Drogen, Geschwister, Abrissbirne – Kritikerrunde zum Filmpreis

Drogen, Geschwister, Abrissbirne – Kritikerrunde zum Filmpreis

Gewinnt das hochkarätig besetzte internationale Drama «Schwesterlein» oder doch eher der Film zum Zürcher Platzspitz den Schweizer Filmpreis? Und warum wird der Preis in der Kategorie männlicher Hauptdarsteller 2021 nicht vergeben? Die Kritikerrunde z ...
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vor 3 Jahren
Gewinnt das hochkarätig besetzte internationale Drama
«Schwesterlein» oder doch eher der Film zum Zürcher Platzspitz den
Schweizer Filmpreis? Und warum wird der Preis in der Kategorie
männlicher Hauptdarsteller 2021 nicht vergeben? Die Kritikerrunde
zum Schweizer Filmpreis, geleitet von Monika Schärer. Was für die
Kultur generell gilt, stimmt erst recht für das Schweizer
Filmschaffen: Kommerziell war 2020 eine Katastrophe. Die meisten
nominierten Filme entstanden zwar vor der Pandemie, aber weil die
Kinos monatelang geschlossen waren, hat sie noch kaum jemand
gesehen. Der im Zürcher Drogenmilieu der 1990er-Jahre angesiedelte
Spielfilm «Platzspitzbaby» von Pierre Monnard und das hochkarätig
besetzte Drama «Schwesterlein» von Stéphanie Chuat und Véronique
Reymond bilden hier die Ausnahme. Der Schweizer Filmpreis wird
heuer trotzdem vergeben, allerdings nicht an einen männlichen
Hauptdarsteller. Ob dies eine Konsequenz der Frauenförderung von
Bund und Kantonen ist? Jedenfalls fällt auf, dass sowohl vor als
auch hinter der Kamera viele starke Frauen stehen: die
Schauspielerinnen Sarah Spale, Luna Mwezi und Rachel Braunschweig,
die Regisseurinnen Andrea Štaka, Bettina Oberli und das welsche
Regieduo Chuat und Reymond. Im Dokumentarfilm dominieren allerdings
die Männer. Jean-Stéphane Bron – seit Jahren ein sicherer Wert –
ist für «5 nouvelles du cerveau» nominiert, einer Annäherung an
jene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die dem Geheimnis
des menschlichen Gehirns auf der Spur sind. Ebenso nominiert ist
das formal bestechende und bereits mit dem Zürcher Filmpreis
ausgezeichnete Werk «Nemesis» von Thomas Imbach. Welche Filme
weshalb die grösste Chance auf den Schweizer Filmpreis haben,
diskutieren die Filmhistorikerin Marcy Goldberg, die
Filmwissenschaftlerin Denise Bucher («NZZ am Sonntag») und der
Filmredaktor Selim Petersen (SRF) mit Monika Schärer.

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