Kritik als Wünsche formulieren – ein Gedankenexperiment
Kritik ist eine Rückmeldung, mit der ich deutlich machen will, dass
ich mit der Ist-Situation nicht zufrieden bin und ich es zukünftig
gerne anders hätte. Meistens fühlt sich der Kritisierte dann
angegriffen, beschuldigt, auf die Anklagebank gesetzt. Eine
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Warum kommt Kritik, auch wenn sie noch so gut gemeint ist, oft so
schief beim Empfänger an? Und was kann ich hier tun? Zunächst
einmal Kritik ist eine Rückmeldung, mit der ich deutlich machen
will, dass ich mit der Ist-Situation nicht zufrieden bin und ich es
zukünftig gerne anders hätte. Meistens fühlt sich der Kritisierte
dann angegriffen, beschuldigt, auf die Anklagebank gesetzt. Eine
natürliche und nachvollziehbare Reaktion. Der Kritisierte versucht
sich zu entlasten – eben wie ein Angeklagter vor Gericht, z.B. wird
er durch Erklärungen, Rechtfertigungen, Schuldsuche bei anderen
Entschuldigungen suchen, oft ergänzt durch
Besserungsversprechungen, wie „... wird nicht wieder vorkommen.
Beim nächsten Mal werde ich mein Bestes geben.“ Erfahrungsgemäß
bleibt die Rückfallquote trotz der Besserungsversprechen relativ
hoch. Insbesondere Führungskräfte geraten so – ob sie wollen oder
nicht – in den Augen ihres Mitarbeiters leicht in die Rolle des
Anklägers. Und das Beziehungsmuster bekommt
Gerichtssaal-Charakteristiken, wird danach destruktiver und
belastet die Zusammenarbeit zunehmend. Deswegen verzichten ja viele
Führungskräfte – um des lieben Friedens willen – auf kritische
Rückmeldungen: Sie nehmen Leistungsmängel billigend in Kauf, um die
Klimakosten nicht unnötig in die Höhe zu treiben. Kurzfristig kann
eine solche Rechnung durchaus aufgehen. Aber längerfristig?
Langfristig wird damit auch auf Qualitäts- und Prozess-Verbesserung
verzichtet. Und je schärfer der Wettbewerb, desto weniger kann ein
solches Führungs-Dilemma „Sachkosten vs. Klimakosten“ zulasten der
Sachoptimierung gelöst werden.
schief beim Empfänger an? Und was kann ich hier tun? Zunächst
einmal Kritik ist eine Rückmeldung, mit der ich deutlich machen
will, dass ich mit der Ist-Situation nicht zufrieden bin und ich es
zukünftig gerne anders hätte. Meistens fühlt sich der Kritisierte
dann angegriffen, beschuldigt, auf die Anklagebank gesetzt. Eine
natürliche und nachvollziehbare Reaktion. Der Kritisierte versucht
sich zu entlasten – eben wie ein Angeklagter vor Gericht, z.B. wird
er durch Erklärungen, Rechtfertigungen, Schuldsuche bei anderen
Entschuldigungen suchen, oft ergänzt durch
Besserungsversprechungen, wie „... wird nicht wieder vorkommen.
Beim nächsten Mal werde ich mein Bestes geben.“ Erfahrungsgemäß
bleibt die Rückfallquote trotz der Besserungsversprechen relativ
hoch. Insbesondere Führungskräfte geraten so – ob sie wollen oder
nicht – in den Augen ihres Mitarbeiters leicht in die Rolle des
Anklägers. Und das Beziehungsmuster bekommt
Gerichtssaal-Charakteristiken, wird danach destruktiver und
belastet die Zusammenarbeit zunehmend. Deswegen verzichten ja viele
Führungskräfte – um des lieben Friedens willen – auf kritische
Rückmeldungen: Sie nehmen Leistungsmängel billigend in Kauf, um die
Klimakosten nicht unnötig in die Höhe zu treiben. Kurzfristig kann
eine solche Rechnung durchaus aufgehen. Aber längerfristig?
Langfristig wird damit auch auf Qualitäts- und Prozess-Verbesserung
verzichtet. Und je schärfer der Wettbewerb, desto weniger kann ein
solches Führungs-Dilemma „Sachkosten vs. Klimakosten“ zulasten der
Sachoptimierung gelöst werden.
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