Nachhaltigkeit? Dumme Ideologie oder einzige Chance? #771

Nachhaltigkeit? Dumme Ideologie oder einzige Chance? #771

Nachhaltigkeit? Dumme Ideologie oder einzige Chance?   Heute habe ich hin und her überlegt, wie ich die heutige Episode nennen soll. Mein erster Gedanke war der Titel „Leergefischt! Einfach nur dumme Menschen!“ Aber ich war mir nicht...
25 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Nachhaltigkeit? Dumme Ideologie oder einzige Chance?

 


Heute habe ich hin und her überlegt, wie ich die heutige Episode
nennen soll. Mein erster Gedanke war der Titel „Leergefischt!
Einfach nur dumme Menschen!“ Aber ich war mir nicht sicher, ob
ich den echten dummen Menschen damit nicht Unrecht tue.


 


Aber warum geht´s?


Um das Thema Nachhaltigkeit. Also zumindest im weitesten Sinne.
Nicht nur auf die Umwelt bezogen, sondern auch auf unsere eigenen
Finanzen.


 


Wie ich das meine? Ok, ich muss dafür kurz 1-2 Minuten ausholen,
bevor ich auf den Punkt kommen kann.


 


Dort wo wir in Dubai leben, gibt es einen kleinen See, der
unterirdisch vom Meerwasser gespeist wird und damit auch Ebbe und
Flut unterliegt. Dieser ist wirklich winzig. Bei Flut ist er ca.
12m breit und ca. 40m lang. Bei Ebbe vielleicht 5m breit und 15m
lang. Also eigentlich mehr ein Tümpel, als ein See. Und dieser
kleine See ist wie ein kleiner Mikrokosmos vom Meer. Es gibt dort
sehr viele verschiedene Arten von Fischen und er eignet sich
super, wenn man seinen Besuchern mal die Unterwasserwelt von
Dubai zeigen möchte, obwohl diese sich im großen Ozean unwohl
fühlen würden. Denn dieser kleine See ist voll mit Fischen, die
es auch im Meer gibt… naja, zumindest war er es…


 
Kurze Rückblende.

Wie Du vielleicht weist, verzichten meine Frau ich seit fast 10
Jahren auf tierische Produkte aus dem Handel. Ich benutze bewusst
nicht die Wörter Vegetarier oder Veganer. Denn dazu zählen wir
uns nicht. Wir sehen uns eher als „Huntarier“. Wir essen nur die
Tiere, welche wir in freier Wildbahn aufspüren, jagen, töten und
selber zubereiten. Hierbei legen wir auch eine möglichst
komplette Verwertung wert. So nutzen wir z.B. auch die Gräten,
Flossen und den Kopf eines Fisches, um Fischbrühe daraus
herzustellen. Hat natürlich nur indirekt was mit Nachhaltigkeit
zu tun.


 


Beim Jagen ist mir wichtig, dass ich das Tier in freier Wildbahn
im „Alltag“ erspähe, eine selektive (Nachhaltigkeit lässt grüßen)
Entscheidung treffe – also z.B. will ich genau diesen speziellen
Fisch, der dort gerade vor mir schwimmt, jetzt essen? Wenn ja,
dann versuche ich, um in diesem Beispiel zu bleiben, den Fisch
mit meiner Harpune so gut wie möglich zu treffen und ihn
schnellstmöglich zu töten. In der Regel dauert es vom Schuss bis
zum finalen Tod des Fisches nur wenige Sekunden. Man kann sagen,
bevor der Fisch überhaupt realisiert hat, was gerade passiert
ist, ist er von seinem Leiden erlöst.


 


Neben dem schnellen und waidgerechten Töten ist mir auch wichtig,
dass ich dem Tier eine Chance gebe. So jage ich Fische, wo es nur
irgendwie möglich ist, grundsätzlich mit einer Harpune und nutze
auch keine Tauchflasche, sondern halte die Luft beim Jagen an.
Denn nur dann hat der Fisch eine Chance. Ich begebe mich in eine
für mich tödliche Umgebung, in welcher ich wesentlich langsamer
und schwerfälliger bin als der Fisch. Wenn er aber den Fehler
macht, dass seine Neugierde ihn zu nah zu mir treibt, ist das ein
neuer Beweis für Darwins Theorie. Denn das machen noch lange
nicht alle Fische ;)


 
Ok, warum erzähle ich Dir das?

Mir geht es nicht darum, dass ich von jedem erwarte, so zu leben.
Mir ist bewusst, dass viele Menschen, aus den unterschiedlichsten
Gründen, gar nicht die Möglichkeit hätten, so zu leben, selbst
wenn sie es wollten.


