Die Wiederkehr der Neuzeit - Prof. Dr. Rudolf Schlögl im Gespräch

Die Wiederkehr der Neuzeit - Prof. Dr. Rudolf Schlögl im Gespräch

1 Stunde 52 Minuten
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Unterhaltungen über soziologische Perspektiven wissenschaftlicher Weltbeobachtung

Beschreibung

vor 11 Jahren

-



Dr. Rudolf Schlögl, Ordentlicher Professor für Neuere
Geschichte mit dem Schwerpunkt "Frühe Neuzeit" an der Universität
Konstanz und Sprecher des DFG-Exzelenzclusters 16 "Kulturelle
Grundlagen von Integration", unterhält sich mit Dr. Udo Thiedeke
über struktuelle, kulturelle und mediale Umbrüche in der frühen
Neuzeit und deren Bedeitung für unsere Möglichkeiten heute moderne
Individuen in einer sich neu definierenden Gesellschaft zu sein.
Shownotes: #00:07:10 zum Einlesen in die
Geschlechtersoziologie und die soziologische Genderforschung siehe
Bettina Heintz (Hrsg.) (2001): Geschlechtersoziologie, Sonderheft
41 der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie.
Opladen: Westdeutscher Verlag #00:10:30 Anthropologie des
Naturrechtsdiskurses: Simone de Angelis (2010): Anthropologien.
Genese und Konfiguration einer „Wissenschaft vom Menschen“ in der
Neuzeit. Berlin: Dunker & Humblot #00:11:08 Heinrich Kramer
(Institoris) (2003): Der Hexenhammer. Malleus Maleficarum.
Kommentierte Neuübersetzung. München: dtv #00:12:29 Thomas Laqueur
(1992): Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter
von der Antike bis Freud. Frankfurt/M.: Campus #00:12:42 Freud zur
Hysterie: Josef Breuer, Sigmund Freud (1922): Studien über
Hysterie. Vierte, unveränderte Auflage. Leipzig/Wien: Franz
Deuticke #00:14:35 Rudolf Schlögl (2011): Hierarchie und Funktion.
Zur Transformation der stratifikatorischen Ordnung in der Frühen
Neuzeit. In: Zeitsprünge. Forschungen zur Frühen Neuzeit 15.
Frankfurt/M.: Vitorio Klostermann. S. 47-63. #00:16:16 H. M. Scott
(1995) The European Nobilities in the Seventeenth and Eighteenth
Centuries. Vol. 1-2. London/New York: Longman #00:18:34 Zur
Interaktionszentriertheit der frühneuzeitlichen Gesellschaft siehe
z.B.: Rudolf Schlögl (2004): Vergesellschaftung unter Anwesenden.
Zur kommunikativen Form des Politischen in der vormodernen Stadt,
in: Ders. (Hrsg.): Interaktion und Herrschaft. Die Politik der
frühneuzeitlichen Stadt. Konstanz: UVK. S. 9-60. #00:19:03 Julius
Bernhard von Rohr (1990, zuerst 1733): Einleitung zur
Ceremonialwissenschaft der Großen Herren, Bde. 1-2. Weinheim: VCH
#00:19:59 Rudolf Schlögl (2004): Der frühneuzeitliche Hof als
Kommunikationsraum. Interaktionstheoretische Perspektiven auf die
Forschung, in: Frank Becker (Hrsg.), Geschichte und Systemtheorie.
Exemplarische Fallstudien. Frankfurt/M.: Campus, S. 185-225.
#00:22:00 Rudolf Schlögl (2013): Mächtige Kommunikation in der
Frühen Neuzeit, in: Armin Owzar (Hrsg.), Machtverlust,
Frankfurt/M.: Campus (im Druck). #00:22:08 Aleida Assmann (1993):
Arbeit am nationalen Gedächtnis. Eine kurze Geschichte der
deutschen Bildungsidee. Frankfurt/M.: Campus #00:26:30 Vielleicht
ist die Herrschaft des "Terreur" in der französischen Revolution
als Ausdruck einer zunächst noch unbalancierten Selbstschliessung
des politischen Systems zu sehen, das sich nicht mehr auf die
Personalisierung der Macht und kaum an Tugendappelle halten konnte
(Robespierre will denn auch das Volk durch Vernuft leiten, seine
Feinde aber durch Terreur beherrschen - so am 05. Februar 1794 vor
dem Nationalkonvent), wenn es die Machtausübung über alle und für
alle selbst organisieren will. Siehe z.B. George Armstrong Kelly
