Podcast-Klinikseelsorge-034-Patientenverfuegung-Gespraech_mit_dem_Ethik_Komitee
19 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
034-GESPRAECH_MIT_ETHIK-KOMITEE Teil 1V2Gespräch mit dem aktuellen
Vorsitzenden des Ethik-Komitees am Klinikum Darmstadt GmbH Ltd OA
Dr. Andreas Lenhart und seinem Vorgänger in diesem Amt Pfarrer
Thomas Ortmüller.Dr. A. Lenhart ist Ltd. Oberarzt, Anästhesist, mit
Schwerpunkt Operative Intensivmedizin. Seit über 30 Jahren Arzt.
Pfarrer Thomas Ortmüller ist evangelischer Pfarrer und seit 32
Jahren als Krankenhausseelsorger am Klinikum Darmstadt.Klinische
Ethik wird seit rund 10 Jahren immer wichtiger. Das Ethikkomitee
wurde 2008 gegründet. Im Ethik-Komitee arbeiten hauptsächlich
Mitarbeitende des Klinikums Darmstadt mit. In der Regel arbeiten
sie mit Patienten unter besonderen Bedingungen.Ein Ethik-Komitee
tritt in der Regel in Konfliktfällen zusammen. Diese entstehen,
wenn unterschiedliche Meinungen in einem Behandlungsablauf
aufeinandertreffen. Dann kommt es in möglichster Ruhe zu einem
strukturierten Gespräch über die Möglichkeiten des weiteren
Vorgehens -als patientenorientierter Fallbesprechung. Gleichzeitig
soll ein strukturiertes Entscheiden über ethische Fragestellungen
in die Kultur des Krankenhauses und anderer verbundener Kliniken
implementiert werden. Dies schließt Fortbildung mit ein. Ziel ist
auch die hausinterne Leitlinienentwicklung.Die Grundfrage jeder
ethischen Überlegung ist: Was sollen wir tun? Die meisten dieser
Entscheidungen sind entweder am Anfang oder noch mehr am Ende des
Lebens.Beispielsweise bei morbiden Patienten mit unklarer Diagnose:
Fahren wir die Maximaltherapie (z.B: Organersatz oder
Chemotherapie) weiter. Oder soll es eine Therapieziel-Änderung
geben? Ggf. auch als Einleitung einer palliativen Therapie? Oder es
geht um das Setzen einer PEG Sonde. Wenn es hier unterschiedliche
Ansichten innerhalb des therapeutischen Teams kommt, oder auch bei
Angehörigen und auch, aber sehr selten mit dem Patienten selbst,
dass kann das EK kurzfristigDer häufigste Anlass ist eine mögliche
Therapieziel-Änderung: Soll eine Therapie weiter durchgeführt
werden oder wäre dann eine andere Richtung angeraten.Dabei ist es
keinesfalls so, dass die Fortführung einer Maximaltherapie immer
von den Ärzten vertreten wird.Gerade in den letzten Jahren kommt
die Forderung nach Maximaltherapie vermehrt von den Angehörigen.
Hier sind es dann die Ärzte, die entsprechend die medizinische
Indikation in die Diskussion bringen. Im Zentrum steht auf jeden
Fall das gemeinsame Gespräch.In Hessen gibt es in allen Kliniken
inzwischen EKs, eine Gruppe von Menschen, die angerufen werden
können, zu beraten. Je nach Klinik ist das formalisiert – Über
Anruf/mail an die bekannten, verantwortlichen Personen. Die
entsprechend Handelnden sind innerhalb des Klinikrahmens
bekannt.Das EK organisiert dann am Ort des Geschehens, so nah wie
möglich am Patienten, ein solch strukturiertes Gespräch. Die
Handelnden sind sowohl aus der Pflege, der Ärzteschaft, sowie von
den Angehörigen (insb. wenn sich der Patient nicht selbst vertreten
kann). Die Basis aller Gespräche im EK ist die gleiche
Informationssituation: Standortbestimmung mit Diagnosen und
Therapiemöglichkeiten samt Prognosen. Auf dem Boden der Diagnosen
werden verschiedene Therapieziele formuliert. Am Ende dieses ersten
Teils werden entsprechende Arbeitsthesen gebildet. Die dann
vorliegenden Optionen werden nach ethischen Kriterien bewertet.Die
entscheidende Blickrichtung: Was ist für das Wohl des Patienten
entscheidend notwendig? Da gibt es das Ärztliche Ethos, dem
Patienten wohl zu tun. Das was Wohl ist, kann in unserer
Gesellschaft ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. spricht die
Situation in einer Patientenverfügung an, dass Menschen für sich
entscheiden, keinesfalls ein Pflegefall zu werden/sein. Daher
verzichten sie dann bewusst auf eine lebenserhaltende Maßnahme.
Terminus hier in der Fachliteratur ist „Lebensqualität“, was als
solches ein schwieriger Begriff ist. Natürlich habe er als ev.
