im Monat Ramadan -, so ist das
Stichwort des Verzichts (ebenso wie die Umfeldausdrücke der Askese
und des Fastens) aus der öffentlichen Diskussion so gut wie
verschwunden. Zusammen mit dem Philosophen Prof. Dr. Otfried Höffe
aus Tübingen und dem Moraltheologen Dr. Werner Veith aus München
möchten wir dieser Tatsache aktiv entgegenwirken und die Logik des
Verzichts neu ins Bewusstsein heben. Dabei werden wir jedoch keiner
lebensfernen Utopie das Wort reden, sondern die Sachgründe zu
erörtern suchen, die für eine Wiederentdeckung und Wiederbelebung
des Verzichts sowie der ihm zugeordneten Tugend der Besonnenheit
sprechen. Allein die zahlreichen Probleme der Gegenwart - denken
wir beispielsweise an die Impfstoffverteilung zur Bekämpfung der
Corona-Pandemie oder an die Bedrohung der globalen
Ressourcenknappheit - fordern uns auf, den traditionellen
Diskussionsrahmen einer personalen Ethik auf eine soziale und
politische Ethik hin zu erweitern. Denn: „Will die moderne
Zivilisation menschenwürdig überleben, benötigt sie ein erhebliches
Maß sowohl an persönlichen als auch an einer wirtschaftlich- und
gesellschaftspolitischen, nicht zuletzt an einer global wirksamen
Besonnenheit“ (Otfried Höffe). Prof. Dr. Otfried Höffe ist
emeritierter Professor für Ethik, Politische Philosophie und
Philosophie an den Universitäten Fribourg (Schweiz) und Tübingen.
Er sprach am 10.11.2021 in der Katholischen Akademie in Bayern.
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