(1980): Conceptual Sources of the Terror, in: Eighteenth-Century
Studies. 14/1. S. 18-36. #00:29:48 Martin Kirsch (1999): Monarch
und Parlament im 19. Jahrhundert. Der monarchische
Konstitutionalismus als europäischer Verfassungstyp. Frankreich im
Vergleich. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. #00:30:23 Zu den
Frauenrechten siehe: Olympe de Gouges (2006): Die Rechte der Frau
und andere Schriften. Herausgegeben von Gabriela Wachter. Berlin:
Parthas [Les droits de la femme, 1791] #00:31:56 Johann Gottlieb
Heineccius (1994, zuerst 1737): Grundlagen des Natur- und
Völkerrechts. Frankfurt/M.: Insel, S. 374-415. #00:33:54 Religion
als "Emanzipationskanal für Frauen" im 18. Und 19. Jh.: Rudolf
Schlögl (2013): Alter Glaube und moderne Welt. Europäisches
Christentum im Umbruch 1750-1850. Frankfurt/M.: Fischer, S.
307-338. #00:37:10 Edith Saurer (1990): Frauen und Priester.
Beichtgespräche im frühen 19. Jahrhundert, in: Richard van Dülmen
(Hrsg.): Dynamik der Tradition. Studien zur historischen
Kulturforschung. Frankfurt/M.: Fischer, S. 141-170. #00:38:46
Dramatisierung der Individualitätsproblematik zu Beginn des 19.
Jh.: Schlögl (2013), S. 371-306. #00:39:18 Ute Frevert (1991):
Ehrenmänner. Das Duell in der bürgerlichen Gesellschaft. München:
C.H. Beck #00:43:01 Wolfgang Martens (1968): Die Botschaft der
Tugend. Stuttgart: Metzler #00:48:00 Einige Überlegungen zum
Geschlechteraspekt in der Mode finden sich hier: Tillmann Prüfer
(2011): Geschlechtergrenzen überwinden. Wann ist ein Mann ein Mann?
Die Mode verteilt die Rollen neu. Zeit-Online. 17.02.2011. Online
#00:50:44 Zu den "riskanten Freiheiten" der Individualisierung
siehe: Elisabeth Beck-Gernsheim, Ulrich Beck (Hrsg.) (1994):
Riskante Freiheiten. Individualisierung in modernen Gesellschaften.
Frankfurt/M.: Suhrkamp. #00:55:40 Entstehen der Biografie, des
pikarischen Romans ab dem 16. Jh.: Robert Folger (2007): The
Picaresque Subject writes: Lazarillo de Tormes, in: Christoph
Ehland, Robert Faajen (Hrsg.): Das Pardigma des Picaresken.
Heidelberg: Universitätsverlag Winter #00:59:25 Lothar Müller
(1987): Die kranke Seele und das Licht der Erkenntnis. Karl Philipp
Moritz‘ Anton Reiser. Berlin: athenäum #01:01:46 Die romantische
Liebe wird im 17. Jh. auch und gerade für verheiratete Frauen
kommunikativ zugänglich. Die Freiheit der Liebeswahl liegt jetzt im
eigenen Begehren siehe Niklas Luhmann (1982): Liebe als Passion.
Zur Codierung von Intimität. Frankfurt/M.: Suhrkamp. Hier S. 60,
besonders Anm. 15. #01:03:30 Schlögl (2013), S. 322-337. #01:06:00
Tarde zum kollektiven Somnambulismus siehe: Gabriel Tarde (2003):
Die Gesetze der Nachahmung. Aus dem Französischen von Jadja Wolf.
Frankfurt/M.: Suhrkamp. [Les lois de l'imitation (1890)] #01:06:21
Jean Bodin (1981, zuerst 1587): Sechs Bücher über den Staat. Buch
I-III. München: C.H. Beck, S. 521-547. #01:09:27 Adam Smith (1984,
zuerst 1759) The Theory of Moral Sentiments. Indianapolis: Liberty
Fund #01:11:48 Die automatische "Verfreundung" oder
"Interessenverknüpfung", wie z.B. im sozialen Netzwerk "Facebook"
führt dann dazu, dass spezifische Interaktionen der Mitglieder mit
der automatischen Organisationsstruktur notwendig werden.
Interessante Hinweise finden sich etwa hier: Online #01:14:08 In
einer Markforschungsstudie von PEW Research konnte für
amerikanische Nutzer sozialer Netzwerke im Internet deren höhere
Aktivität in gesellschaftlichen Gruppen gegenüber denjenigen
gezeigt werden, die in diesen Netzwerken nicht aktiv sind. PEW
ResearchCenter (2011): The social side of the internet. 18.01.2011.
