Der diagnostische Wert von Labordaten bei Infektionen von Neugeborenen durch Streptokokken der Gruppe B

Der diagnostische Wert von Labordaten bei Infektionen von Neugeborenen durch Streptokokken der Gruppe B

Beschreibung

vor 13 Jahren
Die Neufassung der Leitlinien zur „Prophylaxe der
Neugeborenensepsis – frühe Form – durch Streptokokken der Gruppe B“
vom Juli 2008 empfiehlt Kindern ohne klinische Zeichen einer
Infektion von Müttern mit GBS-Besiedelung oder unbekanntem
GBS-Status eine engmaschige Kontrolle für mindestens 48 Stunden und
eine laborchemische Untersuchung auf Infektion (z. B.
Differentialblutbild, IL-6/-8, CrP). Im Rahmen einer Studie habe
ich Neugeborene (n=603) in drei Gruppen aufgeteilt: GBS-positive
(n=46), GBS-negative (n=218) und GBS-unbekannte (n=339) Mutter. Es
wurden die Parameter Leukozytenzahl, IL-6 und CrP bestimmt und
statistisch betrachtet. Es kann gezeigt werden, dass signifikante
Unterschiede bei den Leukozyten zwischen den Gruppen GBS positiv
und GBS negativ (p=0.018) bestehen, sowie bei GBS positiv und GBS
unbekannt (p=0.003). Kein Unterschied besteht zwischen GBS negativ
und GBS unbekannt (p=0.195). Bei den Parametern IL-6 und CrP
existiert kein signifikanter Unterschied in allen drei Gruppen.
Ergebnis: Kein Laborparameter hat bei der Untersuchung der
Population dazu geführt, die klinische Beurteilung des Neugeborenen
zu verändern. Somit ist fraglich, ob Neugeborenen mit dem
Risikofaktor „GBS-positiver Status der Mutter“ weiter empfohlen
werden kann, Blut abzunehmen, da dadurch bis zu 30% der
Neugeborenen als infiziert betrachtet und entsprechend
intensivmedizinisch behandelt werden müssten.

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