#29: ARE YOU NOT ENTERTAINED? - oder: Wieso "Gladiator" so ein historischer Verhau ist
54 Minuten
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Graz
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vor 3 Jahren
*SPOILER*: Kaiser Marc Aurel und die Republik - Das
statuarische Aussehen von Kaiser Commodus - Aufgeteilte
Senatoren!
Das sind nur ein paar der Themen, die in dieser Folge
angesprochen werden. Wie man unschwer erkennen kann, geht es um
einen der berühmtesten Blockbuster-Sandalenfilme: "Gladiator" von
Ridley Scott (2000). Was an dem Film historisch akurat ist
(kurzer Teil) und was nicht (langer Teil), erfahrt ihr heute von
uns.
Außerdem sprechen wir über Gladiatoren, deren Ernährung und
Lebenserwartung.
Eine Charakterisierung von Frauen anhand von Gladiatorentypen
findet sich in Artemidors "Traumbuch" (1. Hälte 2. Jh. n. Chr.)
(hier zitiert nach dem Buch von Ch. Mann, siehe unten, S. 52-53):
"Ich habe häufig die Erfahrung gemacht, dass dieses Traumgesicht
[d.h. der Traum, als Gladiator zu kämpfen] die Ehe mit einer Frau
voraussagt, die so geartet ist wie die Waffen, die man führt,
oder wie der Gegner, mit dem man zu kämpfen glaubt. ... Ist der
Gegner ein thraex, wird man eine reiche, durchtriebene und
geltungssüchtige Frau heiraten; eine reiche, weil jener durch
seine Rüstung gedeckt ist, eine durchtriebene wegen des
Krummsäbels, eine geltungssüchtige, weil er angreift. Kämpft man
mit einem murmillo, so wird man eine Frau bekommen, die schön,
ziemlich reich, treu, haushälterisch und dem Mann zu Willen ist.
Denn der murmillo weicht zurück und ist gedeckt, auch ist seine
Ausrüstung schöner als die erstere. Hat man es mit einem secutor
zu tun, wird man eine Frau heiraten, die zwar schön und reich
ist, die aber auf ihren Reichtum sich etwas zugutehält, deswegen
ihren Mann verachtet und ihm viel Ärger bereiten wird; denn der
secutor verfolgt immer. Sieht man sich einem retiarius gegenüber,
wird man eine bettelarme, liebestolle Gassendirne ehelichen, die
sich jedem Liebhaber an den Hals wirft. Ein eques prophezeit ein
reiches, aus gutem Haus stammendes Frauenzimmer, das jedoch wenig
Verstand hat. Der essedarius bedeutet ein träges und
stumpfsinniges, der provocator ein schönes und liebenswürdiges,
doch dreistes und liebestolles Weibsbild. Der dimachairos und der
sogenannte arbelas bezeichnen eine Giftmischerin oder sonst ein
bösartiges oder hässliches Weib. Diese Ausführungen schreibe ich
nicht in gutem Glauben, noch aufgrund von Überlegungen, die von
der Wahrscheinlichkeit ausgehen, sondern aus reiner Erfahrung,
die mich vielfach lehrte, dass die Träume jeweils so ausgehen."
Literaturtipp: Ch. Mann, Die Gladiatoren (München 2013)
We hope you were entertained!
Hochgeladen am 04.10.2021.
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