Charakterisierung des Extracellular Matrix Metalloproteinase Inducer (EMMPRIN/CD147) auf Thrombozyten und Untersuchung zur funktionellen Relevanz bei der Arteriosklerose

Charakterisierung des Extracellular Matrix Metalloproteinase Inducer (EMMPRIN/CD147) auf Thrombozyten und Untersuchung zur funktionellen Relevanz bei der Arteriosklerose

Beschreibung

vor 17 Jahren
Der „Extracellular Matrix Metalloproteinase Inducer“ EMMPRIN ist
bisher im Wesentlichen bekannt aus der Tumorpathologie; er
induziert in umliegenden Fibroblasten eine Aktivierung der Matrix
Metalloproteinasen (MMPs). Die Beteiligung von EMMPRIN am
arteriosklerotischen Geschehen konnte in früheren Untersuchungen
durch den Nachweis der EMMPRIN-Expression in verschiedenen
kardiovaskulären Zellen wie Monozyten, Endothelzellen und glatten
Muskelzellen in der arteriosklerotischen Plaque erbracht werden.
Diese Arbeit beschreibt erstmals das Vorkommen von EMMPRIN auf
Thrombozyten. Der Rezeptor wird im offenen kanalikulären System von
ruhenden Thrombozyten gespeichert und aktivierungsabhängig an der
Zelloberfläche exprimiert. Für die Untersuchungen zur funktionellen
Relevanz von EMMPRIN auf den Thrombozyten und für weiterführende in
vivo-Versuche beschreibt die vorliegende Arbeit die Generierung
muriner Thrombozyten, welche mittels retroviralem Gentransfers eine
Überexpression von EMMPRIN an der Zelloberfläche aufweisen. Die
siRNA-Technologie wurde eingesetzt, um die EMMPRIN-Synthese der
koinkubierten Monozyten zu hemmen. Eine funktionelle Relevanz von
EMMPRIN bei zellulären Interaktionen konnte nachgewiesen werden. So
führt die Wechselwirkung der Thrombozyten untereinander
EMMPRIN-vermittelt zu einer Aktivierung der Zellen mit weiterer
Expression von Adhäsionsmolekülen wie P-Selektin und CD40L. Die
Interaktion der Thrombozyten mit Monozyten führt EMMPRIN-vermittelt
zu einer vermehrten Aktivität der monozytären MMP-9. Bei der
Wechselwirkung zwischen Thrombozyten und Monozyten aktiviert
EMMPRIN außerdem den Transkriptionsfaktor NF-kappaB über den
klassischen Weg und induziert dadurch eine vermehrte Sekretion des
proinflammatorischen Interleukin 6. EMMPRIN könnte somit ein neuer
therapeutischer Angriffspunkt sein für die Identifikation
rupturgefährdeter Plaques. Deren Progression könnte durch eine
pharmakologische Hemmung von EMMPRIN möglicherweise reduziert
werden.

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