OphthalNews kompakt 17.05.2022
Die neue Ausgabe der OphthalNews kompakt vom 17.05.2022
7 Minuten
Podcast
Podcaster
Die OphthalNews kompakt versorgen Sie regelmäßig in nur 5 Minuten mit aktuellen Nachrichten aus der Augenheilkunde.
Beschreibung
vor 2 Jahren
Ein retinaler Venenverschluss kann zu einem Makulaödem führen,
aus dem ohne Behandlung ein signifikanter Sehverlust resultiert.
Die wirksamste Behandlung sind Anti-VEGF-Injektionen. Die vom
amerikanischen National Eye Institute finanzierte SCORE2-Studie
zeigt jetzt, dass damit auch im fünften Jahr der Behandlung das
Sehvermögen deutlich über dem Ausgangswert liegt, viele Patienten
aber weiterhin eine Behandlung benötigen. Die Studienergebnisse
wurden im “American Journal of Ophthalmology”
veröffentlicht.
2017 berichteten die Prüfärzte, dass zwei Medikamente gleich
wirksam waren: Die eine Hälfte der Studienteilnehmer erhielt
Avastin, die andere Hälfte Eylea – jeweils sechs Monate lang
einmal monatlich. Der Visus der Teilnehmer beider Studiengruppen
verbesserte sich im Durchschnitt um mehr als drei Zeilen.
Nach dem ersten Jahr wurden die Teilnehmer nach Ermessen ihres
Arztes weiterbehandelt. Nach fünf Jahren hatten viele etwas an
Sehschärfe verloren. Doch im Durchschnitt blieb es bei einem
Gewinn von etwa drei Zeilen.
Studienleiterin Ingrid Scott, Professorin für Augenheilkunde am
Penn State College of Medicine, Hershey, erklärt dazu. „Vor
dieser Studie galt der retinale Venenverschluss allgemein als
akute Erkrankung. Diese Studie zeigt, dass es sich um eine
chronische Krankheit handelt. Sie unterstreicht außerdem die
Bedeutung des Monitorings und der individuellen Behandlung, um
den bestmöglichen Visus zu erreichen.“
Neue Aufgabe für Augen-Trauma-Spezialist Prof. Arne Viestenz von
der Universitätsmedizin Halle. Der Direktor der
Universitätsklinik und Poliklinik für Augenheilkunde ist für die
kommenden drei Jahre zum Präsidenten der International Society of
Ocular Trauma (ISOT) gewählt worden.
Die Universitätsmedizin Halle ist ein Traumaschwerpunkt. Hier
werden pro Jahr 140 schwere Augenverletzungen behandelt.
Prof. Viestenz möchte ein Ocular Trauma-Fellowship ins Leben
rufen. Zusätzlich wird er sich weiter stark für die Aus- und
Weiterbildung von jungen Nachwuchskräften einsetzen.
Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine seien Studien zur
Fremdkörperbergung im Auge und zeitnahe Vitrektomien zum Erhalt
des Augenlichtes nach schweren Verletzungen besonders dringlich.
Daher ist geplant, auf der diesjährigen Jahrestagung der DOG
gemeinsam mit ukrainischen Augenspezialisten ein Symposium
abzuhalten – sein Titel: „Ocular Trauma – sadly relevant
again“.
„Ophthaversum.de“, das neue Fachportal von Roche wendet sich an
Ophthalmologen sowie assoziierten Facharztgruppen und wirft einen
Blick in die Zukunft der Augenheilkunde.
In den Kategorien „Forschung“, „Technologien“ und „Behandlung“
finden sich Informationen zu aktuellen Themen rund um die Zukunft
der Augenheilkunde. Das Portal soll langfristig als zentrale
Anlaufstelle und Wissensplattform dienen – besonders im Hinblick
auf Augenerkrankungen wie nAMD und DMÖ.
