Hirn & Heinrich - Der Alzheimer-Schnelltest: Blutwerte als Warnsignal
Interview mit Prof. André Fischer
29 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Alzheimer wird heute meist erst dann erkannt, wenn
Gedächtnisstörungen oder andere geistige Beeinträchtigungen
auftreten. Dann ist das Gehirn aber schon erheblich geschädigt:
Krankheitsbedingte Veränderungen der Nervenzellen treten auf, lange
bevor eine Person überhaupt bemerkt, dass das Gedächtnis gestört
ist. Zu diesem Zeitpunkt können die bisher entwickelten Medikamente
dann nicht mehr helfen. Ein Schwerpunkt der aktuellen Forschung ist
daher die Früherkennung. Auch wenn es bislang noch kein Heilmittel
gegen Alzheimer gibt – Früherkennung bietet zumindest prinzipiell
die Chance für frühzeitige Gegenmaßnahmen. Außerdem gibt es
durchaus die Vermutung, dass die diversen Studien zu neuen
Wirkstoffen u. a. daran gescheitert sein könnten, dass die
Studienteilnehmenden zu spät behandelt wurden. U. a. im Gehirn,
Nervenwasser und Blut fahndet man daher nach frühzeitigen
Kennzeichen einer Erkrankung (Biomarkern), etwa krankheitstypischen
Proteinen. Und dabei hat man nicht nur eine frühere Diagnose im
Sinn, man sucht auch nach Biomarken mit Prognosekraft – um
vorhersagen zu können, wie die Erkrankung künftig verlaufen wird.
Der Neurologe Prof. Dr. André Fischer, Sprecher am DZNE-Standort
Göttingen, hat kürzlich im Blut Moleküle – sogenannte microRNAs –
identifiziert, deren Konzentration mit der geistigen
Leistungsfähigkeit zusammenhängt und die auf eine bevorstehende
Demenz hindeuten können, bevor erste Symptome auftreten. Noch muss
der neu gefundene Biomarker weiter geprüft werden, zudem ist das
Messverfahren noch nicht praxistauglich. Ziel von André Fischer und
seinem Forschungsteam ist daher die Entwicklung eines einfachen,
kostengünstigen Bluttests, ähnlich dem Schnelltest auf SARS-CoV-2 –
mit dem Unterschied, dass man für den Alzheimer-Schnelltest einen
Blutstropfen benötigen würde. Im Interview mit Sabine Heinrich
erklärt André Fischer, wie künftig mithilfe des Tests das Risiko
für eine Demenzerkrankung abgeschätzt werden könnte, wann er auf
den Markt kommen soll und für wen er sich eignet. Zudem spricht er
darüber, warum die microRNAs den Studiendaten zufolge
möglicherweise auch Ansatzpunkte für neue Demenztherapien sein
könnten und was jeder selbst tun kann, um das Risiko einer
Alzheimer-Erkrankung zu verringern. Aber hören Sie selbst.
Gedächtnisstörungen oder andere geistige Beeinträchtigungen
auftreten. Dann ist das Gehirn aber schon erheblich geschädigt:
Krankheitsbedingte Veränderungen der Nervenzellen treten auf, lange
bevor eine Person überhaupt bemerkt, dass das Gedächtnis gestört
ist. Zu diesem Zeitpunkt können die bisher entwickelten Medikamente
dann nicht mehr helfen. Ein Schwerpunkt der aktuellen Forschung ist
daher die Früherkennung. Auch wenn es bislang noch kein Heilmittel
gegen Alzheimer gibt – Früherkennung bietet zumindest prinzipiell
die Chance für frühzeitige Gegenmaßnahmen. Außerdem gibt es
durchaus die Vermutung, dass die diversen Studien zu neuen
Wirkstoffen u. a. daran gescheitert sein könnten, dass die
Studienteilnehmenden zu spät behandelt wurden. U. a. im Gehirn,
Nervenwasser und Blut fahndet man daher nach frühzeitigen
Kennzeichen einer Erkrankung (Biomarkern), etwa krankheitstypischen
Proteinen. Und dabei hat man nicht nur eine frühere Diagnose im
Sinn, man sucht auch nach Biomarken mit Prognosekraft – um
vorhersagen zu können, wie die Erkrankung künftig verlaufen wird.
Der Neurologe Prof. Dr. André Fischer, Sprecher am DZNE-Standort
Göttingen, hat kürzlich im Blut Moleküle – sogenannte microRNAs –
identifiziert, deren Konzentration mit der geistigen
Leistungsfähigkeit zusammenhängt und die auf eine bevorstehende
Demenz hindeuten können, bevor erste Symptome auftreten. Noch muss
der neu gefundene Biomarker weiter geprüft werden, zudem ist das
Messverfahren noch nicht praxistauglich. Ziel von André Fischer und
seinem Forschungsteam ist daher die Entwicklung eines einfachen,
kostengünstigen Bluttests, ähnlich dem Schnelltest auf SARS-CoV-2 –
mit dem Unterschied, dass man für den Alzheimer-Schnelltest einen
Blutstropfen benötigen würde. Im Interview mit Sabine Heinrich
erklärt André Fischer, wie künftig mithilfe des Tests das Risiko
für eine Demenzerkrankung abgeschätzt werden könnte, wann er auf
den Markt kommen soll und für wen er sich eignet. Zudem spricht er
darüber, warum die microRNAs den Studiendaten zufolge
möglicherweise auch Ansatzpunkte für neue Demenztherapien sein
könnten und was jeder selbst tun kann, um das Risiko einer
Alzheimer-Erkrankung zu verringern. Aber hören Sie selbst.
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