Podcast-Klinikseelsorge-011-Interview_mit_muslimischer_Seelsorgerin-Sterben-und-Tod_1v3
17 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Jahren
011 – STERBEN UND TOD IM MUSLIMISCHEN KONTEXT (1)Songül Yasar,
ehrenamtliche Klinik- und Notfallseelsorgerin Frankfurt,
Stellvertretende Vorsitzende von Salam e.V. – Auf die Podcastfolgen
12-14 ist das rund 45 minütige Interview, welches ich Mitte August
in Frankfurt geführt habe, verteilt.Songül Yasar, Muslima, 32,
erzählt, dass sie im Hauptberuf Lehrerin an einer Berufsschule sei.
Sie hat nebenher eine Ausbildung mit Prüfung zur ehrenamtlichen
Klinik- und Notfallseelsorgerin gemacht. Trägerin der Ausbildung
war Salam e.V. Die EKHN war hierbei einer der Kooperationspartner.
Ehrenamtlich erzählte sie, besuche sie das Frankfurter
Bethanien-Krankenhaus und dort muslimische Patientinnen und
Patienten. Als Notfallseelsorgerin im Einsatz, wenn muslimische,
insbesondere türkische Familien betroffen sind.Songül Yasar sagt,
dass Seelsorge im christlichen Sinne bei Muslimen überwiegend
unbekannt ist, sie stellt sich für Salam eV. daher den Patienten so
vor: „Ich arbeite hier und möchte Sie besuchen, zuhören,
beistehen.“Wie bereitet sich ein Sterbender wie auch sein Umfeld im
Islam auf den Tod vor:Grundsätzlich: Muslime sehen den Tod als ein
Zwischenstadium – nicht als Endpunkt. Das Leben geht woanders
weiter. Dann werden Muslime zu ihren Taten gefragt werden.
Schlechte Taten bedeuten nicht direkt Strafe Gottes, denn Gott ist
vergebend und Muslime glauben daran und hoffen darauf.Die
Angehörigen bereiten den Sterbenden auf den Tod vor, in dem sie ihm
von den Eigenschaften Gottes, vor allem von seiner Barmherzigkeit,
erzählen und die hoffnungsvollen Namen Gottes in den Vordergrund
rücken. Dazu kommen Rezitate aus dem Koran. Auch der Hinweis
darauf, dass wir alle den gleichen Weg haben, darf nicht fehlen.
Dazu kommen Bittgebete, vor allem, weil der Sterbende in der Regel
Angst habe, oft in Verbindung mit Schuldgefühlen, die aus
bestimmten Taten im Leben herrühren. Es geht dann um das Bitten um
Barmherzigkeit. Aber für Muslime ist es immer klar, dass sie nach
ihren bewussten Taten nach ihrem Leben befragt werden.Im Blick auf
fromme und säkulare Muslime: Die frommen sprechen sehr stark über
Gott. Das Vertrauen auf Gott, dass man dem Menschen wieder begegnet
ist da. Der Sterbende ist in guten Händen. Die Gläubigen bzw.
Praktizierenden strahlen aus, dass sie zu Gott zurückkehren. Sie
hoffen sehr die Vergebung Gottes. Bei Nicht Praktizierenden erlebe
ich mehr Angst…Wer sich als Sterbender oder Angehöriger eines
Sterbenden darauf vorbereiten kann, hat einen Prozess hinter sich.
– Bei akut Verstorbenen ist erstmal eine größere Schockphase bei
den Angehörigen (was aber zutiefst menschlich
ist.) Interviewpartnerin: Songül Yasar – Salam e.V.
Büro, Universitätsklinikum – Haus 1 Zi 12, Muslimische
Seelsorge, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt, Deutschland –
www.salamev.de(C) Stefanhund.com #Podcast-Pfarrer
ehrenamtliche Klinik- und Notfallseelsorgerin Frankfurt,
Stellvertretende Vorsitzende von Salam e.V. – Auf die Podcastfolgen
12-14 ist das rund 45 minütige Interview, welches ich Mitte August
in Frankfurt geführt habe, verteilt.Songül Yasar, Muslima, 32,
erzählt, dass sie im Hauptberuf Lehrerin an einer Berufsschule sei.
Sie hat nebenher eine Ausbildung mit Prüfung zur ehrenamtlichen
Klinik- und Notfallseelsorgerin gemacht. Trägerin der Ausbildung
war Salam e.V. Die EKHN war hierbei einer der Kooperationspartner.
Ehrenamtlich erzählte sie, besuche sie das Frankfurter
Bethanien-Krankenhaus und dort muslimische Patientinnen und
Patienten. Als Notfallseelsorgerin im Einsatz, wenn muslimische,
insbesondere türkische Familien betroffen sind.Songül Yasar sagt,
dass Seelsorge im christlichen Sinne bei Muslimen überwiegend
unbekannt ist, sie stellt sich für Salam eV. daher den Patienten so
vor: „Ich arbeite hier und möchte Sie besuchen, zuhören,
beistehen.“Wie bereitet sich ein Sterbender wie auch sein Umfeld im
Islam auf den Tod vor:Grundsätzlich: Muslime sehen den Tod als ein
Zwischenstadium – nicht als Endpunkt. Das Leben geht woanders
weiter. Dann werden Muslime zu ihren Taten gefragt werden.
Schlechte Taten bedeuten nicht direkt Strafe Gottes, denn Gott ist
vergebend und Muslime glauben daran und hoffen darauf.Die
Angehörigen bereiten den Sterbenden auf den Tod vor, in dem sie ihm
von den Eigenschaften Gottes, vor allem von seiner Barmherzigkeit,
erzählen und die hoffnungsvollen Namen Gottes in den Vordergrund
rücken. Dazu kommen Rezitate aus dem Koran. Auch der Hinweis
darauf, dass wir alle den gleichen Weg haben, darf nicht fehlen.
Dazu kommen Bittgebete, vor allem, weil der Sterbende in der Regel
Angst habe, oft in Verbindung mit Schuldgefühlen, die aus
bestimmten Taten im Leben herrühren. Es geht dann um das Bitten um
Barmherzigkeit. Aber für Muslime ist es immer klar, dass sie nach
ihren bewussten Taten nach ihrem Leben befragt werden.Im Blick auf
fromme und säkulare Muslime: Die frommen sprechen sehr stark über
Gott. Das Vertrauen auf Gott, dass man dem Menschen wieder begegnet
ist da. Der Sterbende ist in guten Händen. Die Gläubigen bzw.
Praktizierenden strahlen aus, dass sie zu Gott zurückkehren. Sie
hoffen sehr die Vergebung Gottes. Bei Nicht Praktizierenden erlebe
ich mehr Angst…Wer sich als Sterbender oder Angehöriger eines
Sterbenden darauf vorbereiten kann, hat einen Prozess hinter sich.
– Bei akut Verstorbenen ist erstmal eine größere Schockphase bei
den Angehörigen (was aber zutiefst menschlich
ist.) Interviewpartnerin: Songül Yasar – Salam e.V.
Büro, Universitätsklinikum – Haus 1 Zi 12, Muslimische
Seelsorge, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt, Deutschland –
www.salamev.de(C) Stefanhund.com #Podcast-Pfarrer
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