Folge 5: Über die Kunst, einen Liebesbrief zu schreiben
Um 1840 erfuhr die Musikwelt einen Aufschrei. Beethovens Sekretär
Anton Schindler hatte in seinen Memoiren den Inhalt eines
Liebesbriefes publik gemacht, einen Brief voller Leidenschaft und
Sehnsucht, einen Brief den Beethoven geschrieben und an „die...
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vor 3 Jahren
Um 1840 erfuhr die Musikwelt einen Aufschrei. Beethovens Sekretär
Anton Schindler hatte in seinen Memoiren den Inhalt eines
Liebesbriefes publik gemacht, einen Brief voller Leidenschaft und
Sehnsucht, einen Brief den Beethoven geschrieben und an „die
unsterbliche Geliebte“ adressiert hatte. Dass diese Blätter, zum
Teil mit Bleistift geschrieben, erst nach Beethovens Tod in einem
Geheimfach gefunden wurden, gab der Geschichte noch mehr Raum für
Spekulation, Neugierde und Empörung. Wie konnte es sein, dass der
begehrteste Komponist seiner Zeit eine heimliche Geliebte hatte?
Der ungekämmte, ungepflegte, rauhe und häufig ausrastende
Beethoven? Was aber die Öffentlichkeit am meisten erregte, war
der Umstand, dass Beethoven den Brief auf den 6.Juli datiert
hatte, die Jahreszahl aber gänzlich fehlte. Zu allem Übel
enthielt der Brief nur zärtliche Beinamen, womit die mit
glühenden Zeilen überschüttete Adressatin verborgen blieb.
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