Versuch der Eintragsquellenanalyse von Salmonellen in ausgewählten bayerischen Schweinehaltungsbetrieben
Beschreibung
vor 17 Jahren
Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Bayerischen Staatsregierung
wurde in 52 Betrieben, die beim Salmonellenmonitoring an
bayerischen Schlachthöfen durch erhöhte Salmonellenprävalenz
aufgefallen waren, eine Eintragsquellenanalyse durchgeführt. Im
Rahmen der Eintragsquellenanalyse wurden noch vier weitere Betriebe
untersucht. Insgesamt wurden die Daten von 56 Betrieben erhoben. Es
wurden alle Betriebsleiter kontaktiert, deren Schlachtschweine bei
ein- oder mehrmaligen Fleischsaftuntersuchungen einen Anteil von
über 19,5 % seropositiver (> 40 OD %) Reagenten aufwiesen. Diese
Betriebe waren den Richtlinien des QS-Salmonellenmonitorings
zufolge gefährdet, nach Ablauf von 12 Monaten in Kategorie II oder
Kategorie III eingestuft zu werden. 29 reine Mastbetriebe, 21
Kombibetriebe, ein Jungsauenaufzuchtbetrieb und ein
Ferkelaufzuchtbetrieb mit angeschlossener Mast wurden in einem
Zeitraum von 14 Monaten im Rahmen des Forschungsprojektes aufgrund
erhöhter Salmonellenantikörperprävalenz bei
Fleischsaftuntersuchungen einer Eintragsquellenanalyse unterzogen.
Die Eintragsquellenanalyse bei schweinehaltenden Betrieben mit
einer anhand von Fleischsaft-Untersuchungen festgestellten erhöhten
Salmonellenprävalenz erwies sich als sehr schwierig. Dies lag zum
einen an den Ausgangsvoraussetzungen der Studie wie finanzielle
Eigenbeteiligung der Bauern sowie größeren Verzögerungen zwischen
Entnahme der Fleischsaftproben und Bekannt werden des
Untersuchungsresultats. Zum anderen erlaubte aber auch die für
Bayern typische Betriebslandschaft mit vielen Kleinbauern und alten
Stallbauten kein schematisches Vorgehen. Für jeden besuchten
Betrieb musste ein individuelles Probenmuster entworfen werden und
bei der Abfrage der betriebsrelevanten Informationen anhand der
Checkliste gab es häufig für die gleiche Produktionseinheit mehr
als eine Antwort, so dass eine statistische Auswertung der
erhobenen Daten sich als unmöglich erwies. Die Schlussfolgerungen
aus den durchgeführten Untersuchungen basieren daher auf der
subjektiven Erfahrung der Untersucherin: Auch bei einem hohen
Anteil seropositiver Mastschweine gelingt bei einmaliger Beprobung
häufig kein Erregernachweis. Wird eine Bestandssanierung
angestrebt, sollten daher am besten mehrere Untersuchungsgänge
vorgesehen werden. Bei der Erstuntersuchung sollten Kot- und
Blutproben eines Bestandsquerschnitts, sowie Proben möglicher
Eintragsquellen entnommen werden. Die serologische Untersuchung des
einzelnen Betriebes sollte bei einem Cut-Off-Wert von 10 OD %
ausgewertet werden, da nur damit alle Seroreagenten nachgewiesen
werden können. Die Antikörperbestimmung kann wertvolle Hinweise auf
die aktuelle Situation im Bestand und die Betroffenheit der
einzelnen Stallabteile bzw. Produktionsstufen geben, wenn die
weniger sensitive bakteriologische Analyse keine liefern konnte.
Bei Folgebesuchen können gezieltere Untersuchungen unternommen
werden. Mit jeder Probennahme steigt die Wahrscheinlichkeit eines
Erregernachweises im infizierten Bestand. Die untersuchten
Kategorie II und III – Betriebe ließen sich grob in drei Gruppen
aufteilen: 1. Betriebe mit sehr guter Hygiene, aber Zukauf aus
mehreren Herkunftsbetrieben 2. Betriebe mit allgemein schlechter
Betriebshygiene, mangelhaft bis gar nicht durchgeführten
Reinigungsmaßnahmen und/oder häufig hohem Schadnagerbesatz 3.
Sonderfälle: Meist ordentlich geführte Betriebe, in denen es zu
einem in der Regel unverschuldeten „Salmonellenzwischenfall“ kam.
Nur in einem einzigen der 56 untersuchten Betriebe konnte der
Eintragsweg anhand der Erregerisolierung von Salmonellen aus der
untersuchten Schrotprobe nachvollzogen werden. Hohe Prävalenzen
gingen in der Regel mit schlechter Betriebshygiene einher. Für die
Sanierung eines Betriebes ist es daher wichtiger, allgemeine
Maßnahmen zur Minimierung des Infektionsdrucks durchzuführen, als
die ursprüngliche Eintragsquelle zu finden und zu eliminieren. Für
jeden Betrieb war ein Paket an durchzuführenden Maßnahmen zur
Infektkettenunterbrechung bzw. Senkung des Infektionsdrucks
ausgearbeitet worden. Im Verlauf der Studie fielen die meisten
Betriebe nicht mehr auf. Bis zum Ende der Untersuchungen war in
allen Betrieben ein Rückgang des Anteils der seropositiven
Schlachtschweine zu verzeichnen. Nur wenige Betriebe hatten die
empfohlenen Maßnahmen umgesetzt. In den meisten Fällen ging die
Infektion zurück, obwohl die Betriebsführung sich nicht verändert
hatte.