ABER, wenn jeder Mensch, der Tiere und deren Produkte isst, sich
zumindest in Gedanken so ein Szenario vorstellt und sich selber
ganz ehrlich fragt: „Wenn dieses Reh, Schwein, Rind, … vor mir
stehen würde, könnte ich es mit meinen eigenen Händen töten,
ausnehmen, zubereiten und anschließend essen?“ Ein Großteil der
Menschen, denen ich mal diese Frage gestellt habe, hat diese mit
Nein beantwortet.


Mir persönlich geht es bei einigen Tieren auch so. Ich würde es
nicht übers Herz bringen ein Schwein und auch kein Rindvieh zu
töten (und habe es bis heute auch nicht getan). Ergo: ich esse
diese Tiere nicht. Wenn ich mal Appetit auf dieses Fleisch
bekomme, stelle ich mir einfach vor wie es wäre, dieses Tier zu
töten, und der Appetit schwindet.


Und ich glaube, wenn mehrere Menschen so handeln würden, würde es
wesentlich weniger Fleischkonsum und damit auch weniger
Massentierhaltung, egal ob auf dem Land oder in
Unterwasserfarmen. Und somit wäre es auch leichter, im Sinne der
Nachhaltigkeit zu wirtschaften.


 
Zurück zu unserem kleinen See mit den vielen Fischen.

Vor kurzem hatte ich ein richtig krasses Erlebnis. Ich war am
Meer mit der Harpune und habe uns einen Fisch zum Abendessen
geschossen. Als ich ins Meer ging, ist mir eine Gruppen von ca.
7-10 Menschen aufgefallen, die in und um diesen kleinen See
saßen. Ich hatte mir nichts dabei gedacht.


 


Als ich nach ca. 2 Stunden wieder aus dem Meer zurück kam,
wuselten die Männer dort immer noch herum. Neugierig wie ich bin,
ich kurz hin und hallo gesagt. Als ich neben dem See stand,
traute ich meinen Augen nicht. Die Männer haben in dem flachen
Wasser bei Ebbe eine Menschenkette gebildet, ein großes
Fischernetz gehabt und den See leergefischt. Da ich diesen See
schon lange kenne, kenne ich auch in etwa die Fischpolulation.


Und der See war leer! Ich konnte keinen Fisch mehr sehen! Und das
hat mich Nachhaltigkeit absolut nichts zu tun! 


Ich dachte ich seh nicht richtig. Als ich die Männer drauf
ansprach, ob die sich bewusst sind, dass wenn sie den ganzen See
leerfischen, dass sich die Population nicht mehr erholen kann und
die Fische dann vermutlich auf etliche Jahre dort verschwunden
sind, schauten sich diesen untereinander unverständlich an.
Schauten dann zu mir und einer lächelte und meinte, dass wäre
doch nicht schlimm, denn dann würden die zu einem anderen See
gehen und die Fische dort holen.


 


Da blieb mir echt die Sprache weg. Und nein, um das Vorweg zu
nehmen, es handelte sich weder um Europäische Zuwanderer, noch um
Einheimische Araber. Um hier nicht der Gefahr des Verallgemeinern
auf den Leim zu gehen, möchte ich keine Nationalitäten nennen,
aber dem Aussehen, der Sprache und der Kleidung nach zu urteilen,
handelte es sich um eine Gruppe aus 2 verschiedenen
Drittweltländern, die in Dubai eine feste Arbeit hatten.


Und da ich die Firmenbezeichnung auf den Arbeitsjacken sah, kann
ich darauf zurück schließen, dass es sich um relativ gut bezahlte
Jobs handelte. Es ging bei denen also sicher nicht ums nackte
Überleben, sondern um eine unbedachte, normale Handlung, deren
Tragweite sie sich nicht bewusst sind. Nachhaltigkeit geht
anders.


 
Was hat das ganze mit Nachhaltigkeit zu tun? Und vor allen
Dingen, was mit Deinem eigenen finanziellen Erfolg?

 


Mir ist es unverständlich, wie Menschen so dumm sein können, und
den Ast absägen, auf dem sie sitzen? Oder in anderen Worten, wie
man einen See ganz leerfischen kann, ohne der Natur die Chance
auf Reproduktion zu geben. Eben Nachhaltigkeit.


Durch unsere vielen Reisen durch die ganze Welt haben wir das
immer wieder festgestellt. Umweltverschmutzung ist ein
kulturelles Problem. Die Milliarden an Steuergeldern, die wir in
Europa in Umweltschutz stecken, wären vermutlich besser in
sinnvollen Projekten in Drittweltländern investiert. Sowas wie
Aufklärung der Bevölkerung, Belohnungssystem bei Fachgerechter
Müllentsorgung, Bau von Müllverbrennungsanlagen,
Müll-Auffanganlagen um den Einfluss in die Weltmeere zu
verhindern, etc.


