25.14. Andrej Platonow - Die Baugrube (Benita Hanke)

25.14. Andrej Platonow - Die Baugrube (Benita Hanke)

Am Rand einer großen Stadt heben Arbeiter eine riesige Grube aus, um ein »gemeinproletarisches Haus« zu errichten. Vom Kriegsinvaliden über den Handlanger bis zum Ingenieur bildet sich unter den freiwilligen Sklaven eine Hierarchie, die den sozialen...
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Im November 2023 verabschiedeten wir mit einer festlichen Abschlussveranstaltung die Reihe "Schwebende Bücher". Bis dahin hatten wir alle sechs Wochen vor interessiertem Publikum über die von uns in diesem Zeitraum gelesenen Bücher gesprochen und das.....

Beschreibung

vor 1 Jahr
Am Rand einer großen Stadt heben Arbeiter eine riesige Grube aus,
um ein »gemeinproletarisches Haus« zu errichten. Vom
Kriegsinvaliden über den Handlanger bis zum Ingenieur bildet sich
unter den freiwilligen Sklaven eine Hierarchie, die den sozialen
Verhältnissen in Stalins Sowjetunion ähnelt. Mit Nastja, dem
Waisenkind, das sich nach seiner bourgeoisen Mutter sehnt, ist der
»neue Mensch« bereits unter ihnen. Doch am Ende wird es in der
Baugrube beerdigt, dem kollektiven Grab, das sich die
»Paradieserbauer« (Brodsky) geschaufelt haben. Andrej Platonows
Helden setzen alle ihre Kräfte ein, die glückliche Zukunft der
Menschheit durch ihrer Hände Arbeit herbeizuführen – und werden
doch von der Wucht dieser Aufgabe erdrückt: Sie versinken in
Schwermut, leiden an Erschöpfung und Grübelsucht oder gehen
zugrunde, weil es in der neuen Ordnung der Dinge keinen Platz mehr
für sie gibt. Die Sprache kann mit dem utopischen Denken nicht
Schritt halten, der Boden entgleitet ihr unter den Füßen. Wie kein
zweiter Autor lässt Platonow die Atmosphäre einer Epoche spüren,
die voll war von Utopien und Prophezeiungen einer künftigen Welt.
Die russische Revolution, die alle Bereiche des Lebens in diesem
riesigen Land erfasste, der Kampf um einen »neuen Himmel und eine
neue Erde«, findet in seinem Werk einen unerhörten Ausdruck. Auf
der Grundlage der 2000 in Sankt Petersburg erschienenen, erstmals
edierten gültigen Originalausgabe hat Gabriele Leupold, gerühmt für
ihre Übersetzungen von Andrej Belyjs Petersburg und Warlam
Schalamows Erzählungen aus Kolyma, eine neue deutsche Fassung des
als unübersetzbar geltenden Buches erarbeitet.

Quelle: Verlagstext

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