Podcast-Klinikseelsorge-002-Mein_Partner_kommt_als_Pflegefall_nach_Hause
15 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Jahren
002 – „MEIN PARTNER KOMMT ALS PFLEGEFALL NACH HAUSE …WER SORGT FÜR
MICH ALS ANGEHÖRIGE?“Ausgangssituation, die jeden treffen kann:Der
Partner erleidet einen massiven Infarkt und überlebt Dank schnellem
Eingreifens einer zufällig anwesenden Ärztin. Die Rettungskette
funktioniert hervorragend, der Patient wird in die Hessen-Klinik
eingeliefert. Die Klinikseelsorge wird angefragt und begleitet den
Patienten und die Familie in dieser sehr schweren Zeit. Nach
einigen Wochen im Krankenhaus steht fest: dass der Patient als
Schwerstpflegefall, weitestgehend austherapiert, nach Hause
entlassen wird.Was wäre wenn – eben keine Ärztin dagewesen wäre und
beherzt eingegriffen hätte. Was hätte der Patient bei einer
möglichen Patientenverfügung gewollt – Habe ich überhaupt eine?
Welche Entscheidung wäre von den Angehörigen und dem Ethikkomitee
zu treffen, wenn das Leben nur noch an Maschinen hängt? Keine
einfache Frage und erst recht keine einfache oder auch
allgemeingültige Antwort.Während der Patient in seinem Leiden gut
versorgt in der Klinik liegt, könnten sich daheim ganz andere,
ebenfalls existentielle Sorgen auftun. Wirtschaftliche Aspekte? Was
bedeutet das für die Beziehung, für die Familie? Möglicherweise die
Erweiterung der Beziehung von zwei auf drei – zum Wohle aller?Für
den Patienten wird gesorgt – aber was ist mit den nächsten
Angehörigen, die nun massiv an ihre physischen, psychischen und
finanziellen Grenzen – gegebenenfalls auch darüber hinaus kommen.
Manche drohen in dieser Situation unter zu gehen oder auch sich
selbst, zu Gunsten des Patienten, aufzugeben. Aber: „Man kann auf
die Dauer nur für andere gut sorgen, wenn man für sich selbst gut
sorgt.“„Ich darf sein“ – christlich begründet in der Taufe. Ich bin
– ich darf sein – ich muss nicht erst noch werden, geschweige denn
mich selbst verleugnen – oder gar mich für den anderen aufgeben –
dann kann ich auf die Dauer ihn auch nicht mehr unterstützen,
sondern brauche selbst Hilfe.„Was brauche ich wirklich?“ – Zeit,
Menschen, die mir die richtigen Fragen stellen, die ein Stück des
Weges mit mir gehen – vielleicht auch schweigsam, mit tragen /
aushalten, nicht weglaufen. Menschen, die für mich- auch wenn ich
es erst mal nicht erfahre, vielleicht auch gar nicht will – für
mich beten, für mich glauben – wenn ich es in diesem Moment nicht
kann.Aber schnelle Antworten oder Rat-Schläge sind in der Regel
genauso wenig hilfreich, wie verpflichtende Wege, die mit dem
fremden oder gar weitestgehend vollständigen Anspruch der Erlösung
daher kommen.Was brauche ich wirklich? Möglicherweise sind nun auf
einmal bereits vorgezeichnete Schritte dran, die aber lange Zeit
nicht gegangen worden sind.Ein Weg des in sich Hineinspürens (ohne
dort zu bleiben), möglicherweise auch mit Hilfe, ggf auch
professioneller Hilfe, bei dem das „Ich darf sein“ immer größer
wird und in ein gutes gestärktes „Ich bin“ mündet.Dann stehen Ihnen
als Angehörige mehr Ressourcen für sich selbst zur Verfügung hat,
mit denen Sie dann auch den anderen unterstützen können – ohne
daran zu zerbrechen. Hier ist Kreativität nicht nur erlaubt,
sondern gar geboten. Zum Wohl von Patient und
Angehörigem. Fragen zum Weiterdenken:1. Habe ich mit meinen
Engsten (Familie, Freunde usw.) schon mal über eine derartige
lebensbedrohliche Situation gesprochen?2. Habe ich ggf. eine
Patientenverfügung? Wie ist diese aufgebaut? Erfahrungsgemäß sind
viele PV sehr vage formuliert, besonders, wenn sie per „copy and
paste“ aus dem Internet entstanden ist. Eine Möglichkeit wäre, die
PV im Entstehungsprozess mit dem Hausarzt durchzusprechen.3. Wer
hat Kopien davon – auch die als Entscheider Benannten? Wer ist
geeignet meine Interessen gegenüber Dritten zu vertreten
(Generalvollmacht)? Hinweis: Gerade in Beziehungen ohne Trauschein
ist der Partner ohne ein besonderes Papier wie ein Fremder außen
vor. Mehr noch, dann sin...
