Teil 3: Die Haut der Heimat
43 Minuten
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Beschreibung
vor 10 Monaten
Franz Fühmann - für die einen ist er der größte Autor der DDR,
für andere schlichtweg unbekannt. Mit dem
Recherche-Theater-Projekt "Häutungen Franz Fühmanns" vermisst
Vajswerk den Lebensweg eines Autors, der sich als Schriftsteller
und Parteipolitiker in den Dienst des Neuen Deutschland stellt
und mit seinem Staat, seinem Werk, seiner Wandlung zunehmend in
Konflikt gerät und sich fortan schreibend die Haut abzieht.
Die vierteilige Podcast-Reihe "Häutungen Franz Fühmanns. Eine
Spurensuche" rekonstruiert und kontextualisiert da, wo das
Theaterstück verdichten, springen und auslassen muss. Sie taucht
ein in Werk und Biografie Fühmanns und beleuchtet den
Entstehungsprozess des Theaterabends, den Künstler:innen und
Wissenschaftler:innen des Kollektivs bei der Arbeit über die
Schulter schauend – nicht als Selbstzweck, sondern um Fühmann
besser zu verstehen.
Episode 3 widmet sich dem Thema "Heimat", der Suche nach Heimat,
die Fühmanns Leben geprägt hat und sich durch sein gesamtes Werk
zieht. Warum verbot sich Fühmann schreibend seine böhmische
Heimat? Warum konnte ihm der Märkische Wald nur Ersatz, nicht die
Landschaft seines Herzens werden? Warum konnte ihm die DDR, in
der zu leben er sich so hoffnungsvoll entschieden hatte,
dauerhaft keine geistige Heimat sein? Und warum wollte und konnte
er sie dennoch, anders als viele seiner
Schriftstellerkolleg*innen nie verlassen? Was hoffte er auf
seinen Studienreisen nach Österreich zu finden, die er zur
Vorbereitung des Trakl-Essays „Vor Feuerschlünden“ machte? Und
was in den Bergwerkstollen, in die er sich am Fragment
gebliebenen „Im Berg“ schreibend tiefer und tiefer hineingrub?
Fühmanns Leben – lässt es sich als Versuch beschreiben, Heimat,
den verlorenen Ort, in der Literatur, als geistige Heimat, zurück
zu gewinnen?
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