#88 Ole Plogstedt - Kulinarisch solidarisch

#88 Ole Plogstedt - Kulinarisch solidarisch

im Gespräch mit Boris Rogosch
1 Stunde 14 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Ole Plogstedt ist Tour-Caterer, Fernsehkoch und vor allem eines:
Aktivist. Seit 25 Jahren versorgt Ole mit seiner Firma „Rote
Gourmet Fraktion“ diverse Bands, wie Die Toten Hosen, Jan Delay,
Die Ärzte und viele andere Künstler und deren Crews während ihrer
Konzert-Tourneen mit leckerem Essen. Darüber hinaus war Ole lange
Zeit in Formaten wie “Die Kochprofis“ oder „Das Fast Food Duell“ im
Fernsehen zu sehen. Neben seinem Cateringbusiness engagiert er sich
u.a. als Botschafter für Hilfsorganisationen wie Oxfam, um auf
Missstände in der Lebensmittelindustrie hinsichtlich Ausbeutung,
Verletzung der Menschenrechte und gerechter Lieferketten aufmerksam
zu machen. Dass Essen hoch politisch ist, ist für ihn seit jeher
klar. Bei der Verarbeitung von Lebensmitteln hat man als Koch eine
hohe Verantwortung, wenn es um die Frage geht, wo kommen die
Produkte eigentlich her und wie geht es den Menschen, die unser
Essen produzieren. Sein Kochhandwerk erlernte Ole Plogstedt im
Steigenberger Hotel in Berlin erlernt, wo er vorab erst einmal ein
einjähriges Praktikum als Page absolvieren musste. So kam es dann
auch, dass er Genscher, George Bush sen. die Tür auffalten musste
und eine angeschlagene Hildegard Knef aufs Zimmer bringen musste.
Nach der Ausbildung ging er nach Hamburg, hatte einige Stationen in
der Gourmet-Gastronomie und gründete schließlich eher aus Zufall
seinen Tournee-Cateringservice Rote Gourmet Fraktion. Wie so ein
Catering auf Tour funktioniert, wie er und sein Team die geeigneten
Lebensmittel beschaffen, welche Gerichte am Besten ankommen und
wieso er zukünftig das Fleischangebot radikal reduzieren wird,
erfahren wir genauso wie seine Einstellung zur veganen Küche. Ole,
der pandemiebedingt seinem Job kaum nachgehen konnte, hat in dieser
Zeit diverse neue Projekte gestartet und unterstützt. So hat er
seinen eigenen Videokanal „Kulinarisch solidarisch“ gestartet, sich
bei „Rettet-die Clubs“ engagiert und hat seine Bekanntheit genutzt,
um auf politischer Ebene auf die Arbeitsbedingungen, wie etwa bei
der Bananenproduktion in Equador aufmerksam, zu machen, wo er sich
selbst vor Ort ein Bild über die teils menschenverachtenden
Arbeits- und Lebensbedingungen der lokalen Arbeiter machen konnte.
Er bezeichnet sich selbst als Punkt, war schon immer politisch
aktiv und nutzt so auch jede Gelegenheit, wie auch in dieser
Episode, auf Missstände aufmerksam zu machen und sich für bessere
Lebensbedingungen einzusetzen. Foto: Inken Jaacks

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