Greifen die Blöcke ineinander? – Die Filmbesprechung zu Tetris

Das Puzzlespiel Tetris gehört zweifelsohne zu den beliebtesten
Videospielen aller Zeiten. Es hilft dem GameBoy, ein neues
Erfolgskapitel in der Geschichte von Nintendo aufzuschlagen und
fasziniert selbst heute noch Millionen von Spieler:innen. Fast noch
interessanter als die simple Brillanz von Tetris ist die
Entstehungsgeschichte dahinter. Denn der sowjetische Informatiker
Alexey Pajitnov entwickelt das Spiel in den 80er-Jahren, ohne zu
ahnen, welchen Hype er wenige Jahre später damit auslösen wird.
Über Umwege landet das Spiel bei verschiedenen westlichen
Konzernen, darunter auch beim Unternehmer Henk Rogers, der auch
etwas vom Tetris-Hype abbekommen möchte und seine große Chance
wittert. Der Film Tetris von Jon S. Baird erzählt die Geschichte,
wie Unternehmen, Geschäftsführer und staatliche Institutionen um
die Tetris-Lizenz ringen, während eine einstige Supermacht im
Hintergrund zerfällt. In dieser Filmmagazin-Folge fragen wir uns,
ob “Tetris” dieser Spagat zwischen trockenen Vertragsverhandlungen
und Politik-Thriller gelingt. Natürlich nimmt sich der Film einige
Freiheiten bei der Darstellung, wie Tetris zum weltweiten
Gaming-Phänomen wurde. Selbst Michail Gorbatschow gibt sich hier
die Ehre, um den sowjetischen Kommunismus für gescheitert zu
erklären. Insbesondere vor dem Hintergrund des russischen
Angriffskrieges gegen die Ukraine könnte “Tetris” ein erneutes
Aufflammen altbekannter Feindbilder andeuten.