Grundsatz #14: Die Rolle Österreichs beim Zerfall des Vielvölkerstaats Jugoslawien und das besondere Engagement von Alois Mock in dieser für Europa prägenden Zeit - mit Nationalratspräsident Mag. Wolfgang Sobotka und Dr. Faruk Ajeti
49 Minuten
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vor 3 Jahren
„Die Welt ein Stück besser zu verstehen, das ist unser Anspruch
in der Politischen Akademie“, hält Präsidentin Bettina Rausch zu
Beginn der vierzehnten Folge fest. Dazu gehöre auch, besondere
geschichtliche Vorgänge besser zu verstehen. Deshalb sei es
wichtig, die Rolle Österreichs und vor allem jene des damaligen
Außenministers Alois Mock beim Zerfall Jugoslawiens vor 30 Jahren
zu kennen, einzuordnen und Auswirkungen auf die Gegenwart zu
beleuchten. Genau das machen die beiden Gäste von Moderator
Christian Gerd Laudenbach in dieser Folge vom
„grundsatz“-Podcast: Nationalratspräsident Mag. Wolfgang Sobotka
und Dr. Faruk Ajeti, wissenschaftlicher Mitarbeiter am
Österreichischen Institut für Internationale Politik, werfen
einen Blick zurück und beleuchten die Auswirkungen dieser Epoche
auf die politische Gegenwart. „Als der Vielvölkerstaat
Jugoslawien Ende der 80iger Jahre zerfallen ist, hat die
österreichische Außenpolitik, geprägt von Alois Mock, vor allem
durch die frühe Anerkennung der Eigenständigkeit Sloweniens und
Kroatiens europaweit eine Vorreiterrolle gespielt, um die
Jugoslawienkrise zu internationalisieren“, analysiert
Westbalkan-Experte Dr. Ajeti. Mock sei damals in der wichtigen
„Kosovo-Frage“ der aktivste europäische Politiker gewesen. Und
Nationalratspräsident Mag. Sobotka ergänzt: „Österreich hat durch
Alois Mock seine politische Verantwortung in der politischen
Nachbarschaft wahrgenommen.“ In der Gegenwart sei eine
einheitliche europäische Stimme in der Außenpolitik die größte
Herausforderung, erklärt Sobotka, aber der Westbalkan sei nicht
aus dem europäischen Blickfeld verschwunden. Die EU investiere
viel in diesen Ländern und Österreich leiste durch verschiedene
wirtschaftliche und politische Initiativen jedenfalls einen
wesentlichen Beitrag zur Unterstützung der Länder am Westbalkan.
„Es ist wichtig, in dieser Region ein konsequentes Engagement und
Haltung zu zeigen, diese Länder nach Europa zu führen, sich nicht
zu sehr von Russland irritieren zu lassen und China eine klare
Haltung entgegen zu setzen“, stellt Sobotka klar. Sowohl Sobotka
als auch Ajeti bewerten die Zukunftsaussichten der Region positiv
und sehen keine aktuelle Eskalationsgefahr, auch wenn man die
Gefahren nationalistischer Strömungen und demokratiefeindlicher
Tendenzen nicht unterschätzen dürfe und noch nicht alle Wunden
verheilt seien.
Hier der Link zu allen Beiträgen einer Veranstaltung der
Politischen Akademie, die auch im Podcast angesprochen
wird: https://politische-akademie.at/de/themen2/rueckblick-30-jahre-souveraenitaet-fuer-slowenien-und-kroatien
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