Identifikation von sechs potenziellen Autoantigenen bei Hunden mit dilatativer Kardiomyopathie

Identifikation von sechs potenziellen Autoantigenen bei Hunden mit dilatativer Kardiomyopathie

Beschreibung

vor 17 Jahren
Die dilatative Kardiomyopathie (DCM) ist charakterisiert durch die
Dilatation und beeinträchtigte Kontraktilität des linken oder
beider Ventrikel. Sie ist eine der häufigsten Ursachen für ein
schweres Herzversagen beim Hund. Häufig von der Erkrankung
betroffene Rassen sind Dobermänner, Doggen, Bernhardiner und
Irische Wolfshunde. Nur 37% der erkrankten Hunde überleben ein Jahr
nach der Diagnosestellung. In vielen Fällen ist die Ätiologie der
Erkrankung nicht geklärt. Bei einem Teil der DCM-Fälle scheint es
sich um Autoimmunerkrankungen zu handeln. Ziel dieser Arbeit war es
deshalb, die humorale Immunantwort von caninen DCM-Patienten mit
Hilfe von zweidimensionalen Western Blots auf potenzielle
Autoantigene zu untersuchen und diese mittels Massenspektrometrie
zu identifizieren. Mit zweidimensionaler Gelelektrophorese ist es
möglich, ein Gewebe in mehre tausend Proteine aufzutrennen und
somit Reaktivitäten einzelnen Antigenen zuordnen zu können. Die
humorale Immunreaktion von 78 DCM-Patienten und 62 herzgesunden
Kontrolltieren wurde im Western Blot getestet und miteinander
verglichen. Die Ergebnisse der zweidimensionalen Western Blots
wurden dem Proteinmuster der eingesetzten Herzpräparationen (linkes
und rechtes Atrium, linker und rechter Ventrikel) zugeordnet und
die Reaktivitäten der DCM erkrankten Tiere mit herzgesunden
Kontrolltieren wurden miteinander verglichen. Mit dieser Methode
konnten sieben potenzielle DCM-Autoantigene ermittelt werden, die
im Anschluß mittels Massenspektrometrie eindeutig identifiziert
werden konnten. Dabei handelte es sich um die schwere Kette des
Herzmyosins, eine regulatorische leichte Kette des Herzmyosins
(MYL4), Glyceraldehyd-3-phosphat-Dehydrogenase (GAPDH), die
Gehirnform der Glycogen Phosphorylase (GPBB), cardiac Actin,
Aconitase und Desmin. Die Reaktion gegen sechs dieser Proteine
wurde anschließend in eindimensionalen Western Blots mit den
gereinigten Proteinen validiert. Nur für MYL4 stehen diese
Untersuchungen noch aus. Bei der schweren Kette des Herzmyosins,
GAPDH, GPBB, cardiac Actin und Aconitase wiesen die DCM-Hunde
signifikant häufiger Autoantikörper auf als die Kontrolltiere. Bei
einem großen Teil der DCM-Hunde ergaben sich damit Hinweise auf
Autoimmunreaktionen. In dieser Studie konnten erstmals sechs
potenzielle Autoantigene für die canine DCM identifiziert werden.
Vier dieser Autoantigene sind auch potenzielle neue Autoantigene
für die DCM des Menschen.

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