#66 Nils Jacobsen - Probier's mal mit Gemütlichkeit im "HYGGE"

#66 Nils Jacobsen - Probier's mal mit Gemütlichkeit im "HYGGE"

im Gespräch mit Boris Rogosch
1 Stunde 13 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Nils Jacobsen - baumlang, blond, blaue, blitzende Augen. Irgendwann
mal aus Kiel kommend, in der Hotellerie gelernt und über Südafrika
und einige andere Stationen wieder im Norden gelandet, betreibt er
heute mehrere Hotelprojekte in Hamburg. Sein liebstes Pferd im
Stall ist das HYGGE Brasserie & Bar im Hotel Landhaus Flottbek
in Hamburgs noblen Westen. Jahrzehnte lang war er Pächter des
denkmalgeschützten Bauernhofes unter Reet, der ein prächtiges
Überbleibsel aus einer Zeit ist, als in diesem Teil der Stadt noch
keine Villen standen, sondern Landwirtschaft betrieben wurde. Vor
einigen Jahre übernahm Jacobsen Haus und Hof, wurde Eigentümer und
veränderte das Haus radikal. Zuvor war er mit seinem Team auf
unzähligen Messen und in Kopenhagen, Stockholm und Paris unterwegs,
auf der Suche nach Inspiration. Immer irgendwie ein Bild vor Augen,
aber kein komplettes Ganzes, kein fester Plan und schon gar keine
Idee, wie das Ganze mal heißen könnte. Jacobsen aber wusste, es
soll rustikaler, lockerer, lässiger, gemütlicher werden. Die Ideen
nahmen Gestalt an und das Konzept festigte sich. Doch alles nicht
so leicht wie gedacht, denn vieles war aufgrund des Denkmalschutzes
und des Reetdachs gar nicht möglich. Am Ende wurde sehr viel
verworfen, kam auf den Prüfstand und formte sich zu einem neuen
großen Ganzen. Es entstand ein Spannungsfeld zwischen Lagerfeuer
und Modernität, Natur pur, Stahl und Holz, feinstem Design,
erlesenen Einzelteilen, emotionalem Licht: Einfach gemütlich und
Geborgenheit ausstrahlend. Da lag es nahe, den Namen Hygge zu
wählen - steht dieses dänische Wort doch wie kein anderes für ein
ganz bestimmtes Lebensgefühl. Aber auch die Küche hat sich
verändert. Küchenchef Thomas Nerlich, der im Podcast erzählt, wie
er seine Wünsche in den Umbau einfließen lassen konnte, bringt mit
seinem Team eine köstliche, französisch reduzierte Landhausküche
auf die schweren Holztische. Das Restaurant bietet über 100 Plätze
mit unterschiedlichster Ausprägung: vom großen Familientisch, über
den Loungebereich am Kamin, bis zu Hochtischen oder einem Plätzchen
an der Bar ist für jeden etwas dabei. „Es ist doch maximaler Luxus,
wenn man an der Bar gepflegt abhängen kann, vorm Kamin in
antiquarischen Ledersesseln Rotwein schwenkt, Wein und Käse am
Hochtisch futtert oder richtig fett an großer Tafel mit Familie und
Freunden gewaltige Steaks, Heilbutte oder Burger spachtelt“,
beschreibt Jacobsen, was er selbst so liebt. Jacobsen, der sich
selbst als Coach sieht, versteht es, das richtige Team
zusammenzustellen - einen Haufen vieler guter Leute mit Ideen und
Enthusiasmus, die ihren Job lieben. Wie auch Sommelier Lennart
Wenk, der im Podcast erzählt, warum er glaubt, dass Konzepte wie
das Hyyge die gastronomische Zukunft sind. Nils Jacobsen, kann
zurecht stolz darauf sein, was er mit seinem mittlerweile mehrfach
ausgezeichneten Hygge geschaffen hat. Es ist ein Ort zum Wohlfühlen
an dem Gastfreundschaft, wie der Foodtalker selbst erleben durfte,
ganz groß geschrieben wird. Jacobsen hatte eigentlich mit
Gastronomie nach der Schulzeit noch so gar nichts am Hut, aber da
ein Studium aufgrund eher mittelmäßiger Noten, weit entfernt lag,
entschied er sich für eine Hotelfach-Ausbildung am Timmendorfer
Strand, wollte danach weit weg und landete mit Anfang Zwanzig in
Südafrika, wo er mehrere Jahre in Hotels arbeitete und wichtige
Erfahrungen sammelte. Zurückgekehrt nach Deutschland leitete er
mehrere Hotels, bis er sich schließlich in Hamburg selbständig
machte und mehrere eigene Hotel- und Gastroprojekte umsetzte. Aber
damit nicht genug, denn Jacobsen, der von sich selbst sagt, er sei
Generalist und könne eigentlich gar nichts richtig, ist sehr
begeisterungsfähig und liebt es immer wieder, neue Projekte
anzugehen. Worum es dabei konkret geht? Nun ja, hört selbst.
Einfach mal den Podcast starten. Wir sagen nur soviel: Pizza und
Gärtnerei!

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