Online  Weitere Studien zeigen zudem, dass diejenigen, die
bereits offline sozial kontaktfreudig sind, online ihre sozialen
Netzwerken noch weiter ausbauen können z.B. Karen Freberg, Rebecca
Adams, Karen McGaughey, Laura Freberg (2010): The rich get richer:
Online and offline social connectivity predicts subjective
loneliness. Media Psychology Review. Vol. 3(1). Online (Ich danke
Nicola Döring, TU Ilmenau, für den Hinweis) #01:15:12 Rudolf
Schlögl (2013): Medien der Macht und des Entscheidens. Schrift und
Druck im politischen Raum der europäischen Vormoderne (14.-17.
Jh.). Eine Einleitung, in: ders. (Hrsg.), Schrift und Macht.
Hannover-Laatzen: Wehrhahn (im Druck) #01:17:05 Einige Impressionen
zu Facebooks neuem Such- und Verknüpfungswerkzeug "Graph Search":
Netzwelt (2013): Digitaler Voyeurismus: Facebook Graph Search
ausprobiert. Online #01:19:58 Zur Veränderung der
Ereignishaftigkeit in der frühen Neuzeit siehe z.B. Rudolf Schlögl:
Zeit und Ereignisse in der frühneuzeitlichen Vergesellschaftung
unter Anwesenden, in: Thomas Kisser (Hrsg.) (2013): Systemtheorie
und Geschichtswissenschaft, Paris: (erscheint deutsch und
französisch). (im Druck) #01:20:20 Rudolf Schlögl (2014): Der Raum
der Interaktion. Räumlichkeit und Koordination unter Abwesenden in
der Vergesellschaftung unter Anwesenden, in: Bettina Heintz,
Hartmann Tyrell (Hrsg.): Interaktion, Organisation, Gesellschaft,
Sonderheft der Zeitschrift für Soziologie. Opladen: Westdeutscher
Verlag (im Druck). #01:24:45 Einen guten Überblick über die
Entwicklung der Priatenpartei und ihrer Versuche politische
Partizipation via Internet neu zu organisieren bietet: Christoph
Bieber (2012): Die Piratenpartei als neue Akteurin im
Parteiensystem. Online #01:30:17 Die Firma Apple hat sich hier mit
der Einführung von "Facetime" für iPhone und iPad als Vorreiter der
ganz privaten Videokonferenzen erwiesen. Hier wird es gepriesen.
Online #01:41:10 Mit den transhumanistischen Ideen einer
Erweiterung oder gar Verlagerung der natürlichen, körpergebundenen
Intelligenz auf künstliche, computerbasierte Systeme hat sich vor
allem der amerikanische Futurologe und heutige "Director of
Engeneerimg" Raymond Kurzweil hervorgetan siehe z.B. Ray Kurzweil
(1999): The Age of Spiritual Machines. New York: Viking [auf
Deutsch unter dem sperrigen Titel: "Homo S@piens" erschienen]
#01:41:50 Die erwähnte sog. crossmediale Serie beim Fernsehsender
arte, in der es um die Identitätsfindung der multiplen
Persönlichkeit Katharina Harff alias Kate geht, heisst allerdings
korrekt: "About Kate". Hier geht es in die Klinik: Online #01:42:38
Zu Robert Walsers Mikrogrammen (Bleistiftgebiete) siehe: Robert
Walser (2003): Aus dem Bleistiftgebiet. Mikrogramme aus den Jahren
1924–1933 Sechs Bände. Frankfurt/M.: Suhrkamp. #01:45:10 Rousseau
über den Ausgleich des Wünschbaren und des Erreichbaren: Jean
Jacques Rousseau (1978, zuerst 1759) Emile. Oder über die
Erziehung. Stuttgart: Reclam, S. 187f. #01:46:40 Zu Idee einer
"nichttrivialen Maschine" siehe: Heinz von Förster (1997): Zukunft
der Wahrnehmung. In: Ders.: Wissen und Gewissen. Versuch einer
Brücke. Frankfurt/M. S. 194-210. #01:51:36 Foucaults Vermutung über
die Destruktion des Subjekts bündelt sich im Diktum: „(...) der
Mensch verschwindet wie am Meeresufer ein Gesicht im Sand“
(Foucault, 1974, 462). Michel Foucault (1974): Die Ordnung der
Dinge. Eine Archäologie der Human­wissenschaften. Aus dem
Französischen von Ulrich Köppen. Frankfurt/M.: Suhrkamp. [alle
Links aktuell Juli/August 2013]     Dauer 01:52:14 Folge
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