Alles nur geklaut? Die Debatte um Restitutionen
30 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast Rembrandt, habibi! wird von Amina Aziz fürs Kunstmuseum Basel produziert und ergänzt die Ausstellung Rembrandts Orient.
Beschreibung
vor 4 Jahren
Ganz allgemein meint der Begriff Restitution die Wiederherstellung
eines ehemaligen Zustands. Im Zusammenhang mit Kulturgütern
bezeichnet er die Rückgabe von Objekten, die unrechtmässig in
Besitz der aktuellen Eigentümer*innen gelangten. Am häufigsten wird
der Begriff für im Kontext des Nationalsozialismus oder
Kolonialismus eingezogene, ›erworbene‹, ›gehandelte‹ oder geraubte
Objekte verwendet. Wenn nun beispielsweise ein afrikanisches Land
Kulturgüter, die ehemals durch französische Truppen entwendet
wurden und heute in einem Pariser Museum ausgestellt sind,
zurückfordert: Handelt es sich dann um eine illegitime Forderung,
gar um Diebstahl? Oder bedeutet ein Nachkommen der Forderung
lediglich die Rücknahme dessen, was vorher geraubt worden war? Für
Letzteres spricht sich der Aktivist Mwazulu Diyabanza aus. Mit
seinen Interventionen sorgt er für Aufregung: Er entfernt in
französischen Museen Objekte aus meist afrikanischen Ländern in der
Absicht, diese zurückzuführen. Museen des globalen Nordens sind
voller Objekte, von denen viele durch den Kolonialismus nach Europa
gelangten. Herkunftsländer fordern einige der Objekte zurück,
Museen weigern sich häufig, sie zurückzugeben, insbesondere bei
wertvollen Objekten. Doch es gibt auch konstruktive Ansätze, wie
etwa den spezifisch für Frankreich entwickelten Vorschlag des
Ökonomen Felwine Sarr und der Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy.
Die beiden plädieren für eine unkomplizierte Rückgabe der
unrechtmässig nach Frankreich gelangten und aktuell dort
ausgestellten Objekte. Das stösst natürlich auch auf Widerstände.
Eine zentrale Frage, die sich hier stellt, lautet: Wie kann
gegenüber Herkunftsländern eine Debatte auf Augenhöhe geführt
werden? Amina Aziz hat über diese Frage und mehr mit der
Archäologin Lanah Haddad, dem Historiker Dr. Kokou Azamede und dem
Kunstrechtler Dr. Florian Schmidt-Gabain gesprochen.
eines ehemaligen Zustands. Im Zusammenhang mit Kulturgütern
bezeichnet er die Rückgabe von Objekten, die unrechtmässig in
Besitz der aktuellen Eigentümer*innen gelangten. Am häufigsten wird
der Begriff für im Kontext des Nationalsozialismus oder
Kolonialismus eingezogene, ›erworbene‹, ›gehandelte‹ oder geraubte
Objekte verwendet. Wenn nun beispielsweise ein afrikanisches Land
Kulturgüter, die ehemals durch französische Truppen entwendet
wurden und heute in einem Pariser Museum ausgestellt sind,
zurückfordert: Handelt es sich dann um eine illegitime Forderung,
gar um Diebstahl? Oder bedeutet ein Nachkommen der Forderung
lediglich die Rücknahme dessen, was vorher geraubt worden war? Für
Letzteres spricht sich der Aktivist Mwazulu Diyabanza aus. Mit
seinen Interventionen sorgt er für Aufregung: Er entfernt in
französischen Museen Objekte aus meist afrikanischen Ländern in der
Absicht, diese zurückzuführen. Museen des globalen Nordens sind
voller Objekte, von denen viele durch den Kolonialismus nach Europa
gelangten. Herkunftsländer fordern einige der Objekte zurück,
Museen weigern sich häufig, sie zurückzugeben, insbesondere bei
wertvollen Objekten. Doch es gibt auch konstruktive Ansätze, wie
etwa den spezifisch für Frankreich entwickelten Vorschlag des
Ökonomen Felwine Sarr und der Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy.
Die beiden plädieren für eine unkomplizierte Rückgabe der
unrechtmässig nach Frankreich gelangten und aktuell dort
ausgestellten Objekte. Das stösst natürlich auch auf Widerstände.
Eine zentrale Frage, die sich hier stellt, lautet: Wie kann
gegenüber Herkunftsländern eine Debatte auf Augenhöhe geführt
werden? Amina Aziz hat über diese Frage und mehr mit der
Archäologin Lanah Haddad, dem Historiker Dr. Kokou Azamede und dem
Kunstrechtler Dr. Florian Schmidt-Gabain gesprochen.
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