MICH ALS ANGEHÖRIGE?“Ausgangssituation, die jeden treffen kann:Der
Partner erleidet einen massiven Infarkt und überlebt Dank schnellem
Eingreifens einer zufällig anwesenden Ärztin. Die Rettungskette
funktioniert hervorragend, der Patient wird in die Hessen-Klinik
eingeliefert. Die Klinikseelsorge wird angefragt und begleitet den
Patienten und die Familie in dieser sehr schweren Zeit. Nach
einigen Wochen im Krankenhaus steht fest: dass der Patient als
Schwerstpflegefall, weitestgehend austherapiert, nach Hause
entlassen wird.Was wäre wenn – eben keine Ärztin dagewesen wäre und
beherzt eingegriffen hätte. Was hätte der Patient bei einer
möglichen Patientenverfügung gewollt – Habe ich überhaupt eine?
Welche Entscheidung wäre von den Angehörigen und dem Ethikkomitee
zu treffen, wenn das Leben nur noch an Maschinen hängt? Keine
einfache Frage und erst recht keine einfache oder auch
allgemeingültige Antwort.Während der Patient in seinem Leiden gut
versorgt in der Klinik liegt, könnten sich daheim ganz andere,
ebenfalls existentielle Sorgen auftun. Wirtschaftliche Aspekte? Was
bedeutet das für die Beziehung, für die Familie? Möglicherweise die
Erweiterung der Beziehung von zwei auf drei – zum Wohle aller?Für
den Patienten wird gesorgt – aber was ist mit den nächsten
Angehörigen, die nun massiv an ihre physischen, psychischen und
finanziellen Grenzen – gegebenenfalls auch darüber hinaus kommen.
Manche drohen in dieser Situation unter zu gehen oder auch sich
selbst, zu Gunsten des Patienten, aufzugeben. Aber: „Man kann auf
die Dauer nur für andere gut sorgen, wenn man für sich selbst gut
sorgt.“„Ich darf sein“ – christlich begründet in der Taufe. Ich bin
– ich darf sein – ich muss nicht erst noch werden, geschweige denn
mich selbst verleugnen – oder gar mich für den anderen aufgeben –
dann kann ich auf die Dauer ihn auch nicht mehr unterstützen,
sondern brauche selbst Hilfe.„Was brauche ich wirklich?“ – Zeit,
Menschen, die mir die richtigen Fragen stellen, die ein Stück des
Weges mit mir gehen – vielleicht auch schweigsam, mit tragen /
aushalten, nicht weglaufen. Menschen, die für mich- auch wenn ich
es erst mal nicht erfahre, vielleicht auch gar nicht will – für
mich beten, für mich glauben – wenn ich es in diesem Moment nicht
kann.Aber schnelle Antworten oder Rat-Schläge sind in der Regel
genauso wenig hilfreich, wie verpflichtende Wege, die mit dem
fremden oder gar weitestgehend vollständigen Anspruch der Erlösung
daher kommen.Was brauche ich wirklich? Möglicherweise sind nun auf
einmal bereits vorgezeichnete Schritte dran, die aber lange Zeit
nicht gegangen worden sind.Ein Weg des in sich Hineinspürens (ohne
dort zu bleiben), möglicherweise auch mit Hilfe, ggf auch
professioneller Hilfe, bei dem das „Ich darf sein“ immer größer
wird und in ein gutes gestärktes „Ich bin“ mündet.Dann stehen Ihnen
als Angehörige mehr Ressourcen für sich selbst zur Verfügung hat,
mit denen Sie dann auch den anderen unterstützen können – ohne
daran zu zerbrechen. Hier ist Kreativität nicht nur erlaubt,
sondern gar geboten. Zum Wohl von Patient und
Angehörigem. Fragen zum Weiterdenken:1. Habe ich mit meinen
Engsten (Familie, Freunde usw.) schon mal über eine derartige
lebensbedrohliche Situation gesprochen?2. Habe ich ggf. eine
Patientenverfügung? Wie ist diese aufgebaut? Erfahrungsgemäß sind
viele PV sehr vage formuliert, besonders, wenn sie per „copy and
paste“ aus dem Internet entstanden ist. Eine Möglichkeit wäre, die
PV im Entstehungsprozess mit dem Hausarzt durchzusprechen.3. Wer
hat Kopien davon – auch die als Entscheider Benannten? Wer ist
geeignet meine Interessen gegenüber Dritten zu vertreten
(Generalvollmacht)? Hinweis: Gerade in Beziehungen ohne Trauschein
ist der Partner ohne ein besonderes Papier wie ein Fremder außen
vor. Mehr noch, dann sin...
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