Zeal & Ardors "Stranger Fruit": Das Erbe afroamerikanischer Musik

Zeal & Ardors "Stranger Fruit": Das Erbe afroamerikanischer Musik

1 Stunde 16 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

Der jüngste Aufschwung der "Black Lives Matter"-Bewegung sorgte
in zahlreichen Teilen unserer Geschichte für eine neue Reflektion
scheinbar zementierter Gepflogenheiten. Statuen mit rassistischem
Hintergrund wurden versenkt, Whitewashing wird endlich wieder
thematisiert und auch die Musik muss sich nicht erst seit dem Tod
von George Floyd fragen, ob sie schwarze Musiker*Innen und deren
Erbe ausreichend würdigt. Zeal & Ardors "Stranger Fruit"
drängt sich für ein Gespräch in diesem Kontext aus vielfältiger
Hinsicht auf. So entstand nicht nur das gesamte Projekt im Grunde
als Reaktion auf eine rassistische Provokation, es vereint
darüber hinaus eindrücklich Elemente aus Gospel, Blues und Black
Metal - also Einflüsse aus ganz unterschiedlichen musikalischen
Zeiten, die sich aber alle unmittelbar oder mittelbar auf die im
Zuge der Versklavung von Schwarzen entstandenen Worksongs
zurückführen lassen. Nicht zuletzt referenziert sogar der Titel
von "Stranger Fruit" einen Jazz-Klassiker von Billie Holiday, der
schon gegen Ende der 1930er Jahre ein erschütterndes Zeugnis der
rassistischen Verfolgung Schwarzer darstellte. Wir fragen uns
deshalb: Wie lassen sich die satanischen Soundwelten von Zeal
& Ardor im Auge der "Black Lives Matter"-Bewegung deuten?
Wieso ist schwarze Musikkultur so wichtig für quasi alle Arten
von Popmusik, mit denen wir heute tagtäglich beschallt werden?
Und wie erfahrbar kann Musik ganz generell die vielen Gräueltaten
machen, die die Menschheitsgeschichte im Lauf der Jahrhunderte
hervorgebracht hat? Eine Spurensuche, bei der wir alle noch
lernen.

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