Torsten Jäger sieht... Migration als Triebfeder gesellschaftlicher Entwicklung
49 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Seit 2019 ist Torsten Jäger Geschäftsführer des
Initiativausschusses für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz, der
sich für die Gleichberechtigung und Gleichbehandlung von Menschen
mit Migrationsgeschichte einsetzt und politische Akteur*innen der
Migrationsarbeit vernetzt. Im Gespräch mit Eva Stauf blickt er auf
aktuelle Debatten und bewertet sie vor dem Hintergrund der
vergangenen Migrationspolitik. Sein Urteil ist ambivalent:
Einerseits entwickelt sich Gesellschaft zunehmend vielfältig und
heterogen. Andererseits bestehen noch zahlreiche Restriktionen für
Menschen mit Migrationsgeschichte auf verschiedenen Ebenen:
Geflüchtete müssen meist erstmal ihre Teilhabe verwirklichen
können, sie müssen darum kämpfen, überhaupt gewürdigt und
respektvoll behandelt zu werden. Und damit jene, die schon länger
hier leben oder in Deutschland geboren sind, mit „am Tisch sitzen
und mitreden“ (Aladin El-Mafaalani) dürften, müsse auch viel
stärker darauf geschaut werden, wie Macht in der Gesellschaft
verteilt ist, wer wählen und entscheiden darf: „Erst wenn
Normalität von mehreren/allen gestaltet wird, dann gibt es eine
Chance Rassismus zu überwinden.“ Derzeit, so Torsten Jäger, geht
aus seiner Sicht viel Energie verloren, negative Entwicklungen
abzubremsen statt positive Entwicklung zu gestalten: „Ich wünsche
mir, dass man Migration/Einwanderung nicht als etwas begreift, was
man nicht verhindern kann, sondern als etwas, das man positiv
gestalten kann. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel: Damit die,
die kommen, davon einen Benefit haben und unsere Gesellschaft einen
Benefit hat. Wir müssen begreifen: Migration ist die Triebfeder,
Migration ist die Dynamik der gesellschaftlichen Entwicklung.“
Musik: Marius Kolleck Shownotes: Torstens Souvenirs: Zwei Artikel
aus dem Spiegel aus dem Jahr 1982 "Ausländer: Das Volk hat es satt"
https://www.spiegel.de/politik/auslaender-das-volk-hat-es-satt-a-a4b0c7a4-0002-0001-0000-000014348246
"Ausländerfeindlichkeit: Exodus erwünscht"
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14348265.html www.iq-rlp.de
www.facebook.com/IQNetzwerkRLP/ https://ism-mainz.de/ism-e-v
https://ini-migration.org/ Buchtipps: Naika Foroutan & Jana
Hensel: Die Gesellschaft der Anderen (2020). Aladin El-Mafaalani:
Das Integrationsparadox: Warum gelungene Integration zu mehr
Konflikten führt (2018).
Initiativausschusses für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz, der
sich für die Gleichberechtigung und Gleichbehandlung von Menschen
mit Migrationsgeschichte einsetzt und politische Akteur*innen der
Migrationsarbeit vernetzt. Im Gespräch mit Eva Stauf blickt er auf
aktuelle Debatten und bewertet sie vor dem Hintergrund der
vergangenen Migrationspolitik. Sein Urteil ist ambivalent:
Einerseits entwickelt sich Gesellschaft zunehmend vielfältig und
heterogen. Andererseits bestehen noch zahlreiche Restriktionen für
Menschen mit Migrationsgeschichte auf verschiedenen Ebenen:
Geflüchtete müssen meist erstmal ihre Teilhabe verwirklichen
können, sie müssen darum kämpfen, überhaupt gewürdigt und
respektvoll behandelt zu werden. Und damit jene, die schon länger
hier leben oder in Deutschland geboren sind, mit „am Tisch sitzen
und mitreden“ (Aladin El-Mafaalani) dürften, müsse auch viel
stärker darauf geschaut werden, wie Macht in der Gesellschaft
verteilt ist, wer wählen und entscheiden darf: „Erst wenn
Normalität von mehreren/allen gestaltet wird, dann gibt es eine
Chance Rassismus zu überwinden.“ Derzeit, so Torsten Jäger, geht
aus seiner Sicht viel Energie verloren, negative Entwicklungen
abzubremsen statt positive Entwicklung zu gestalten: „Ich wünsche
mir, dass man Migration/Einwanderung nicht als etwas begreift, was
man nicht verhindern kann, sondern als etwas, das man positiv
gestalten kann. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel: Damit die,
die kommen, davon einen Benefit haben und unsere Gesellschaft einen
Benefit hat. Wir müssen begreifen: Migration ist die Triebfeder,
Migration ist die Dynamik der gesellschaftlichen Entwicklung.“
Musik: Marius Kolleck Shownotes: Torstens Souvenirs: Zwei Artikel
aus dem Spiegel aus dem Jahr 1982 "Ausländer: Das Volk hat es satt"
https://www.spiegel.de/politik/auslaender-das-volk-hat-es-satt-a-a4b0c7a4-0002-0001-0000-000014348246
"Ausländerfeindlichkeit: Exodus erwünscht"
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14348265.html www.iq-rlp.de
www.facebook.com/IQNetzwerkRLP/ https://ism-mainz.de/ism-e-v
https://ini-migration.org/ Buchtipps: Naika Foroutan & Jana
Hensel: Die Gesellschaft der Anderen (2020). Aladin El-Mafaalani:
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