Ausstieg aus dem Spitzensport – wer frühzeitig Perspektiven schafft, erweist sich selbst einen Gefallen.

Ausstieg aus dem Spitzensport – wer frühzeitig Perspektiven schafft, erweist sich selbst einen Gefallen.

Der Spitzensport ist eine Disziplin, die von andauernder Höchstleistung, physisch sowie psychisch, geprägt ist. Die Frage nach dem Karriereende ist dabei unausweichlich und kann nicht in jedem Fall aus freien Stücken getroffen werden. Auch Unfälle, V...

Beschreibung

vor 1 Jahr

Der Spitzensport ist eine Disziplin, die von andauernder
Höchstleistung, physisch sowie psychisch, geprägt ist. Die Frage
nach dem Karriereende ist dabei unausweichlich und kann nicht in
jedem Fall aus freien Stücken getroffen werden. Auch Unfälle,
Verletzungen, finanzielle Förderungen und das Netzwerk eines
Leistungssportlers/einer Leistungssportlerin spielen hier eine
entscheidende Rolle.  


Wie lässt sich der Ausstieg aus einer solch prägenden Zeit
bestmöglich bewältigen? Diese Frage diskutieren drei Experten in
unserer neusten Podcastfolge. Ein Schlagwort, das dabei häufig
fällt, ist «Perspektiven». Wer es frühzeitig schafft, sich
Perspektiven in einem anderen Bereich zu schaffen, erleichtert
sich den Zeitpunkt des Karriereendes erheblich. Nicht nur kann
der Ausstiegsentscheid leichter gefällt werden, auch wird der
Übergang positiver erlebt, da das Karriereende nicht nur ein Ende
eines Lebensabschnitts darstellt, sondern gleichzeitig auch einen
Neubeginn. Weiss man, wo dieser Neubeginn hinführt und kann sich
auch auf das Kommende freuen, trägt dies zu einem positiven
Erleben bei.    Hierfür besonders relevant: die duale
Karriere. Wenn Spitzensportler/innen auch in der Hochphase ihrer
sportlichen Karriere Zeit in eine Ausbildung investieren, können
sie sich früh ein zweites Standbein schaffen und sich so selbst
eine langfristige Perspektive erarbeiten. Besonders erwähnenswert
sind die vielseitigen Kompetenzen, die Sportler/innen durch ihre
Karriere im Spitzensport mitbringen und für eine spätere zweite
Karriere hilfreich sind. Auch immer mehr Vereine und Verbände
legen Wert auf diese Entwicklung und tragen so Sorge zu ihren
aktiven Sportlern/innen aber vor allem auch zu denjenigen, die
aus der Selektion ausscheiden und den Sprung an die Spitze nie
schaffen.     Obwohl der Spitzensport ein sehr kleines
und spezialisiertes Feld darstellt, so lassen sich Implikationen
aus einem Karriereende im Sport auch auf andere berufliche
Bereiche übertragen. Geht eine Anstellung unerwartet zu Ende oder
geht es auf die Pensionierung zu, ist es vorteilhaft, mehrere
Perspektiven zu haben um damit der Verlust einer eventuell sehr
prägenden Rolle weniger negativ zu erleben. Denn wie im
Spitzensport kann die berufliche Rolle zu einem grossen Teil der
persönlichen Identität werden und es gilt den Verlust dieser
bestmöglich zu bewältigen.


 
 

Closing a Chapter? A Longitudinal Mixed Methods Study on
Retirement from Elite Sport (snf.ch), Michael Schmid

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