Pfarrer seine ethische Positionierung. Aber in un...
Vorsitzenden des Ethik-Komitees am Klinikum Darmstadt GmbH Ltd OA
Dr. Andreas Lenhart und seinem Vorgänger in diesem Amt Pfarrer
Thomas Ortmüller.Dr. A. Lenhart ist Ltd. Oberarzt, Anästhesist, mit
Schwerpunkt Operative Intensivmedizin. Seit über 30 Jahren Arzt.
Pfarrer Thomas Ortmüller ist evangelischer Pfarrer und seit 32
Jahren als Krankenhausseelsorger am Klinikum Darmstadt.Klinische
Ethik wird seit rund 10 Jahren immer wichtiger. Das Ethikkomitee
wurde 2008 gegründet. Im Ethik-Komitee arbeiten hauptsächlich
Mitarbeitende des Klinikums Darmstadt mit. In der Regel arbeiten
sie mit Patienten unter besonderen Bedingungen.Ein Ethik-Komitee
tritt in der Regel in Konfliktfällen zusammen. Diese entstehen,
wenn unterschiedliche Meinungen in einem Behandlungsablauf
aufeinandertreffen. Dann kommt es in möglichster Ruhe zu einem
strukturierten Gespräch über die Möglichkeiten des weiteren
Vorgehens -als patientenorientierter Fallbesprechung. Gleichzeitig
soll ein strukturiertes Entscheiden über ethische Fragestellungen
in die Kultur des Krankenhauses und anderer verbundener Kliniken
implementiert werden. Dies schließt Fortbildung mit ein. Ziel ist
auch die hausinterne Leitlinienentwicklung.Die Grundfrage jeder
ethischen Überlegung ist: Was sollen wir tun? Die meisten dieser
Entscheidungen sind entweder am Anfang oder noch mehr am Ende des
Lebens.Beispielsweise bei morbiden Patienten mit unklarer Diagnose:
Fahren wir die Maximaltherapie (z.B: Organersatz oder
Chemotherapie) weiter. Oder soll es eine Therapieziel-Änderung
geben? Ggf. auch als Einleitung einer palliativen Therapie? Oder es
geht um das Setzen einer PEG Sonde. Wenn es hier unterschiedliche
Ansichten innerhalb des therapeutischen Teams kommt, oder auch bei
Angehörigen und auch, aber sehr selten mit dem Patienten selbst,
dass kann das EK kurzfristigDer häufigste Anlass ist eine mögliche
Therapieziel-Änderung: Soll eine Therapie weiter durchgeführt
werden oder wäre dann eine andere Richtung angeraten.Dabei ist es
keinesfalls so, dass die Fortführung einer Maximaltherapie immer
von den Ärzten vertreten wird.Gerade in den letzten Jahren kommt
die Forderung nach Maximaltherapie vermehrt von den Angehörigen.
Hier sind es dann die Ärzte, die entsprechend die medizinische
Indikation in die Diskussion bringen. Im Zentrum steht auf jeden
Fall das gemeinsame Gespräch.In Hessen gibt es in allen Kliniken
inzwischen EKs, eine Gruppe von Menschen, die angerufen werden
können, zu beraten. Je nach Klinik ist das formalisiert – Über
Anruf/mail an die bekannten, verantwortlichen Personen. Die
entsprechend Handelnden sind innerhalb des Klinikrahmens
bekannt.Das EK organisiert dann am Ort des Geschehens, so nah wie
möglich am Patienten, ein solch strukturiertes Gespräch. Die
Handelnden sind sowohl aus der Pflege, der Ärzteschaft, sowie von
den Angehörigen (insb. wenn sich der Patient nicht selbst vertreten
kann). Die Basis aller Gespräche im EK ist die gleiche
Informationssituation: Standortbestimmung mit Diagnosen und
Therapiemöglichkeiten samt Prognosen. Auf dem Boden der Diagnosen
werden verschiedene Therapieziele formuliert. Am Ende dieses ersten
Teils werden entsprechende Arbeitsthesen gebildet. Die dann
vorliegenden Optionen werden nach ethischen Kriterien bewertet.Die
entscheidende Blickrichtung: Was ist für das Wohl des Patienten
entscheidend notwendig? Da gibt es das Ärztliche Ethos, dem
Patienten wohl zu tun. Das was Wohl ist, kann in unserer
Gesellschaft ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. spricht die
Situation in einer Patientenverfügung an, dass Menschen für sich
entscheiden, keinesfalls ein Pflegefall zu werden/sein. Daher
verzichten sie dann bewusst auf eine lebenserhaltende Maßnahme.
Terminus hier in der Fachliteratur ist „Lebensqualität“, was als
solches ein schwieriger Begriff ist. Natürlich habe er als ev.
Pfarrer seine ethische Positionierung. Aber in un...
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