Gegenwärtig werden die meisten Kataraktoperation an beiden Augen
an zwei verschiedenen Tagen durchgeführt. Es ist aber auch
möglich, beide Augen am selben Tag zu operieren. Zu den möglichen
Vorteilen dieser Methode gehören weniger Krankenhausaufenthalte,
eine schnellere Erholung der Sehkraft und geringere Kosten für
das Gesundheitswesen. Es gibt jedoch auch potenzielle Risiken -
etwa das Auftreten von Komplikationen in beiden Augen.
Die Vor- und Nachteile beider Ansätze sind unter Fachleuten seit
langem umstritten. Aus diesem Grund werteten die Autoren des
neuen Cochrane Review die Evidenz aus Studien zu diesem Thema
aus.
Die derzeitige Evidenz auf Basis von 14 Studien mit 270 000
Teilnehmern spricht dafür,
…dass es keinen wesentlichen Unterschied zwischen einer Operation
beider Augen am selben Tag gegenüber einer Operation an
verschiedenen Tagen in Bezug auf Risiken wie Endophthalmitis oder
Komplikationen gibt
…und dass die Kosten einer OP an beiden Augen am selben Tag
niedriger sind.
Allerdings war die Qualität der ausgewerteten Studien eher
begrenzt, die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz nach GRADE lag je
nach Endpunkt zwischen sehr gering und moderat.
Eine Überprüfung des Sehvermögens ist in Deutschland bislang
lediglich beim Erwerb einer Fahrerlaubnis notwendig.
Obligatorische Wiederholungssehtests, wie sie in anderen
europäischen Ländern bestehen, sind in Deutschland gesetzlich
nicht vorgeschrieben.
Ob eine erneute Überprüfung der Sehleistung von Autofahrern
sinnvoll wäre, untersuchte ein Forscherteam des Fachbereichs
Augenoptik/Optometrie der Berliner Hochschule für Technik.
Bei der Auswertung der Sehtestergebnisse entsprechend der
Fahrerlaubnisverordnung bestanden knapp die Hälfte der
Studienteilnehmer den Sehtest nicht. Ihr Alter lag zwischen 21
und 84 Jahren. Je älter die Autofahrer waren, umso schlechter
fiel das Ergebnis aus. Ebenfalls korrelierte bei nur 63,7 Prozent
die sehleistungsspezifische Selbsteinschätzung mit den real
quantifizierten Ergebnissen. Das Fazit der Studie: Obligatorische
Wiederholungssehtests für Autofahrer wären überaus
sinnvoll.
Akanthamöben bevorzugen abgestandenes Wasser – etwa in schlecht
gereinigten Pools oder ungenügend gechlorten Freibäder. Nisten
sich die Einzeller in der Hornhaut ein, können sie eine
schwerwiegende, hartnäckige Entzündung hervorrufen, die
Akanthamöben-Keratitis. Weiche Kontaktlinsen sind das größte
Risiko für eine Erkrankung – und dieses Risiko wird durch
Schwimmen noch einmal gesteigert. Das bestätigt eine
Langzeitstudie aus Österreich.
Eine Infektion macht sich mit zum Teil starken Schmerzen,
verschlechtertem Sehvermögen und Rötung der Augen bemerkbar. Die
Betroffenen sind zudem blendungsempfindlich und kneifen häufig
die Augen. Nach kurzer Zeit zeigt sich eine entzündliche,
mitunter auch ringförmige Trübung in der Hornhaut. Der direkte
Nachweis der Erreger ist jedoch schwierig, weshalb es häufig zu
Fehldiagnosen kommt. Oft wird die Akanthamöben-Keratitis mit
einer Herpesvirus-Infektion verwechselt. Antibiotika allein
helfen gegen die Erkrankung nicht. Die Parasiten werden
zusätzlich mit Antiseptika bekämpft. Dabei kann die Therapie
Monate dauern und nicht selten erfordert sie eine
Hornhauttransplantation.
Mehr zur Akanthamöben-Keratitis erfahren Sie in der fünften
Ausgabe des Ophthalmologischen Quartetts zum Thema
„Cornea“. Seit kurzem ist auch die 9. Ausgabe des Talkformats
online. Es widmet sich dem Thema Refraktive Chirurgie – zu finden
als Video in der EYEFOX Mediathek und als Podcast in unserer
Audiothek.
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