#8: Transgenerationale Traumata - wie sie unser Miteinander beeinflussen

#8: Transgenerationale Traumata - wie sie unser Miteinander beeinflussen

People for Now
31 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Ohne dass es uns bewusst ist, wirken sie überall:
Transgenerationale Traumata. Es sind Ereignisse, die unsere Eltern
oder Großeltern erlebt haben. Sie werden über das Erbgut an uns
weiter gereicht. Wir wundern uns dann, wieso wir gewisse Symptome
haben (z.B. diffuse Ängste, depressive Phasen, aggressives
Verhalten...) und können diese nicht an real Erlebtes knüpfen. Denn
nicht wir haben es erlebt, sondern die Generationen vor uns. Das
ist oft schwer zu durchschauen. Die Kraft dieser Traumata wirkt
überall durch uns Menschen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.
Insbesondere durch die, die in Führung sind. Was haben die
Generationen vor uns erlebt oder zu verantworten? Gerade in
Deutschland ist diese Frage so wichtig. Besondere Aufmerksamkeit
brauchen aus Marens Sicht die beiden Kollektivtraumata (2.Weltkrieg
+ DDR). Es sind komplexe Dynamiken, die sich hieraus ergeben. Maren
gibt Einblicke in die Erkenntnisse der Epigenetik und der
Traumaforschung. Sie verknüpft dies mit ihren Erfahrungen in einem
deutschen Unternehmen, das im 2. Weltkrieg eine Rolle gespielt hat.
In diesem System waren 60 Jahre später Menschen in Führung, die
ihre Macht über Jahre missbrauchten. Mitarbeitende schwiegen aus
Angst, machten mit, um ihr Überleben zu sichern. Für Maren gibt es
hier eine Wiederholung von historischen Dynamiken, die sie mit
transgenerationalen Traumata erklärt. In der zweiten Hälfte dieser
Folge wird es sehr persönlich. Maren legt die Täterschaft ihres
Großvaters im 2. Weltkrieg offen. Wie seine Traumata das gesamte
Familiensystem transgenerational im Griff hatten. Wie sie versucht
hat, stellvertretend Verantwortung zu übernehmen, mit der
übertragenen Scham und Schuld zu leben. Dass es letztendlich darum
geht, diese falschen Loyalitäten aufzulösen, sich von den
Generationen vorher zu desidentifzieren, um ein freies Leben zu
leben - das macht Maren deutlich.

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