DAS wäre meines Erachtens wesentlich sinnvoller und würde dazu
noch jede Menge Arbeitsplätze in diesen Ländern schaffen, was
wiederum die Armut etwas mindern könnte und dieses wiederum ein
größeres Verständnis für Umweltschutz mit sich bringt.
Ausnahmsweise mal eine Positivspirale.


 
Jetzt habe ich viel geredet, bin aber noch immer nicht zu
deinem finanziellen Erfolg gekommen.

Aber vielleicht hast Du es selber schon zwischen den Zeilen
rausgehört. Fische Deinen finanziellen See niemals leer! Wenn Du
Deine Finanzen aufbaust, sorge immer dafür, dass das, was Dir
Geld bringt, nicht vernichtet wird. Wenn Du also Geld auf der
Seite hast, überlege nicht nur, wie Du mehr auf die Seite legen
kannst. Sondern überlege, wie DAS, was Du auf der Seite hast,
sich selber reproduzieren kann!


Also wie kannst Du das Geld für sich arbeiten lassen. Sprich:
Häufe das Geld nicht nur an, sondern investiere dieses. Ob Du das
klassisch in Fonds machst, direkt in Aktien, Immobilien, Kryptos
oder in eher außergewöhnliche Dinge wie teure Luxus-Uhren (und
ja, Luxus-Uhren können wirklich eine sehr lukrative Geldanlage
sein), ist dabei zweitrangig. Es muss für Dich passen und sich
gut anfühlen.


 
Das ganze geht natürlich weiter:

Wenn Du Geld auf der Seite hast, und Du es dann auch investiert
hast, wie kannst Du es weiter schützen? Was kannst Du strategisch
ändern? Es haben mich noch nie so viele Unternehmer und
Selbständige aus meinem persönlichen Umfeld angesprochen, wie in
den letzten 1-2 Jahren, wie wir unser Leben in Dubai finden, ob
wir dort klar kommen, ob wir uns wohl fühlen und wie die
Visa-Regularien etc sind. Und diesen Trend bekommen wir auch von
Freunden aus Dubai mit, die ebenfalls wieder von deren Freunden
angesprochen werden.


Es ist wirklich ein krasser Ansturm auf Dubai zu erkennen. Ich
habe das Gefühl, dass jeder, der es sich irgendwie leisten kann
(also nicht nur finanziell, sondern auch organisatorisch und aus
familiären Gründen), der bricht gerade seine Zelte in Deutschland
ab und kommt nach Dubai.


Denn, ganz ehrlich, ich habe bisher kein Land kennen gelernt, was
so unternehmerfreundlich ist wie Dubai. Und damit meine ich nicht
nur die Steuerfreiheit, sondern auch so ziemlich alles andere,
was Unternehmer betrifft. Extrem geringe Bürokratie, und selbst
die geringe Bürokratie, kann komplett online geregelt werden.
Märkte, die nach Fachleuten schreien – vor allem nach deutschen
Experten, die dort ein extrem hohes Ansehen haben.


Aber auch die Lebensqualität und die Kinderfreundlichkeit ist
extremhoch – gut, nehmen wir mal die Monate Juni bis August raus,
da ist es nicht so prickelnd. Aber wenn das Wetter scheiße ist,
spielt sich das Leben eben drinnen ab – oder man verlässt das
Land für 3 Monate ;)


 


Aber gut, ich merke schon, wie ich jetzt von Dubai ins schwärmen
komme. Aber das würde jetzt ausufern und tut in dieser Episode
nichts zur Sache…


Wenn Dich das Thema Auswandern nach Dubai interessiert, dann
schick mir doch einfach eine Mail an Redaktion @ … mit Deinen
Fragen und ich mache dazu mal eine extra Episode.


 
Also, Fazit der heutigen Episode zum Thema Nachhaltigkeit:
Fische Deine Finanzen nicht leer, sondern achte immer drauf, dass
diese die Möglichkeit haben, sich selbst zu vermehren. Schütze
Deinen kleinen See, indem Du organisatorische Maßnahmen triffst,
damit auch andere diesen nicht leerfischen können – denke evtl.
darüber nach, in ein anderes Land zu gehen, wo Du als Unternehmer
und als Mensch besser behandelt wirst.

Und das 3. Ist eher eine persönliche Bitte von mir:
Überlege vielleicht das nächste Mal, wenn Du Fleisch oder Fisch
kaufst, ob Du im Stande wärst, dieses Tier selber zu töten und
auszunehmen. Vielleicht ändert das ja was an Deinem Fleischkonsum…

 


In diesem Sinne, Nachhaltigkeit muss keine dumme Ideologie sein,
sondern ist absolut sinnvoll. 


Gruß,


Tom


 


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