Hohe Inflation in Zeiten des Krieges: Wie die Fed und die EZB dagegen vorgehen
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vor 2 Jahren
Seit dem 24. Februar dieses Jahres führt Russland einen
Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die humanitäre Not ist
entsetzlich. Die Konsequenzen für die Sicherheitsarchitektur in
Europa und die Weltordnung sind noch nicht absehbar. Doch auch
die wirtschaftlichen Folgen der Invasion werden gravierend
ausfallen. Die G7, die EU und die USA haben umfassende und harte
Sanktionen gegen Russland verhängt. Diese zielen unter anderem
auf den russischen Finanz-, Energie- und Transportsektor ab,
frieren Auslands-Vermögen von Oligarchen ein und verbieten diesen
die Einreise in den Westen. Mehrere Banken der russischen
Föderation sind vom internationalen Finanztransaktionssystem
SWIFT ausgeschlossen worden. Dabei ist klar, dass diese
Strafmaßnahmen auch negative Auswirkungen auf Europa und die
Vereinigten Staaten haben werden.
All dies dürfte auch einen Effekt auf die Inflationsraten in den
USA und Europa haben, die derzeit ohnehin weit entfernt von der
angestrebten Zielmarke von zwei Prozent sind. Im Januar dieses
Jahres verzeichneten die USA eine Teuerungsrate von 7,5 Prozent
im Vergleich zum selben Vorjahresmonat. Dies ist der höchste Wert
seit 40 Jahren. In Deutschland lag die Inflation im gleichen
Zeitraum bei 4,9 Prozent und in der Eurozone bei 5,1 Prozent. Ein
Ende dieser Entwicklung ist noch nicht in Sicht. Die ultralockere
Geldpolitik der Zentralbanken, also der Federal Reserve und der
Europäischen Zentralbank, hat zu diesem hohen Inflationsniveau
beigetragen. Als weitere wichtige Treiber gelten die höheren Öl-
und Gaspreise sowie angespannte Lieferketten und eine länger
anhaltende Materialknappheit. Das Board of Governors der Fed und
der EZB-Rat kommen regelmäßig zusammen, um über geeignete
geldpolitische Maßnahmen zur Senkung der Preissteigerung zu
entscheiden.
Wie wirken sich die gestiegenen Energiepreise und der wachsende
Energiebedarf auf die Inflation aus? Welche Rolle spielt
Russlands Krieg gegen die Ukraine als zusätzlicher
Inflationstreiber in Bezug auf noch höhere Gaspreise? Inwiefern
beeinflussen Lieferkettenprobleme und Engpässe bei Vor- und
Zwischenprodukten die allgemeine Preissteigerung? Wie wird
sich der Teilausschluss Russlands aus SWIFT auf die
Weltwirtschaft auswirken? Werden die von Fed-Chef Powell für
dieses Jahr angekündigten Schritte zur Erhöhung der Leitzinsen in
den USA die Teuerungsrate nach unten drücken? Inwiefern hat die
aktuell hohe Inflation oder eine potenzielle Entspannung
politische Konsequenzen für US-Präsident Biden und die
Demokratische Partei? Warum ist EZB-Präsidentin Lagarde im
Gegensatz zu ihrem amerikanischen Amtskollegen Powell derartig
zurückhaltend, was ein Zurückfahren oder Stoppen der
Anleihekaufprogramme und die Erhöhung der Leitzinsen in der
Eurozone angeht? Die Podcast-Hosts David Deißner,
Atlantik-Brücke, und Stormy-Annika Mildner, Aspen Institute
Deutschland, diskutieren diese Fragen mit Sophie Schimansky,
Deputy Editor in Chief von Forbes DACH mit Sitz in Wien, und
Prof. Dr. Galina Kolev, Senior Economist im Kompetenzfeld
Internationale Wirtschaftsordnung und Konjunktur am Institut der
deutschen Wirtschaft (IW) in Köln.
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