Folge 8: Die Poetik des Raumes
1957 schaute sich der französische Philosoph Gaston Bachelard den
Menschen als emotionales Individuum an und suchte nach den Wurzeln
des poetischen Denkens. Er benannte seine Schriften und
Überlegungen "Die Poetik des Raumes" und stellte daneben eine...
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vor 2 Jahren
1957 schaute sich der französische Philosoph Gaston Bachelard den
Menschen als emotionales Individuum an und suchte nach den
Wurzeln des poetischen Denkens. Er benannte seine Schriften und
Überlegungen "Die Poetik des Raumes" und stellte daneben eine
Gleichung auf: der Mensch spiegelte sich in seinem zu Hause
wieder. Seine Geheimnisse wohnten im Keller, das Alltagsleben
spielte sich in den erdnahen Etagen ab, und die Träume entfachten
sich ganz oben im Haus, die Augen gen Himmel gerichtet. Im
physischen Raum des Rückzugsortes Haus beobachtete Bachelard
fortwährend Zufluchtsorte, wo Besitzräume entstanden, in denen
sich eine einmalige Intimität entfaltete. Er stellte fest, dass
es die verborgenen Ecken sind, die uns einladen, den Geheimnissen
und deren Glückseligkeiten innerlich nachzugehen. So erobert
jeder Mensch für sich einen Raum im zu Hause, wo er zum Herrscher
seiner intimsten Gedanken und Gefühle wird.
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