Darf man Dalí lieben?
Er ist einer der bekanntesten Künstler – und einer der skurrilsten:
Salvador Dalí. Darf man seine zerfließenden Uhren lieben? Oder ist
das sentimentaler Kitsch?
44 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 9 Monaten
In der neuesten Folge des Podcasts "Augen zu" von ZEIT und ZEIT
ONLINE widmen sich Florian Illies und Giovanni di Lorenzo einem der
weltweit bekanntesten Künstler überhaupt, der zugleich bis heute
einer der umstrittensten ist: Salvador Dalí. Er erlebte in den
Zwanzigerjahren einen kometenhaften Aufstieg, als er mit Luis
Buñuel den Film "Der andalusische Hund" drehte und kurz darauf zu
einem Fixstern der Pariser Surrealisten wurde. Mit seiner
exzentrischen Partnerin Gala, die auch seine Managerin und geistige
Dompteuse war, entwickelte er in wenigen Jahren ein künstlerisches
Universum von größter Unverwechselbarkeit: Wie in Fieberträumen
zerfließen auf seinen Bildern, etwa dem berühmten "Die
Beständigkeit der Erinnerung" von 1933, die Uhren, die auf toten
Bäumen hängen, die Gliedmaßen der Menschen und der Tiere verlängern
sich ins Unendliche und über allem scheint eine fahle Sonne, als
sei es mit der ganzen Erde bald vorbei. Diese verstörenden
Endzeitszenarien zogen die Menschen in ihren Bann – erst in Europa,
dann in Amerika, wo der exzentrische Dalí mit Glöckchen in den
Taschen durch New York spazierte, damit er auch ja von allen
Passanten gesehen wurde. Er war selbstsüchtig, größenwahnsinnig,
egoman und geldgierig, hatte zahllose perverse Neigungen, die er in
seiner Kunst verarbeitete – und eventuell waren die Werke aus den
zehn Jahren von 1929 bis 1939 doch entscheidend für die
Kunstentwicklung des 20. Jahrhunderts. Obwohl Dalís Werke als
Poster in Millionen Jugendzimmern gehangen haben. Obwohl es ihm am
Ende nur ums Geld und nicht mehr um die Kunst ging. Das Fazit von
Florian Illies und Giovanni di Lorenzo: Dalí ist ein Beispiel
dafür, wie schwer es oft ist, Werk und Autor voneinander zu
trennen. Aber manchmal, wie hier, muss die Nachwelt ein kühnes
Schaffen auch vor seinem politisch, emotional und sozial verwirrten
Schöpfer schützen. Lob, Kritik, Anmerkungen? Schreiben Sie uns gern
an augenzu@zeit.de. [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer
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ONLINE widmen sich Florian Illies und Giovanni di Lorenzo einem der
weltweit bekanntesten Künstler überhaupt, der zugleich bis heute
einer der umstrittensten ist: Salvador Dalí. Er erlebte in den
Zwanzigerjahren einen kometenhaften Aufstieg, als er mit Luis
Buñuel den Film "Der andalusische Hund" drehte und kurz darauf zu
einem Fixstern der Pariser Surrealisten wurde. Mit seiner
exzentrischen Partnerin Gala, die auch seine Managerin und geistige
Dompteuse war, entwickelte er in wenigen Jahren ein künstlerisches
Universum von größter Unverwechselbarkeit: Wie in Fieberträumen
zerfließen auf seinen Bildern, etwa dem berühmten "Die
Beständigkeit der Erinnerung" von 1933, die Uhren, die auf toten
Bäumen hängen, die Gliedmaßen der Menschen und der Tiere verlängern
sich ins Unendliche und über allem scheint eine fahle Sonne, als
sei es mit der ganzen Erde bald vorbei. Diese verstörenden
Endzeitszenarien zogen die Menschen in ihren Bann – erst in Europa,
dann in Amerika, wo der exzentrische Dalí mit Glöckchen in den
Taschen durch New York spazierte, damit er auch ja von allen
Passanten gesehen wurde. Er war selbstsüchtig, größenwahnsinnig,
egoman und geldgierig, hatte zahllose perverse Neigungen, die er in
seiner Kunst verarbeitete – und eventuell waren die Werke aus den
zehn Jahren von 1929 bis 1939 doch entscheidend für die
Kunstentwicklung des 20. Jahrhunderts. Obwohl Dalís Werke als
Poster in Millionen Jugendzimmern gehangen haben. Obwohl es ihm am
Ende nur ums Geld und nicht mehr um die Kunst ging. Das Fazit von
Florian Illies und Giovanni di Lorenzo: Dalí ist ein Beispiel
dafür, wie schwer es oft ist, Werk und Autor voneinander zu
trennen. Aber manchmal, wie hier, muss die Nachwelt ein kühnes
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