Droht den Notaufnahmen im Land der Kollaps?

Immer mehr Patienten kommen in die Notaufnahmen. Das Personal ist
am Limit. Diskutiert wird über eine Strafgebühr für Patienten mit
Bagatellbeschwerden. Es gibt bessere Auswege, meint der Freiburger
Notfallmediziner Hans-Jörg Busch. Busch leitet das Zentrum für
Notfall- und Rettungsmedizin an der Universitätsklinik Freiburg.
Die Zahl der Patienten in der Notaufnahme nehme stetig zu, sagt er.
Regelmäßig komme es zu "Overcrowding"-Situationen, in denen das
medizinische Personal fast nicht mehr hinterherkomme. Dieses
Problem kennt man auch in anderen Kliniken in Südbaden. Am Ortenau
Klinikum lag der Zuwachs an Patienten in der Notaufnahme in den
vergangenen fünf Jahren zwischen fünf bis zehn Prozent. Davon waren
25 Prozent keine Notfälle im klassischen Sinne. Im selben Zeitraum
wurde im Emmendinger Kreiskrankenhaus sogar ein Zuwachs von 43
Prozent verzeichnet. Die Zahl der Bagatellfälle lag dort zwischen
30 und 40 Prozent - im Diakoniekrankenhaus in Freiburg sogar
zwischen 40 und 50 Prozent.