wurde in 52 Betrieben, die beim Salmonellenmonitoring an
bayerischen Schlachthöfen durch erhöhte Salmonellenprävalenz
aufgefallen waren, eine Eintragsquellenanalyse durchgeführt. Im
Rahmen der Eintragsquellenanalyse wurden noch vier weitere Betriebe
untersucht. Insgesamt wurden die Daten von 56 Betrieben erhoben. Es
wurden alle Betriebsleiter kontaktiert, deren Schlachtschweine bei
ein- oder mehrmaligen Fleischsaftuntersuchungen einen Anteil von
über 19,5 % seropositiver (> 40 OD %) Reagenten aufwiesen. Diese
Betriebe waren den Richtlinien des QS-Salmonellenmonitorings
zufolge gefährdet, nach Ablauf von 12 Monaten in Kategorie II oder
Kategorie III eingestuft zu werden. 29 reine Mastbetriebe, 21
Kombibetriebe, ein Jungsauenaufzuchtbetrieb und ein
Ferkelaufzuchtbetrieb mit angeschlossener Mast wurden in einem
Zeitraum von 14 Monaten im Rahmen des Forschungsprojektes aufgrund
erhöhter Salmonellenantikörperprävalenz bei
Fleischsaftuntersuchungen einer Eintragsquellenanalyse unterzogen.
Die Eintragsquellenanalyse bei schweinehaltenden Betrieben mit
einer anhand von Fleischsaft-Untersuchungen festgestellten erhöhten
Salmonellenprävalenz erwies sich als sehr schwierig. Dies lag zum
einen an den Ausgangsvoraussetzungen der Studie wie finanzielle
Eigenbeteiligung der Bauern sowie größeren Verzögerungen zwischen
Entnahme der Fleischsaftproben und Bekannt werden des
Untersuchungsresultats. Zum anderen erlaubte aber auch die für
Bayern typische Betriebslandschaft mit vielen Kleinbauern und alten
Stallbauten kein schematisches Vorgehen. Für jeden besuchten
Betrieb musste ein individuelles Probenmuster entworfen werden und
bei der Abfrage der betriebsrelevanten Informationen anhand der
Checkliste gab es häufig für die gleiche Produktionseinheit mehr
als eine Antwort, so dass eine statistische Auswertung der
erhobenen Daten sich als unmöglich erwies. Die Schlussfolgerungen
aus den durchgeführten Untersuchungen basieren daher auf der
subjektiven Erfahrung der Untersucherin: Auch bei einem hohen
Anteil seropositiver Mastschweine gelingt bei einmaliger Beprobung
häufig kein Erregernachweis. Wird eine Bestandssanierung
angestrebt, sollten daher am besten mehrere Untersuchungsgänge
vorgesehen werden. Bei der Erstuntersuchung sollten Kot- und
Blutproben eines Bestandsquerschnitts, sowie Proben möglicher
Eintragsquellen entnommen werden. Die serologische Untersuchung des
einzelnen Betriebes sollte bei einem Cut-Off-Wert von 10 OD %
ausgewertet werden, da nur damit alle Seroreagenten nachgewiesen
werden können. Die Antikörperbestimmung kann wertvolle Hinweise auf
die aktuelle Situation im Bestand und die Betroffenheit der
einzelnen Stallabteile bzw. Produktionsstufen geben, wenn die
weniger sensitive bakteriologische Analyse keine liefern konnte.
Bei Folgebesuchen können gezieltere Untersuchungen unternommen
werden. Mit jeder Probennahme steigt die Wahrscheinlichkeit eines
Erregernachweises im infizierten Bestand. Die untersuchten
Kategorie II und III – Betriebe ließen sich grob in drei Gruppen
aufteilen: 1. Betriebe mit sehr guter Hygiene, aber Zukauf aus
mehreren Herkunftsbetrieben 2. Betriebe mit allgemein schlechter
Betriebshygiene, mangelhaft bis gar nicht durchgeführten
Reinigungsmaßnahmen und/oder häufig hohem Schadnagerbesatz 3.
Sonderfälle: Meist ordentlich geführte Betriebe, in denen es zu
einem in der Regel unverschuldeten „Salmonellenzwischenfall“ kam.
Nur in einem einzigen der 56 untersuchten Betriebe konnte der
Eintragsweg anhand der Erregerisolierung von Salmonellen aus der
untersuchten Schrotprobe nachvollzogen werden. Hohe Prävalenzen
gingen in der Regel mit schlechter Betriebshygiene einher. Für die
Sanierung eines Betriebes ist es daher wichtiger, allgemeine
Maßnahmen zur Minimierung des Infektionsdrucks durchzuführen, als
die ursprüngliche Eintragsquelle zu finden und zu eliminieren. Für
jeden Betrieb war ein Paket an durchzuführenden Maßnahmen zur
Infektkettenunterbrechung bzw. Senkung des Infektionsdrucks
ausgearbeitet worden. Im Verlauf der Studie fielen die meisten
Betriebe nicht mehr auf. Bis zum Ende der Untersuchungen war in
allen Betrieben ein Rückgang des Anteils der seropositiven
Schlachtschweine zu verzeichnen. Nur wenige Betriebe hatten die
empfohlenen Maßnahmen umgesetzt. In den meisten Fällen ging die
Infektion zurück, obwohl die Betriebsführung sich nicht verändert
hatte.
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